Warum Allspice kein Gewürzmischung ist – und warum viele sich irren
Viele vermuten, Allspice sei eine Mischung verschiedener Gewürze, doch es handelt sich um die getrockneten unreifen Beeren des Pimentbaums, der ursprünglich aus der Karibik stammt. Der Name "Allspice" entstand im 17. Jahrhundert, als britische Seefahrer die Beeren nach Europa brachten und ihren komplexen Geschmack mit einer Kombination aus Zimt, Nelken und Muskat beschrieben. Botanisch gesehen ist Piment jedoch eine eigenständige Spezies – Pimenta dioica – und kein künstliches Gewürzgemisch.
Der Geschmackscode von Allspice: Drei Aromadimensionen im Detail
Allspice entfaltet seinen Charakter in drei klar unterscheidbaren Geschmacksphasen:
| Geschmacksphase | Hauptaromen | Vergleich mit Einzelgewürzen |
|---|---|---|
| Antrunk | Warme Süße, leicht fruchtig | Ähnlich Zimt, aber weniger holzig |
| Mittlere Note | Pfeffrige Schärfe, blumig | Nelkenartig, jedoch dezenter |
| Nachklang | Erdig, leicht bitter | Muskatnuss-ähnlich, aber komplexer |
Diese dreistufige Aromakulisse macht Allspice besonders wertvoll in der Küche: Es vereint die Funktion mehrerer Gewürze in einem, ohne deren individuelle Dominanz. Anders als bei einer selbst gemischten Gewürzkombination entfaltet Allspice eine harmonische Balance, die sich erst beim Kochen vollständig entfaltet.
Wann Allspice perfekt passt – und wann es scheitert
Allspice ist kein Allzweckgewürz. Seine Verwendung erfordert kulinarisches Fingerspitzengefühl:
| Einsatzszenario | Empfohlene Dosierung | Häufige Fehler |
|---|---|---|
| Fleisch (besonders Wild und Rind) | 1 Prise pro 500g | Zu spät zugeben – verliert Aroma |
| Marmeladen & Fruchtkompott | ½ TL pro kg Früchte | Mit säurehaltigen Früchten überlagert es |
| Marinaden für Grillfleisch | 1 TL gemahlen pro Marinade | Mit Knoblauch überwürzt – wird bitter |
| Desserts mit dunkler Schokolade | 1 Prise pro Portion | Zu viel betont die Bitternote |
Qualitätscheck: So erkennen Sie echtes, aromatisches Allspice
Nicht jedes im Handel erhältliche Allspice bietet das volle Aromaspektrum. Diese Merkmale deuten auf minderwertige Ware hin:
- Farbe: Dunkelbraun bis schwarz – gräuliche Töne deuten auf Alterung hin
- Konsistenz: Ganze Beeren sollten hart und schwer sein (schlechte Qualität fühlt sich leicht und brüchig an)
- Duft: Frisch gemahlene Beeren duften intensiv nach Zimt mit pfeffrigem Unterton – ein staubiger Geruch zeigt Oxidation an
- Geschmackstest: Echte Allspice-Beeren schmecken zunächst süßlich, dann pfeffrig und hinterlassen einen langen, warmen Nachgeschmack
Die drei größten Allspice-Missverständnisse
Unser kulinarischer Alltagsmythos:
- "Allspice ist eine Gewürzmischung" – Falsch. Es handelt sich um eine einzige Pflanze, deren Beeren natürlicherweise diese Aromen vereinen.
- "Je mehr, desto besser" – Überdosierung führt zu Bitterkeit. Die empfohlene Maximaldosis liegt bei 1,5 g pro Gericht.
- "Allspice passt zu allem" – Es kollidiert mit zitrusbetonten oder frischen Kräutern wie Petersilie und Dill.
Ihre praktische Allspice-Anleitung
Für optimale Aromaausbeute:
- Ganze Beeren vor der Verwendung frisch mahlen – gemahlene Ware verliert innerhalb von 3 Monaten 60% seines Aromas
- In öligen Marinaden frühestens 30 Minuten vor dem Grillen zugeben
- Für Desserts immer mit einer Prise Salz kombinieren – verstärkt die Süßnote
- Zu dunklen Biersorten oder Rum in der Weihnachtsbäckerei – nicht zu Weißweinbasen








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4