Die typische Koch-Panik: Tomatenmark leer, Rezept läuft
Sie sind mitten beim Kochen, das Rezept verlangt Tomatenmark, doch der Vorrat ist leer. Der Supermarkt hat geschlossen, und die Soße braucht dringend diese charakteristische Tiefe, Säure und intensive rote Farbe. Viele greifen dann zu falschen Alternativen wie unverdünnter Tomatensauce – mit bitterem Geschmack oder wässriger Konsistenz als Folge.
Warum Tomatenmark nicht einfach durch Tomatensauce ersetzt werden sollte
Tomatenmark ist kein dickflüssiges Tomatenprodukt – es ist eine konzentrierte Tomatenessenz mit 24-28% Feststoffanteil. Im Gegensatz dazu enthält Tomatensauce nur 6-8% Feststoffe und viel Wasser. Der entscheidende Unterschied:
| Produkt | Feststoffgehalt | Verhältnis zu Tomatenmark | Hauptnachteil bei Substitution |
|---|---|---|---|
| Tomatenmark | 24-28% | 1:1 | - |
| Tomatensauce | 6-8% | 3:1 (reduziert) | Zu viel Flüssigkeit, schwacher Geschmack |
| Ketchup | 25-30% | 1:1 | Zucker und Essig verfälschen Geschmack |
| Frische Tomatenpüree | 5-7% | 2:1 (eingekocht) | Zeitaufwändig, ungleichmäßige Konsistenz |
Die 7 praktischen Alternativen im Detail
1. Tomatensauce reduzieren (beste Sofortlösung)
So geht's: 3 EL Tomatensauce bei schwacher Hitze 8-10 Minuten einkochen, bis sie dickflüssig wird. Ideal für Bolognese oder Eintöpfe.
Einsatzgrenzen: Nicht für Pizza-Saucen geeignet – der Geschmack bleibt zu wässrig. Bei Suppen immer vorher reduzieren, sonst wird die Brühe verwässert.
2. Frische Tomaten selbst pürieren
So geht's: 2 reife Tomaten häuten, entkernen und 15 Minuten bei 180°C im Ofen karamellisieren. Danach pürieren und bei Bedarf einkochen.
Prof-Tipp: Für mediterrane Gerichte mit Olivenöl beträufeln – entwickelt ähnliche Röstaromen wie Tomatenmark.
3. Ketchup (nur in Ausnahmefällen)
Wann verwenden: In dunklen Soßen wie Chili con Carne oder BBQ-Saucen, wo die 25-30% Zuckeranteil nicht auffällt.
Wann vermeiden: In italienischen Soßen, Suppen oder bei Gerichten mit Milchprodukten – der Essig gerinnt die Milch.
4. Tomatenpulver (für Profis)
So herstellen: Getrocknete Tomaten im Mörser zu Pulver verarbeiten. 1 TL Pulver = 1 EL Tomatenmark. Hält sich bis zu 6 Monate.
Vorteil: Perfekt für Camping oder Notvorrat – nimmt kaum Platz ein und behält Aromen.
Die kritischen Einsatzgrenzen – Wann Alternativen scheitern
Nicht alle Substitutionen funktionieren in jedem Gericht. Diese drei Szenarien sind besonders kritisch:
- Pizza-Saucen: Ketchup oder unverdünnte Tomatensauce machen den Boden gummiartig. Besser: Frische Tomaten mit 1 TL Zucker 10 Minuten köcheln lassen.
- Cremige Soßen: Zuckerhaltige Alternativen wie Ketchup gerinnen Milchprodukte. Hier nur eingekochte Tomatensauce verwenden.
- Langsam gegarte Gerichte: Frische Tomaten verlieren bei langem Schmoren ihre Säure. Besser Tomatenpulver oder reduzierte Sauce verwenden.
Die 3 häufigsten Fehler bei der Substitution
- Fehler: Tomatensauce ohne Reduktion verwenden
Lösung: Immer mindestens 10 Minuten einkochen, bis die Sauce den Löffelrücken bedeckt - Fehler: Ketchup in italienischen Gerichten einsetzen
Lösung: Nur in dunklen, süß-sauren Soßen wie BBQ verwenden - Fehler: Zu viel Flüssigkeit durch frische Tomaten
Lösung: Immer entkernen und vorher einkochen
Praxis-Tipp für den Notfallvorrat
Halten Sie immer getrocknete Tomaten im Vorrat. Diese lassen sich im Mörser zu Pulver verarbeiten (1 TL Pulver = 1 EL Tomatenmark) und behalten bis zu 6 Monate ihre Aromen. Im Gegensatz zu Tomatenmark im Glas verderben sie nicht und nehmen kaum Platz ein – ideal für Camping oder Notfälle.








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