Warum Sie bisher falsch über Curry gedacht haben
Die meisten Deutschen glauben, Curry sei ein spezifisches Gewürz aus der gelben Dose. Doch in Indien gibt es kein einheitliches "Curry" – der Begriff stammt aus der Kolonialzeit. Britische Soldaten vereinfachten die vielfältigen indischen Saucen ("kari" aus dem Tamil) zum pauschalen Begriff "Curry". Dieser Irrtum führt dazu, dass Hobbyköche falsche Erwartungen an Geschmack und Verwendung haben.
Die drei entscheidenden Merkmale, die ein Curry ausmachen
Was ein Gericht zum Curry macht, sind drei Schlüsselelemente – unabhängig von der Region:
| Merkmal | Echtes Curry | Kein Curry |
|---|---|---|
| Zubereitungstechnik | Aromatische Grundsoße durch Anbraten von Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer | Einfaches Vermengen von Gewürzen mit Flüssigkeit |
| Kurkuma-Anteil | Sichtbare gelbe Färbung (mindestens 5% Kurkuma) | Keine oder kaum sichtbare Gelbfärbung |
| Gewürzkombination | Mindestens 3 der folgenden: Koriander, Kreuzkümmel, Senfsamen, Kardamom | Einzeln gewürze oder weniger als 3 Komponenten |
Warum thailändisches Rotcurry kein Curry ist (und trotzdem Curry heißt)
Hier zeigt sich die kulturelle Komplexität: Thailändische "Currys" wie Massaman oder Panang enthalten keine Kurkuma und werden anders zubereitet. Der Begriff wurde erst im 20. Jahrhundert durch westliche Einflüsse übernommen. Dennoch gelten sie als Curry, weil sie das Prinzip der aromatischen Paste für Saucen nutzen – ein Beispiel dafür, dass die Zubereitungstechnik wichtiger ist als die Zutatenliste.
Praxistipps: Wann welches "Curry" funktioniert
Nicht jedes Gericht verträgt jede Curry-Variante. Diese Entscheidungshilfe spart Ihnen Fehlkäufe:
| Einsatzszenario | Empfohlene Curryart | Zu vermeiden |
|---|---|---|
| Klassische Currywurst | Britisches Currypulver (mild, mit Majoran) | Thailändische Pasten (zu scharf) |
| Hähnchen-Curry à la Restaurant | Indische Garam Masala + frischer Ingwer | Fertig-Currysoße aus dem Glas |
| Veganes Kokos-Curry | Thailändische Rotcurry-Paste | Europäisches Currypulver (zu trocken) |
| Saisonale Herbstsuppe | Japanisches Curry-Roux | Indische Madras-Mischung (zu scharf) |
Drei häufige Fehler, die Ihr Curry ruinieren
- Falsche Reihenfolge beim Anbraten: Gewürze erst in heißen Öl rösten, dann Zwiebeln dazugeben – nicht umgekehrt
- Zu viel Flüssigkeit zu Beginn: Die aromatische Grundsoße braucht Zeit zum Reduzieren (mindestens 10 Minuten)
- Gewürze zu spät zugeben: Kurkuma verliert bei längerem Kochen die Farbe – erst in den letzten 5 Minuten zugeben
So erkennen Sie authentisches Currypulver im Supermarkt
Die meisten kommerziellen Currypulver enthalten bis zu 70% Füllstoffe. Achten Sie auf diese Qualitätsmerkmale:
- Zutatenliste: Maximal 8 Zutaten, keine künstlichen Farbstoffe (E100 ist erlaubt)
- Konsistenz: Feines Pulver ohne Klumpen, die Handfläche sollte nach dem Berühren leicht gelb gefärbt sein
- Duftprobe: Intensiver, komplexer Geruch – kein einseitiges Aroma von Kurkuma allein
Warnsignale: Preis unter 2€/100g, Zutatenliste mit über 10 Komponenten, künstliche Aromen. Billige Mischungen verwenden oft Senfmehl als Kurkuma-Ersatz – erkennbar an der orange-gelben statt leuchtend gelben Farbe.
Ihre perfekte Curry-Strategie
Für den authentischen Geschmack: Kaufen Sie Basisgewürze (Kurkuma, Koriander, Kreuzkümmel) einzeln und rösten Sie diese frisch. Für schnelle Gerichte wählen Sie hochwertiges Currypulver mit kurzer Zutatenliste. Bei asiatischen Gerichten greifen Sie besser zu Pasten statt Pulvern. Und denken Sie daran: Was Curry wirklich ausmacht, ist nicht die Dose, sondern die Technik der aromatischen Grundsoße – das ist die wahre Seele jedes Curry-Gerichts.








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4