Pasilla Pfeffer: Eigenschaften, Verwendung & Unterschiede erklärt

Pasilla Pfeffer: Eigenschaften, Verwendung & Unterschiede erklärt
Pasilla-Pfeffer (chile pasilla) ist eine getrocknete mexikanische Chilischote aus der reifen chilaca-Sorte. Mit dunkelbrauner bis schwarzer Farbe, fruchtig-rauchigem Aroma und mittlerer Schärfe (1.000–2.500 SHU) bildet sie die Grundlage für authentische Mole-Saucen. Häufig verwechselt mit Ancho oder Poblano, ist sie jedoch botanisch einzigartig. Hochwertige Exemplare erkennen Sie am intensiven Duft nach Beeren und Tabak sowie glänzender Oberfläche – kein Vergleich zu faden, alten Schoten.

Warum Pasilla-Pfeffer oft falsch verstanden wird

Viele Hobbyköche kaufen versehentlich Poblano statt Pasilla, weil Supermarkt-Etiketten unklar sind. Dies führt zu enttäuschenden Ergebnissen: Statt des erwarteten komplexen Mole-Geschmacks entsteht eine flache, zu milde Sauce. Der Kernfehler? Pasilla ist nicht die getrocknete Form von Poblano (das wäre Ancho), sondern stammt von der länglichen chilaca-Chilischote. Diese Verwechslung kostet Zeit und Geld – besonders ärgerlich, wenn man für ein Festmahl kocht.

Die wahre Identität des Pasilla-Pfeffers

Ursprünglich aus Mexiko, wird Pasilla aus der chilaca-Chilischote hergestellt, die nach der Reife getrocknet wird. Der Name leitet sich vom spanischen "pasas" (Rosinen) ab – nicht weil sie süß ist, sondern wegen ihrer dunklen, runzeligen Optik. Typische Merkmale:

  • Farbe: Tiefes Braun bis Schwarz (nie leuchtend rot wie Guajillo)
  • Geschmack: Kirsche, Kaffee, Tabaknoten mit leichter Schärfe
  • Schärfegrad: 1.000–2.500 Scoville – milder als Cayenne, intensiver als Paprika
  • Form: Lang und dünn (15–20 cm), nicht breit wie Ancho
Chilisorte Ausgangschote Geschmacksprofil Ideal für
Pasilla chilaca (getrocknet) Fruchtig-rauchig, beerenartig Mole Negro, Salsas
Ancho poblano (getrocknet) Schokolade, Kirsche, mild Mole Poblano, Eintöpfe
Guajillo getrocknet Süß-sauer, lederartig Salsas, Marinaden
Pasilla-Pfeffer im Vergleich zu frischen Chilaca-Schoten
Pasilla (getrocknet) vs. frische chilaca – der entscheidende Farbunterschied

Wann Pasilla-Pfeffer perfekt passt (und wann nicht)

Unverzichtbar für:

  • Authentische Mole Negro – hier liefert Pasilla die rauchige Tiefe
  • Salsas mit komplexer Geschmacksstruktur (z. B. mit dunkler Schokolade)
  • Langsam geschmortes Fleisch (Pasilla harmoniert mit Kaffee- oder Kakao-Aromen)

Vermeiden Sie Pasilla bei:

  • Schnellen Gerichten (erfordert mindestens 20-minütiges Einweichen)
  • Kindergerichten (trotz mittlerer Schärfe enthält sie unerwartete Pikanz)
  • Wenn Sie Ancho-Pfeffer suchen (der Geschmack ist deutlich anders)
Pasilla-Pfeffer in verschiedenen Verarbeitungsstufen
Von der frischen chilaca zur getrockneten Pasilla – die Verarbeitung macht den Unterschied

So erkennen Sie hochwertigen Pasilla-Pfeffer

Im Supermarkt lauern häufig Qualitätsfallen. Diese Merkmale garantieren Frische:

  • Duftprobe: Intensiver Geruch nach getrockneten Beeren und Tabak (kein muffiger Geruch)
  • Oberfläche: Leicht fettig-glänzend, nicht brüchig oder staubig
  • Farbe: Uniformes Dunkelbraun (grüne Stellen deuten auf unreife Verarbeitung hin)

Warnsignale: Weiße Flecken (Schimmel), zu leichtes Gewicht (ausgetrocknet) oder chemischer Geruch (Bleiche).

Ihre praktische Anleitung für die Küche

Vorbereitung: Entfernen Sie Stiel und Kerne, weichen Sie die Schoten 20 Minuten in heißem Wasser ein. Für Mole-Saucen pürieren Sie sie mit der Einweichflüssigkeit.

Lagerung: In luftdichtem Behälter bis zu 1 Jahr kühl und dunkel. Gefroren bleiben Aromen 2 Jahre erhalten.

Ersatz bei Bedarf: Mischen Sie 1 Teil Ancho mit 1 Teil Mulato-Pfeffer. Für Notfälle eignet sich Guajillo, aber reduzieren Sie die Menge um 30 % – sein säuerlicher Geschmack dominiert leicht.

Traditionelle mexikanische Gerichte mit Pasilla-Pfeffer in Mole-Sauce
Pasilla-Pfeffer in traditioneller Mole-Sauce – das Herzstück mexikanischer Küche

Häufige Missverständnisse entlarvt

Mythos 1: "Pasilla ist nur eine andere Bezeichnung für Ancho"
Falsch! Ancho stammt von der poblano-Chilischote, Pasilla von der chilaca. Der Geschmack ist grundverschieden.

Mythos 2: "Je dunkler, desto schärfer"
Irrtum! Die dunkle Farbe resultiert aus der Trocknung, nicht aus der Schärfe. Pasilla ist milder als viele hellere Sorten wie Arbol.

Mythos 3: "Pasilla-Pfeffer enthält Koffein"
Unsinn! Die kaffeeartigen Aromen sind pflanzliche Terpene – kein Koffein.

Sarah Johnson

Sarah Johnson

Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.