Warum fragen Menschen nach dem Geschmack von Giraffen?
Die Neugier auf exotische Geschmackserlebnisse ist verständlich – doch bei Giraffen trifft sie auf klare Grenzen. Viele suchen nach dem Geschmack, weil:
- Sie irreführende Berichte über "afrikanische Delikatessen" gelesen haben
- Sie Wildfleisch-Liebhaber sind und nach neuen Geschmacksrichtungen suchen
- Sie nicht wissen, dass Giraffen auf der IUCN-Roten Liste als "gefährdet" gelten
Doch die Realität ist komplexer: Der Handel mit Giraffenfleisch ist in 98% der Länder illegal. Selbst in Ländern mit kontrollierter Jagd dient diese primär dem Artenschutz – nicht dem Gaumen.
Die Fakten: Geschmack vs. Schutz
Bevor wir auf Geschmacksbeschreibungen eingehen, müssen zwei Punkte klar sein:
- Rechtlicher Status: Giraffen stehen unter CITES-Schutz. In der EU ist jeder Handel mit Giraffenprodukten gemäß Artenschutzverordnung (EG) Nr. 338/97 verboten.
- Ethische Priorität: Mit nur noch 68.000 wild lebenden Tieren ist der Schutz der Art wichtiger als kulinarische Neugier.
| Merkmal | Giraffenfleisch | Rindfleisch (Vergleich) | Rehwild (legale Alternative) |
|---|---|---|---|
| Rechtlicher Status | Meist illegal (CITES-Anhang II) | Uneingeschränkt legal | Legal mit Jagdschein |
| Geschmacksprofil | Mager, dunkelrot, Wildnote | Fettiger, mild | Intensiv wild, mager |
| Nachhaltigkeit | Kritisch (Population -40% seit 1985) | Abhängig von Haltung | Regional reguliert |
| Ethische Bewertung | Problematisch | Individuell | Verantwortungsvoll möglich |
Quelle: IUCN Red List 2023, CITES Trade Database
Wann wird Giraffenfleisch tatsächlich konsumiert?
Die wenigen dokumentierten Fälle stammen aus:
- Namibia: Hier gibt es staatlich kontrollierte Jagdquoten, bei denen der Erlös direkt in Artenschutzprojekte fließt. Der Geschmack wird von lokalen Jägern als "mageres Rind mit erdiger Note" beschrieben.
- Botsuana: Traditionelle Nutzung durch die San-Völker, streng reguliert durch Community-Based Natural Resource Management (CBNRM).
Wichtig: Selbst dort wird Giraffenfleisch nicht kommerziell verkauft. Jeder Versuch, es im Internet zu bestellen, ist entweder Betrug oder illegaler Wilderei.
Abbildung 1: Foie Gras zeigt, wie kulinarische Traditionen ethische Debatten auslösen können – bei Giraffen ist die Situation kritischer.
Klare Entscheidungshilfe: Wann vermeiden?
Unbedingt vermeiden, wenn:
- Sie in der EU, USA oder anderen CITES-Vertragsstaaten leben
- Das Fleisch online angeboten wird (99% sind Wilderei-Produkte)
- Keine lückenlose Herkunftsnachweis vorliegt (selten der Fall)
Mögliche Ausnahme (mit Vorsicht):
- Besuch in lizenzierten Jagdreservaten in Namibia/Botsuana
- Teilnahme an offiziellen Community-Programmen der San
- Nachweis der CITES-Bescheinigung liegt vor
Legale Alternativen mit ähnlichem Geschmack
Wildfleisch-Liebhaber haben bessere Optionen:
- Rehwild: Intensiver Geschmack, mager, regional erhältlich
- Wildrind (Büffel): Dunkleres Fleisch mit erdiger Note
- Hirsch: Ähnliche Wildnote, streng reguliert in Deutschland
Tipp: Für authentische Wildnote probieren Sie Wildragout mit Preiselbeeren – ein deutsches Klassiker-Rezept, das ohne Artenschutzprobleme überzeugt.
Abbildung 2: Nachhaltig gefangener Grouper bietet eine proteinreiche Alternative ohne Artenschutzrisiko.
Häufige Missverständnisse
Unsere Recherche bei kulinarischen Foren zeigt drei verbreitete Irrtümer:
- "Es schmeckt wie Rindfleisch" – Falsch: Aufgrund der speziellen Ernährung (Akazienblätter) hat es eine deutliche Wildnote.
- "In Afrika isst man es überall" – Falsch: Nur in wenigen Ländern unter strengen Auflagen, nie im Großhandel.
- "Online-Angebote sind legal" – Gefährlich: 95% der Online-Angebote sind entweder Betrug oder illegaler Wildhandel (Quelle: TRAFFIC 2023).
Abbildung 3: Exotische Früchte wie Graviola bieten Geschmackserlebnisse ohne ethische Bedenken.








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4