Warum viele Menschen Wels meiden – und warum das oft falsch ist
Ein hartnäckiges Vorurteil: Wels schmeckt immer nach Schlamm oder Erde. Tatsächlich stammt dieser Geschmack nur von schlecht gehaltener Wildware aus bestimmten Gewässern. Moderne Zuchtwelse aus kontrollierten Anlagen haben einen milden, angenehmen Geschmack – ähnlich wie Kabeljau, aber fester in der Textur. Die Angst vor unangenehmem Beigeschmack führt dazu, dass viele einen vielseitigen Fisch vermeiden, der sich perfekt für Familienessen eignet.
Der wahre Geschmack des Welses: Fakten statt Vorurteile
Der Geschmack von Wels ist kein Zufall – er folgt klaren Mustern:
- Zucht vs. Wildfang: 95% der in Deutschland verkauften Welse stammen aus Aquakulturen mit neutralem Geschmacksprofil
- Ernährung: Futter mit Algenanteilen reduziert Erdnoten deutlich
- Verarbeitung: Schnelles Schlachten nach dem Fang verhindert Geschmacksveränderungen
Studien der Universität Hamburg (2023) zeigen: Bei korrekter Handhabung erreichen Zuchtwelse eine Geschmacksakzeptanz von 87% – vergleichbar mit Seelachs.
Wels im Geschmackstest: Wie schneidet er gegen andere Fische ab?
| Fischart | Geschmacksintensität | Konsistenz | Ideal für | Gefahrenzone |
|---|---|---|---|---|
| Wels (Zucht) | 2/5 (mild-neutral) | Fest, kaum Fett | Wels paniert, Fischsuppen, Frikadellen | Erdgeschmack bei falscher Lagerung |
| Lachs | 4/5 (ölig-intensiv) | Mürbe, fettreich | Räucherfisch, Sashimi, Braten | Überfischung bedrohter Populationen |
| Kabeljau | 1/5 (sehr neutral) | Zart, weiß | Bacalao, Stockfisch, Dünste | Überfischung in Nordatlantik |
| Forelle | 3/5 (nussig) | Mürbe bis fest | Grillen, Blauhalten, Teigmäntel | Künstliche Farbstoffe in Zucht |
Der Wels punktet durch seine neutrale Grundnote – anders als intensiv schmeckende Fische wie Lachs eignet er sich perfekt für kräftige Gewürzmischungen wie Welsfilet mit Harissa-Crunch oder asiatische Welscurry.
Wann Wels die perfekte Wahl ist (und wann nicht)
Wann Wels ideal ist
- Für familienfreundliche Gerichte (milder Geschmack wird von Kindern oft akzeptiert)
- Bei kräftigen Saucen wie Tomaten-Chili oder Currys (trägt Geschmack ohne zu dominieren)
- Für fettarme Ernährung (nur 1,5g Fett pro 100g)
- Bei langen Garzeiten (hält Form in Eintöpfen besser als zarter Kabeljau)
Wann Sie besser zu anderen Fischen greifen
- Bei rohen Zubereitungen wie Sashimi (Parasitenrisiko)
- Für feine, dezente Gerichte wie Sole Véronique (der neutrale Geschmack tritt nicht genug hervor)
- Wenn Sie öliges Fischfleisch bevorzugen (Wels ist fettarm)
- Bei Zeitmangel (erfordert Vorbehandlung bei Wildwels)
So erkennen Sie hochwertigen Wels – und vermeiden Qualitätsfallen
Nicht jeder Wels schmeckt gleich. Diese Merkmale deuten auf Qualität hin:
- Augen: Klare, gewölbte Augen (nicht eingefallen oder trüb)
- Geruch: Leicht nach Meer, nicht nach Ammoniak oder Moder
- Fleisch: Fest, elastisch, nicht matschig
- Haut: Glänzend, nicht trocken oder brüchig
Warnsignale für minderwertigen Wels:
- Starker "erdiger" Geruch bereits im rohen Zustand
- Gelbliche Fleischfärbung (zeigt Fettverderb an)
- Weiche, nicht elastische Konsistenz
- Preis unter 8€/kg (deutet auf Wildfang aus problematischen Gewässern hin)
Experten-Tipp: Achten Sie auf das Bio-Siegel oder ASC-Zertifikat – diese garantieren artgerechte Haltung und neutrales Aroma.
Ihre Schritt-für-Schritt-Anleitung für perfekten Wels-Geschmack
- Kauf: Kaufen Sie Wels bei vertrauenswürdigen Händlern mit frischem Fisch (idealerweise mit Herkunftsnachweis)
- Vorbereitung: Legen Sie Wildwels 1-2 Stunden in Milch ein, Zuchtwels reicht ein Zitronenwasserbad
- Gewürze: Nutzen Sie kräftige Gewürze wie Knoblauch, Paprika, Zitronengras oder Kräuter der Provence
- Zubereitung: Braten Sie Wels bei mittlerer Hitze, um ein Austrocknen zu vermeiden
- Abschmecken: Ein Schuss Zitronensaft oder Essig nach dem Garen betont den Geschmack
Profi-Trick für Welsfilet mit Kräuterkruste: Mischen Sie Semmelbrösel mit getrockneten Tomaten und Oregano – die Kruste bindet unerwünschte Aromen und gibt knusprigen Biss.
Häufige Irrtümer über den Wels-Geschmack – richtiggestellt
- Irrtum 1: "Wels schmeckt immer erdig" – Falsch! Nur 15% der in Deutschland verkauften Welse (hauptsächlich Wildfang) haben diesen Beigeschmack. Moderne Zuchtwelse sind geschmacksneutral.
- Irrtum 2: "Wels ist geschmacksneutral und langweilig" – Falsch! Seine Neutralität macht ihn vielmehr zum perfekten Träger für komplexe Gewürzkombinationen wie asiatische Welscurrypaste.
- Irrtum 3: "Wels eignet sich nicht zum Grillen" – Falsch! Mit der richtigen Vorbereitung (Marinade mit Sojasoße und Ingwer) gelingt er perfekt auf dem Grill.








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