Warum schmeckt Rettich manchmal bitter oder unangenehm scharf?
Viele Hobbyköche kaufen Rettich im Supermarkt, schneiden ihn auf – und wundern sich über den intensiven Geschmack. Die plötzliche Schärfe führt oft zum Frust: "Warum schmeckt mein Salat plötzlich so scharf?" oder "Mein Rettich ist bitter – ist er schlecht?". Diese Erfahrungen entstehen meist durch falsche Sortenwahl oder unsachgemäße Lagerung. Dabei bietet Rettich vielfältige Geschmackserlebnisse – von dezent erfrischend bis intensiv würzig.
Die Geschmacksprofile der wichtigsten Rettich-Sorten im Vergleich
| Sorte | Geschmacksprofil | Schärfe-Level (1-5) | Ideal für |
|---|---|---|---|
| Frühlingrettich (rot) | Knackig, erfrischend, leicht nussig | 2 | Salate, Rohkost, Sandwiches |
| Schwarzer Rettich | Intensiv-würzig, erdig, lang anhaltend scharf | 4 | Gewürze, Wintergemüse, traditionelle Heilkost |
| Daikon | Mild, süßlich, feinwürzig | 1 | Asiatische Küche, fermentierte Gerichte, Suppen |
| Wasserrettel | Extrem scharf, beißen scharf | 5 | Gewürzpasten, nicht roh verzehrbar |
Die Schärfe entsteht durch Senfölglykoside – natürliche Pflanzenstoffe, die beim Schneiden oder Reiben mit dem Enzym Myrosinase reagieren. Dieser Prozess produziert Allylisothiocyanat, die charakteristische Schärfe. Interessant: Je trockener der Boden beim Anbau, desto intensiver die Schärfe. Junge Rettiche im Frühjahr schmecken milder als reife Exemplare im Herbst.
Wann Rettich perfekt passt – und wann Sie ihn meiden sollten
✅ Unbedingt verwenden bei:
- Erfrischenden Sommersalaten – Frühlingrettich gibt Salaten eine knackige Note
- Asiatischen Gerichten – Daikon harmoniert mit Sojasoße und Ingwer
- Verdauungsförderung – Schwarzer Rettich regt die Gallenproduktion an
- Notfall-Gewürz – Gemahlener Schwarzer Rettich ersetzt kurzfristig Pfeffer
❌ Vermeiden Sie bei:
- Zarten Blattsalaten – Die Schärfe überlagert feine Aromen
- Kindergerichten – Schwarzer Rettich kann bei Kindern Verdauungsprobleme auslösen
- Langem Rohverzehr – Täglicher Rohverzehr von Schwarzer Rettich kann Schilddrüsen stören
- Empfindlichen Mägen – Roher Rettich kann Sodbrennen verstärken
Profis wissen: So optimieren Sie den Rettich-Geschmack
Top-Köche nutzen drei Techniken, um den Geschmack zu kontrollieren:
- Salzen & ziehen lassen: Nach dem Schneiden mit Salz bestreuen und 10 Minuten ziehen lassen. Das bindet die Schärfe und macht Rettich knackiger.
- Kurz blanchieren: 30 Sekunden in kochendes Wasser geben – ideal für Schwarzen Rettich in Suppen.
- Mit süßen Elementen ausgleichen: Honig, Ahornsirup oder Äpfel neutralisieren die Schärfe perfekt.
Eine Studie der Universität Hohenheim (2023) zeigt: Rettich, der nach der Ernte 24 Stunden bei 4°C gelagert wird, entwickelt eine ausgeglichene Schärfe. Frisch geernteter Rettich schmeckt oft unangenehm intensiv.
Qualitätscheck: So erkennen Sie guten Rettich
Viele Verbraucher kaufen Rettich mit weichen Stellen oder hohlen Kernen – beides deutet auf schlechte Qualität hin. Achten Sie beim Kauf auf:
- Festigkeit: Der Rettich sollte schwer für seine Größe sein
- Glanz: Frische Exemplare haben eine glatte, glänzende Schale
- Grünes: Bei Rettich mit Blättern müssen diese frisch-grün sein
- Keine Risse: Risse deuten auf Trockenheit oder Überreife hin
Warnsignale im Supermarkt: Rettich mit "Bio"-Schild aber weicher Schale – dies zeigt unsachgemäße Lagerung. Billig-Angebote von Schwarzer Rettich im Sommer sind meist von schlechter Qualität, da diese Sorte hauptsächlich im Herbst/Winter angebaut wird.
Häufige Irrtümer – was Sie wirklich wissen müssen
- Irrtum 1: "Alle Rettiche schmecken gleich scharf" – Falsch! Daikon ist fast schärffrei, während Wasserrettel extrem scharf ist.
- Irrtum 2: "Bitterer Rettich ist verdorben" – Bitterkeit entsteht durch Trockenheit beim Anbau, nicht durch Verderb.
- Irrtum 3: "Rettich verliert beim Kochen alle Nährstoffe" – Kochen reduziert zwar Vitamin C, erhöht aber die Bioverfügbarkeit von sekundären Pflanzenstoffen.
Ihre praktische Entscheidungshilfe
Für den täglichen Gebrauch empfehle ich:
- Zum Rohverzehr: Frühlingrettich im Frühjahr, Daikon im Winter
- Für intensive Aromen: Schwarzer Rettich nur in Maßen, immer blanchiert
- Für Kinder: Nur Daikon oder milden Frühlingrettich, immer mit süßen Komponenten
Ein Tipp aus der Profiküche: Reiben Sie Rettich immer gegen den Faserverlauf – so entsteht weniger Schärfe. Für Salate schneiden Sie ihn lieber in dünne Scheiben.








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4