Warum die richtige Temperatur für Kodfisch entscheidend ist
Wer schon einmal zähen, trockenen Fisch auf dem Teller hatte, kennt das Problem: Kodfisch reagiert extrem empfindlich auf Überhitzung. Die feinen Flocken zerfallen bereits ab 60°C, während zu niedrige Temperaturen gesundheitliche Risiken bergen. Laut EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) müssen Fischprodukte mindestens 63°C Kerntemperatur erreichen, um Parasiten wie Anisakis zu eliminieren. Doch Profiköche wie der Berliner Sternekoch Markus Borowski betonen: "Für premium Wildlachs oder frischen Nordseekod ist 54°C ausreichend – vorausgesetzt, der Fisch wurde sofort nach dem Fang schockgefroren."
Sicherheit vs. Geschmack: Der Temperatur-Dilemma
Die offizielle Sicherheitstemperatur von 63°C stammt aus USDA-Richtlinien und gilt als absoluter Mindestwert. Doch bei hochwertigem, frischem Wildkod (erkennbar an glänzenden Schuppen und festem Fleisch) können Sie bis 54°C gehen – sofern:
- Der Fisch innerhalb von 2 Stunden nach dem Fang gekühlt wurde
- Er aus kontrollierten Gewässern stammt (z.B. MSC-zertifiziert)
- Sie ihn nicht für Risikogruppen (Schwangere, Senioren) zubereiten
Bei Zuchtkod oder unklarer Herkunft gilt: Niemals unter 60°C. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor Anisakis-Infektionen bei untergarem Fisch aus riskanten Regionen.
| Kochmethode | Ideale Kerntemperatur | Warum diese Stufe? | Vermeiden bei |
|---|---|---|---|
| Pfanne/Braten | 54-57°C | Schnelle Hitzeentwicklung, minimales Nachgaren | Zuchtfisch aus Asien |
| Backofen | 57-60°C | Gleichmäßige Erwärmung, 3-5°C Nachgaren | Gefrorenem Fisch |
| Dämpfen | 54-56°C | Sanfte Garung, kaum Temperaturanstieg nach Entfernung | Fisch mit hohem Fettgehalt |
| Sous Vide | 52-55°C | Präzise Kontrolle, keines Nachgaren | Ungekühlter Frischfisch |
Qualitätscheck: So erkennen Sie premium Kodfisch
Nur hochwertiger Fisch erlaubt niedrige Garstufen. Achten Sie auf diese Merkmale:
- Augen: Klare, gewölbte Augen (nicht eingefallen)
- Fleisch: Fest, elastisch zurückspringend (kein Dellen bei Druck)
- Geruch: Deutlich salzig-maritim, nicht ammoniakartig
- Farbe: Hellgrau mit silbrigem Schimmer (nicht gelblich)
Warnsignale im Supermarkt: Graue Ränder am Filet, schleimige Oberfläche oder stark fischiger Geruch deuten auf mangelnde Frische hin – bei solchem Fisch unbedingt 63°C anstreben. Laut Stiftung Warentest landen 23% der Discount-Fischfilets im Mikroskop-Test unter Standard.
Die 3 tödlichen Fehler beim Kodfisch-Garen
Fehler 1: "Der Fisch ist weiß, also durch"
Kodfisch wird bereits bei 52°C opak – weit unter der Sicherheitstemperatur. Visuelle Kontrolle ist unzuverlässig, besonders bei dicken Filets.
Fehler 2: Thermometer in der falschen Stelle
Messen Sie immer im dicksten Teil, mindestens 1 cm vom Rand entfernt. Bei ganzen Fischen zwischen Rückgrat und Haut.
Fehler 3: Ignorieren des Nachgarens
Der Fisch erhitzt sich nach dem Entfernen um 3-8°C. Bei Ofengerichten 2°C niedriger stoppen, bei Pfannengerichten 3°C.
Praxis-Tipps für perfektes Ergebnis
1. Vorkühlen: Filets 15 Minuten vor dem Garen aus dem Kühlschrank nehmen – so vermeiden Sie Temperaturstöße.
2. Thermometerwahl: Digitales Präzisionsthermometer mit 0,5°C Genauigkeit (z.B. ThermoPro TP03), kein Analogmodell.
3. Ruhephase: 3 Minuten ruhen lassen, damit sich die Hitze verteilt – besonders wichtig bei Ofengerichten.
4. Sicherheitsnetz: Bei Unsicherheit Fisch 30 Sekunden in Zitronensaft marinieren – die Säure denaturiert oberflächliche Parasiten.








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