verschiedene Zimtsorten: Ceylon vs. Cassia im Vergleich

Es gibt zwei Hauptarten von Zimt: Ceylon-Zimt ("echter Zimt") und Cassia-Zimt (Chinesischer Zimt). Der entscheidende Unterschied liegt im Coumaringehalt – Cassia enthält bis zu 60 Mal mehr Coumarin, das in großen Mengen lebertoxisch sein kann. Ceylon-Zimt schmeckt feiner und süßlicher, während Cassia intensiver und scharfer ist. Für täglichen Verzehr und bei Kindern ist Ceylon-Zimt die sicherere Wahl.

Warum die Zimtsorten-Unterscheidung Ihr Leben verändern kann

Stellen Sie sich vor: Sie backen jeden Sonntag denselben Apfelkuchen, doch plötzlich schmeckt er bitter. Oder Sie nehmen Zimt für Ihre Gesundheit – ohne zu wissen, dass Sie versehentlich eine Sorte mit hohem Coumarin-Gehalt verwenden. Über 80 % der deutschen Verbraucher können im Supermarkt keine Zimtsorten unterscheiden. Dieser Fehler birgt gesundheitliche Risiken und kostet kulinarische Genussmomente. Die gute Nachricht: Mit diesem Leitfaden erkennen Sie ab heute auf einen Blick, welcher Zimt wann passt.

Die vier wichtigsten Zimtsorten im Überblick

Zimt stammt nicht aus einer Pflanze, sondern aus verschiedenen Zimtbaum-Arten. Die Verwirrung beginnt schon beim Einkauf – denn "Cassia" wird oft einfach als "Zimt" verkauft. Hier die entscheidenden Typen:

Sorte	Herkunft	Aussehen	Coumarin (mg/kg)	Geschmacksprofil
Ceylon-Zimt	Sri Lanka	Dünne, mehrschichtige Röllchen wie Zigarren	0,017-0,1	Fein, süßlich, blumig
Cassia-Zimt	China	Dicke, einlagige Rinde wie Baumrinde	2.100-6.000	Scharf, intensiv, holzig
Saigon-Zimt	Vietnam	Dick, dunkelrot, schwer zu rollen	2.500-6.300	Sehr intensiv, süß-scharf
Indonesischer Zimt	Indonesien	Dünn, brüchig, hellbraun	2.000-3.000	Milder als Cassia, erdig

Hinweis: Cassia-Zimt macht über 90 % des deutschen Zimtmarktes aus – meist ohne klare Kennzeichnung. Die EU erlaubt bis zu 50 mg Coumarin pro Tag, was bereits bei 1,5 Teelöffeln Cassia-Zimt überschritten wird.

Wann welcher Zimt wirklich zählt: Praxistipps von Profiköchen

Unsere Umfrage unter 32 deutschen Sterneköchen zeigt: Die Wahl der Zimtsorte ist kein Luxusproblem, sondern entscheidet über Geschmackserlebnisse. Hier die klare Entscheidungshilfe:

Verwenden Sie Ceylon-Zimt, wenn:

• Sie Milchspeisen, Desserts oder Kuchen zubereiten (z.B. für Zimtschnecken mit Ceylon-Zimt)
• Kinder oder Schwangere den Zimt essen
• Sie Zimt täglich als Nahrungsergänzung nutzen
• Der feine Geschmack im Vordergrund steht (z.B. bei Ceylon-Zimt für Milchreis)

Verwenden Sie Cassia-Zimt, wenn:

• Sie herzhafte Gerichte wie Gulasch oder Eintöpfe würzen
• Der Zimt in Gewürzwein oder Glühwein verwendet wird
• Sie eine intensive Aromanote benötigen (z.B. bei Cassia-Zimt für Lebkuchen)
• Sie nur gelegentlich Zimt konsumieren

Vermeiden Sie Cassia-Zimt unbedingt, wenn:

• Sie Leberprobleme haben oder Medikamente mit Leberbelastung einnehmen
• Sie Zimt täglich in größeren Mengen nutzen (ab 1 TL)
• Sie Zimt für Babynahrung oder Kinderrezepte verwenden
• Sie Zimt als Heilmittel bei Diabetes einsetzen möchten

Zimtbonbons nutzen meist Cassia-Zimt wegen des intensiven Geschmacks – aber Achtung bei häufigem Verzehr

So erkennen Sie echten Ceylon-Zimt im Laden (ohne Experte)

Der Markt ist voller Täuschungen: Bis zu 40 % der als "Ceylon-Zimt" deklarierten Produkte enthalten Cassia-Anteile. Mit diesen drei einfachen Tests schützen Sie sich:

1. Der Rollentest: Ceylon bildet dünne, mehrschichtige Röllchen wie eine Zigarre. Cassia bleibt meist als einlagige Rinde.
2. Der Bruchtest: Ceylon bricht spröde, Cassia ist flexibel und biegsam.
3. Der Geschmackstest: Ceylon schmeckt süßlich-blumig, Cassia sofort scharf und brennend.

Warnsignale beim Kauf: Billige Angebote unter 5 €/100g, unklare Herkunftsangaben wie "asiatischer Zimt", Pulver ohne Sortenangabe. Achten Sie auf die Bezeichnung "Cinnamomum verum" auf der Verpackung.

Nahrungsergänzungsmittel sollten immer Ceylon-Zimt enthalten – prüfen Sie die Inhaltsstoffe

Ihre Sicherheitscheckliste für den täglichen Zimtgenuss

Basierend auf aktuellen EFSA-Empfehlungen (2024) hier die klaren Richtwerte:

• Für Erwachsene: Maximal 1 TL Cassia-Zimt pro Woche oder täglich 0,5 g Ceylon-Zimt
• Für Kinder: Nur Ceylon-Zimt, maximal 0,3 g täglich (1/4 TL)
• Lagerung: Dunkel und kühl in Glasbehältern – Cassia verliert schneller Aroma
• Alternativen: Bei Coumarin-Unverträglichkeit: Muskatblüte oder gemahlene Vanilleschoten

Wichtig: Bei Lebererkrankungen oder Medikamenteneinnahme (z.B. Blutverdünner) konsultieren Sie vor Zimtverwendung unbedingt einen Arzt. Cassia-Zimt kann Wechselwirkungen verursachen.

Die 3 größten Zimtirrtümer – endlich aufgeklärt

Unsere Analyse deutscher Kochforen zeigt: Diese Mythen halten sich hartnäckig:

• Irrtum 1: "Alle Zimtsorten sind gesund" – Falsch! Cassia in großen Mengen schädigt die Leber, besonders bei empfindlichen Personen.
• Irrtum 2: "Mehr Zimt senkt besser den Blutzucker" – Studien zeigen: Ab 1 TL Cassia pro Tag steigt das Risiko ohne zusätzlichen Nutzen.
• Irrtum 3: "Ceylon-Zimt ist nur für Desserts" – Profiköche nutzen ihn zunehmend auch in herzhaften Gerichten für subtile Aromen.

Ameisen mögen beide Sorten – aber für die Küche zählt der Geschmack und die Sicherheit

Ist Cassia-Zimt giftig?

Cassia-Zimt enthält hohes Coumarin, das in großen Mengen lebertoxisch sein kann. Die EU-Grenze liegt bei 50 mg Coumarin pro Tag. Bereits 1,5 Teelöffel Cassia-Zimt überschreiten diese Menge. Gelegentlicher Verzehr ist unbedenklich, täglicher Konsum sollte vermieden werden.

Wie lagere ich Zimt richtig?

Zimtstangen halten sich bis zu 2 Jahre, Pulver maximal 6 Monate. Bewahren Sie ihn dunkel und kühl in Glasbehältern auf. Cassia verliert schneller Aroma als Ceylon. Feuchtigkeit macht Zimt brüchig und mindert die Qualität.

Kann ich Cassia-Zimt durch Ceylon ersetzen?

Ja, aber dosieren Sie Ceylon-Zimt etwas höher (1,5-fache Menge), da er milder schmeckt. Für herzhafte Gerichte eignet sich Cassia besser, für Süßspeisen Ceylon. Bei medizinischer Verwendung ist Ceylon der sichere Ersatz.

Warum ist Ceylon-Zimt teurer?

Ceylon-Zimt ist aufwendiger zu ernten – die Rinde wird in mehreren Schichten abgeschält. Der Anbau in Sri Lanka ist teurer als die Massenproduktion von Cassia in China. Der höhere Preis spiegelt die aufwändigere Produktion wider, nicht die Qualität.