Warum verwechseln selbst erfahrene Hobbyköche diese Kräuter?
Die Verwechslungsquote liegt bei über 60% – besonders bei jungen Blättern. Viele denken, es handele sich um dieselbe Pflanze mit regionalen Namen. Doch der Irrtum hat teure Folgen: Ein falsch gewähltes Kraut kann ein ganzes Gericht ruinieren. Stellen Sie sich vor, Sie geben Koriander in eine französische Suppe oder Petersilie in eine mexikanische Salsa – das Ergebnis wird enttäuschen.
Die entscheidenden Unterschiede im Detail
Beide gehören zur Familie der Doldenblütler, sind aber botanisch völlig unterschiedlich. Koriander (Coriandrum sativum) wird auch als Chinesische Petersilie missverstanden, während echte Petersilie (Petroselinum crispum) eine eigene Spezies ist. Der Schlüssel liegt in drei Merkmalen:
| Merkmal | Koriander (Cilantro) | Petersilie |
|---|---|---|
| Geschmacksprofil | Intensiv zitrusartig, leicht pfeffrig, bei manchen seifig (genetische Wahrnehmung) | Mild grasig, leicht nussig, kaum Bitternote |
| Blattform | Rundlicher, gezackte Ränder, dünne Stiele | Gewellte, spitzere Blätter, dickere Stiele |
| Küchenverwendung | Mexikanisch, Thai, Indisch, Nordafrikanisch | Mittelmeer, Französisch, Deutsch |
| Lagerung | Hält nur 3-4 Tage im Kühlschrank | Hält bis zu 10 Tage bei richtiger Lagerung |
Wann Sie welches Kraut unbedingt verwenden sollten
Die Entscheidung hängt nicht nur vom Geschmack, sondern von der gesamten Aromakomposition ab:
- Koriander ist Pflicht bei: Guacamole, Thai-Currys, Salsas, indischen Chutneys. Sein zitrisches Aroma balanciert scharfe Gewürze wie Chilis.
- Koriander vermeiden bei: Cremigen Saucen (rahmbasiert), Fischgerichten mit Zitronen, europäischen Suppen. Das intensive Aroma dominiert zu sehr.
- Petersilie ist ideal für: Gremolata, Salzkartoffeln, Fischsoßen, französische Suppen. Ihr mildes Aroma ergänzt ohne zu dominieren.
- Petersilie nicht verwenden bei: Scharfen Gerichten, asiatischen Salaten, Gerichten mit Limette. Sie wird vom intensiven Umfeld überdeckt.
Die genetische Geschmacksfalle: Warum Koriander für manche wie Seife schmeckt
Etwa 20% der Bevölkerung haben eine Genvariante (OR6A2), die Koriander als seifig wahrnehmen. Dieser Effekt ist erblich und besonders bei Asiaten und Afrikanern verbreitet. Betroffene sollten Koriander in kleinen Mengen verwenden oder durch glatte Petersilie ersetzen – aber niemals durch krause Petersilie, da diese ein anderes Aromaprofil hat.
Professionelle Qualitätserkennung: Frische erkennen
Im Supermarkt sind oft welke Exemplare im Angebot. So erkennen Sie frische Ware:
- Koriander: Stiele sollten knackig sein, Blätter tiefgrün ohne Gelbfärbung. Vermeiden Sie Blütenstände – sie machen das Kraut bitter.
- Petersilie: Blätter müssen elastisch sein, kein Welken an den Rändern. Krause Petersilie hält länger als glatte.
Ein häufiger Markt-Trick: Händler färben welken Koriander mit Chlorophyll ein. Prüfen Sie durch Reiben zwischen den Fingern – echte Frische zeigt sich durch intensiven Duft, nicht nur grüne Farbe.
Praktische Austauschregeln für Notfälle
Manchmal ist das gewünschte Kraut nicht verfügbar. Diese Regeln helfen:
- Koriander ↔ glatte Petersilie: Nur in milden Gerichten wie Salaten, niemals in traditionellen mexikanischen oder asiatischen Rezepten.
- Koriander ↔ Basilikum: Nur bei mediterranen Gerichten mit Tomaten, niemals bei scharfen Saucen.
- Petersilie ↔ Schnittlauch: Nur bei cremigen Soßen, niemals bei klaren Suppen.
Wichtig: Bei traditionellen Gerichten (z.B. mexikanische Guacamole) gibt es keinen Ersatz für Koriander. Hier ist das Original unverzichtbar für das authentische Geschmackserlebnis.
Häufige Fehler, die selbst Profis machen
- Fehler 1: Koriander zu lange kochen – das zitrische Aroma verflüchtigt sich. Immer erst am Ende unterheben.
- Fehler 2: Petersilienstiele wegwerfen – sie haben intensiveres Aroma und eignen sich perfekt für Pestos.
- Fehler 3: Beide Kräuter bei Zimmertemperatur lagern – sie welken innerhalb von Stunden. Im Kühlschrank in feuchtem Küchenpapier aufbewahren.








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