Wurzelsellerie: Was ist das und wie verwendet man ihn?

Wurzelsellerie: Was ist das und wie verwendet man ihn?
Wurzelsellerie (Celeriac) ist keine echte Wurzel, sondern die knollige Speicherhauptwurzel der Knollensellerie-Pflanze. Im Gegensatz zum Stangensellerie wird bei dieser Sorte die unterirdische Knolle verzehrt. Sie hat ein nussiges, erdiges Aroma und eignet sich hervorragend für Suppen, Pürees und Ofengerichte. Frische Knollen sind schwer, fest und zeigen keine weichen Stellen. Geschält enthüllt sie ein weißes, aromatisches Fruchtfleisch.

Warum Wurzelsellerie so oft missverstanden wird

Viele Verbraucher stehen ratlos vor den schmutzigen, knolligen Knollen im Supermarkt. Ist das eine Wurzel? Wie unterscheidet es sich vom gewöhnlichen Sellerie? Die unansehnliche Schale und die unregelmäßige Form führen oft dazu, dass Wurzelsellerie links liegen bleibt – zu unrecht. Tatsächlich ist er eines der vielseitigsten Wintergemüse mit einem einzigartigen Geschmacksprofil, das zwischen Sellerie, Nüssen und Erde liegt.

Die botanische Wahrheit: Keine Wurzel, sondern eine Speicherknolle

Wissenschaftlich heißt Wurzelsellerie Apium graveolens var. rapaceum und gehört zur gleichen Pflanzenfamilie wie Stangensellerie, Karotte und Petersilie. Der entscheidende Unterschied: Während beim Stangensellerie die Stiele verzehrt werden, bildet der Knollensellerie eine unterirdische Speicherhauptwurzel aus. Diese Knolle speichert Nährstoffe für die Pflanze und entwickelt dabei ihr charakteristisches Aroma.

Merkmal Wurzelsellerie (Celeriac) Stangensellerie
Botanische Bezeichnung Apium graveolens var. rapaceum Apium graveolens var. dulce
Verzehrte Teil Knollige Speicherhauptwurzel Stiele und Blätter
Geschmack Nussig, erdig, intensiv Mild, würzig, fein
Kalorien (pro 100g) 42 kcal 16 kcal
Hauptverwendung Suppen, Pürees, Ofengerichte Salate, Rohkost, Garnierung
Frischer Wurzelsellerie mit grünen Blättern auf Holztisch

Wann Wurzelsellerie perfekt passt – und wann nicht

Wann unbedingt verwenden

  • Für herzhafte Wintergerichte wie Céleri Rémoulade
  • Als Low-Carb-Alternative zu Kartoffeln in Pürees
  • Für laktosefreie Cremesuppen mit nussiger Note
  • In Ofengerichten mit Pastinake und Petersilienwurzel

Wann besser vermeiden

  • Für helle Suppen (färbt leicht gelblich)
  • Bei Gerichten mit mildem Geschmacksprofil
  • Für schnelle Salate ohne Vorbereitung
  • Wenn Sie allergisch gegen Sellerie sind

Profis wissen: So erkennen Sie beste Qualität

Beim Kauf von Wurzelsellerie gilt es diese Merkmale zu prüfen:

  • Gewicht: Eine frische Knolle fühlt sich schwer für ihre Größe an (mindestens 500g für Standardgröße)
  • Oberfläche: Fest, ohne weiche Stellen oder Risse – kleine Wurzelspuren sind normal
  • Größe: 8-10 cm Durchmesser sind ideal (größere Knollen können holzig sein)
  • Blätter: Falls vorhanden, sollten sie frisch und grün sein (zeigt Frische)

Warnsignale: Geschälter Wurzelsellerie im Supermarktregal – die Schale schützt das Aroma! Kaufen Sie ihn immer ungeschält.

Cremiges Wurzelsellerie-Püree in weißer Schüssel mit frischer Petersilie

Ihre perfekte Zubereitung: Von der Knolle zum Geschmackserlebnis

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Vorbereitung:

  1. Schälen: Verwenden Sie ein scharfes Messer statt eines Schälers – folgen Sie der unregelmäßigen Form
  2. Sofort weiterverarbeiten: Tauchen Sie geschältes Gemüse in Zitronenwasser, um Braunfärbung zu verhindern
  3. Kombinieren: Für ausgewogenen Geschmack mischen Sie mit Kartoffeln (Verhältnis 1:1)
  4. Lagern: Kühl (8-10°C) und dunkel – nicht im Kühlschrank (verliert Aroma)

Die 3 größten Irrtümer über Wurzelsellerie

  • Irrtum 1: "Es ist eine Wurzel" – Falsch, es ist eine Speicherhauptwurzel
  • Irrtum 2: "Die Blätter sind ungenießbar" – Die grünen Blätter schmecken wie intensive Petersilie
  • Irrtum 3: "Er schmeckt genau wie Stangensellerie" – Der Geschmack ist intensiver und nussiger
Wurzelsellerie-Püree mit Kräutern
Sarah Johnson

Sarah Johnson

Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.