Warum fürchten sich viele vor dem ersten Bissen?
Die Angst vor Natto ist verständlich: Online-Videos zeigen verzerrte Gesichter, soziale Medien warnen vor dem "schlimmsten Gericht der Welt". Doch diese Darstellungen ignorieren eine wichtige Tatsache – Natto ist Japans Liebling unter den Superfoods, das täglich von Millionen verzehrt wird. Der Schlüssel liegt nicht im Verstecken seiner Eigenschaften, sondern im Verstehen ihrer natürlichen Ursprünge.
Die Geschmacks-DNA von Natto entschlüsselt
Im Gegensatz zu pauschalen Beschreibungen wie "eklig" oder "stinkig" hat Natto eine komplexe Geschmackspalette, die sich aus drei Hauptkomponenten zusammensetzt:
| Geschmacksdimension | Charakteristik | Natürliche Referenz |
|---|---|---|
| Primäraroma | Erdig-pilzig mit nussigen Untertönen | Frische Shiitake-Pilze + geröstete Haselnüsse |
| Sekundäraroma | Leicht ammoniakartig (nicht chemisch) | Natürlicher Fermentationsprozess wie bei Camembert |
| Textur | Cremig-zäh mit elastischen Fäden | Mischung aus griechischem Joghurt und frischem Mozzarella |
Kulturschock oder kulinarische Offenbarung? Der japanische Kontext
In Japan wird Natto seit über 1.000 Jahren als Frühstückszutat geschätzt – nicht trotz, sondern wegen seiner intensiven Aromen. Die traditionelle Zubereitung mit Reis, Sojasoße und Schnittlauch mildert die Stärke geschickt ab. Interessant: Junge Japaner zeigen ähnliche Skepsis wie Ausländer, gewöhnen sich aber durch frühe Exposition daran. Dieser kulturelle Unterschied erklärt, warum Bewertungen so extrem auseinandergehen.
Wann Natto perfekt passt (und wann besser nicht)
Die Entscheidung, Natto zu probieren, hängt weniger vom Mut ab als von den richtigen Rahmenbedingungen:
✅ Ideal für diese Situationen
- Morgens als proteinreiche Frühstücksalternative (mit gekühltem Reis)
- Bei fermentierten Lebensmittel-Erfahrung (Kefir, Tempeh, bestimmte Käsesorten)
- Zur Darmgesundheit nach Antibiotikatherapie (nach Rücksprache mit Arzt)
❌ Vermeiden Sie in diesen Fällen
- Als erstes fermentiertes Produkt überhaupt (beginnen Sie mit Tempeh)
- Bei Geruchsempfindlichkeit (z.B. nach Chemotherapie)
- Wenn Sie frische Produkte erwarten (Natto ist durch Fermentation verändert)
Qualitätscheck: So erkennen Sie gutes Natto
Nicht alle Natto-Produkte sind gleichwertig. Diese Merkmale deuten auf hohe Qualität hin:
- Fädenbildung: Mindestens 5cm lange, elastische Fäden beim Hochheben
- Duft: Pilzartig-waldig ohne beißende Ammoniaknote
- Konsistenz: Gleichmäßige Körner ohne matschige Stellen
- Haltbarkeit: Maximal 7 Tage nach Fermentationsdatum (frischer schmeckt milder)
Achtung bei Billigprodukten: Übermäßige Salzzugabe oder künstliche Aromen maskieren schlechte Qualität.
Drei verbreitete Irrtümer – und warum sie falsch sind
- "Natto riecht nach faulen Eiern": Der Geruch kommt von Tyrosin-Abbau, nicht von Schwefelverbindungen wie bei faulen Eiern. Frisches Natto duftet eher nach Pilzen.
- "Man gewöhnt sich den Geschmack nie an": Studien zeigen, dass 78% der Japaner anfangs skeptisch waren, aber nach 3-5 Portionen akzeptierten.
- "Natto ist roh": Die Sojabohnen werden vor Fermentation gekocht – es handelt sich um einen kontrollierten Reifeprozess.
Praxistipp für Einsteiger
Mischen Sie Natto mit 1 TL Mirin und etwas geriebenem Ingwer – diese Zutaten harmonieren mit den natürlichen Aromen statt sie zu überdecken. Servieren Sie es auf leicht warmem, aber nicht heißem Reis, da Hitze die probiotischen Kulturen zerstört. Beginnen Sie mit kleinen Portionen (20g) und steigern Sie sich langsam.








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