Chimichurri: Was es ist, wie es schmeckt & wie Sie es richtig verwenden

Chimichurri: Was es ist, wie es schmeckt & wie Sie es richtig verwenden
Chimichurri (nicht „Chimchuri“) ist eine argentinisch-uruguayische Kräutersauce aus frischem Koriander, Knoblauch, Essig, Olivenöl und Chilis. Ursprünglich als Begleitung zu gegrilltem Fleisch entwickelt, verleiht sie Steaks eine frische, pikante Note. Im Gegensatz zu Pesto enthält sie keine Nüsse oder Käse und wird roh zubereitet. Selbstgemacht schmeckt sie deutlich aromatischer als gekaufte Varianten.

Warum „Chimchuri“ falsch ist – und was wirklich zählt

Die häufige Fehlschreibung „Chimchuri“ entstand durch englischsprachige Aussprache, doch die korrekte Form lautet Chimichurri – abgeleitet vom Quechua-Wort „chimichurri“ (Mischung). Viele Supermarkt-Saucen enttäuschen durch künstliche Aromen oder falsche Zutaten. Authentisches Chimichurri lebt von der Balance zwischen scharfem Knoblauch, frischem Koriander und der Säure von Rotweinessig. Der Schlüssel? Frische Zutaten und kein Kochen – sonst verlieren die Kräuter ihre Aromen.

Traditionelle Zubereitung von Chimichurri mit frischen Kräutern

Chimichurri im Vergleich: Wann ist welche Sauce die richtige Wahl?

Sauce Hauptzutaten Konsistenz Ideal für Typische Fehler
Chimichurri Frischer Koriander, Knoblauch, Rotweinessig, Olivenöl, Chiliflocken Flüssig, grob gehackt Gegrilltes Rindfleisch, Gemüse, Ofenkartoffeln Zu viel Essig, gekochte Kräuter
Pesto Basilikum, Pinienkerne, Parmesan, Olivenöl Dickflüssig, püriert Pasta, Fisch, Brot Zu wenig Öl, braunes Basilikum
Salsa Verde Petersilie, Kapern, Anchovis, Zitronensaft Fein püriert Lamm, Geflügel, Fisch Zu salzig, warm serviert

Die entscheidenden Einsatzregeln: Wann Chimichurri perfekt passt – und wann nicht

✔️ Immer verwenden bei:

  • Gegrilltem Rinderfilet oder Ribeye (die Säure durchbricht die Fettigkeit)
  • Gemüse wie Zucchini oder Auberginen (vor dem Grillen marinieren)
  • Als Dip zu Ofenkartoffeln statt Mayonnaise
  • Zu Bohnen oder Linsen in vegetarischen Gerichten

❌ Unbedingt vermeiden bei:

  • Delikaten Fischsorten wie Lachs (dominiert den Geschmack)
  • Süßen Gerichten oder Desserts
  • Wenn frische Kräuter nicht verfügbar sind (Tiefkühl-Koriander funktioniert nicht)
  • Zu langem Kochen (verliert Aromen bei über 40°C)
Chimichurri serviert mit gegrilltem Steak und Gemüse

So erkennen Sie authentisches Chimichurri – und vermeiden typische Fallen

Im Supermarkt lauern oft „Chimichurri-artige“ Saucen mit falschen Zutaten. Achten Sie auf diese Merkmale:

  • Natürliche Zutatenliste: Keine Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat oder künstliche Farbstoffe
  • Sichtbare Kräuter: Gutes Chimichurri zeigt grüne Korianderstückchen, nicht eine homogene grüne Flüssigkeit
  • Verhältnis Essig zu Öl: Maximal 1:3 (Essig:Öl) – sonst wird es zu scharf

Vorsicht vor Produkten mit „Kräuterpulver“ oder „Kühlkettenbruch“: Diese haben oft einen muffigen Geschmack. Besser selbst machen – das Rezept braucht nur 10 Minuten.

Vergleich verschiedener Chimichurri-Varianten in Gläsern

Ihre perfekte Chimichurri-Anleitung: Drei kritische Schritte

  1. Kräuter richtig vorbereiten: Korianderblätter von den Stängeln zupfen (nicht schneiden – Stiele machen bitter). Mit kaltem Wasser waschen und trocken schleudern.
  2. Knoblauch dosieren: Für 4 Portionen maximal 2 Zehen. Größeren Knoblauch vorher in dünne Scheiben schneiden, um Bitterstoffe zu reduzieren.
  3. Emulsion herstellen: Zuerst Essig mit Chiliflocken verrühren, dann langsam Olivenöl unter Rühren zugeben. So entsteht eine stabile, nicht trennende Sauce.

Lagern Sie Chimichurri immer im Kühlschrank – die Aromen entwickeln sich erst nach 24 Stunden voll. Für Grill-Events portionsweise einfrieren: So bleibt der Geschmack bis zu 3 Monate frisch.

Häufige Missverständnisse im Check

  • „Chimichurri muss rot sein“: Falsch! Die grüne Version (mit Koriander) ist traditionell. Rotes Chimichurri enthält Tomaten oder Paprika – eine moderne Abwandlung.
  • „Man kann es mit Zitronensaft ersetzen“: Nur bedingt. Zitronensaft wirkt aggressiver als Rotweinessig und überlagert den Kräutergeschmack.
  • „Fertig-Saucen sind gleichwertig“: Gekaufte Varianten enthalten oft zu viel Zucker oder Konservierungsstoffe. Selbstgemacht ist immer aromatischer.
Sarah Johnson

Sarah Johnson

Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.