Die verborgenen Herausforderungen beim Spinatkochen
90 % der Hobbyköche machen denselben Fehler: Sie kochen Spinat wie Kohl – in reichlich Wasser, bis er matschig wird. Das Ergebnis? Blassgrüne, nährstoffarme Masse mit seifigem Geschmack. Der Grund: Spinat enthält dreimal so viel Wasser wie andere Blattgemüse und reagiert extrem empfindlich auf Hitze. Schon bei 70 °C beginnen wertvolle Antioxidantien wie Lutein zu zerfallen. Doch es gibt Lösungen, die sowohl Geschmack als auch Gesundheit bewahren.
Warum die Zubereitungsart Ihr Gericht entscheidet
Spinat ist kein gewöhnliches Gemüse. Seine dünnen Blätter enthalten hohe Konzentrationen an Oxalsäure – bis zu 970 mg pro 100 g bei älteren Pflanzen. Diese Säure bindet Calcium und kann bei falscher Zubereitung unangenehm schmecken. Gleichzeitig sind Spinats Nährstoffe hitze- und wasserempfindlich: Vitamin C zerfällt ab 60 °C, Folsäure löst sich im Wasser. Die Lösung? Methoden, die entweder die Oxalsäure abbauen oder die Nährstoffe schützen – je nachdem, ob Sie Gesundheit oder Geschmack priorisieren.
Die 5 effektivsten Zubereitungsmethoden im Detail
1. Schnelles Anbraten bei hoher Hitze (für intensiven Geschmack)
Idealer für reife Spinatsorten mit höherem Oxalsäuregehalt. Die Hitze von mindestens 200 °C verdampft das Eigenwasser sofort, statt es auszulaugen. So bleibt der charakteristische nussige Geschmack erhalten. Wichtig: Nie mit Öl vorheizen – das zerstört empfindliche Fettsäuren. Stattdessen Spinat trocken in die heiße Pfanne geben, erst nach 60 Sekunden 1 TL Rapsöl zufügen. Dauer: maximal 2 Minuten. Verlängern Sie die Zeit, entweicht bis zu 30 % des Vitamin C.
2. Dämpfen bei 95 °C (für maximale Nährstoffe)
Die wissenschaftlich bestätigt nährstoffschonendste Methode. Bei 95 °C statt 100 °C bleibt das Wasser im Dampfgarer flüssig – kein Nährstoffe werden ausgewaschen. Studien der Universität Hohenheim zeigen: 90 % des Luteins bleiben erhalten. Praxistipp: Verwenden Sie einen Dampfgarer mit Temperaturregelung. Bei normalem Topf das Wasser nur bis kurz vor dem Sieden erhitzen, dann Spinat einlegen. Dauer: 3–4 Minuten. Älteren Spinat vorher 30 Sekunden blanchieren, um Oxalsäure zu reduzieren.
3. Blanchieren mit Eisbad (für Einfrieren oder Salate)
Perfekt für Vorbereitung von Salaten oder zum Einfrieren. Das kurze Tauchen in kochendes Wasser (1–2 Minuten) stoppt Enzyme, die den Geschmack abbauen. Kritischer Fehler: Ohne sofortiges Abschrecken in Eiswasser gart der Spinat weiter – innerhalb von 30 Sekunden sinkt der Folsäuregehalt um 25 %. Verwenden Sie pro Liter Wasser 50 g Salz, um die grüne Farbe zu fixieren. Für Salate nur junge Blätter verwenden, reife Sorten enthalten zu viel Oxalsäure für rohen Verzehr.
4. Roh verzehren (nur bei speziellen Sorten)
Nur empfehlenswert bei Baby-Spinat oder Mâche mit unter 200 mg Oxalsäure pro 100 g. Älterer Spinat schmeckt bitter und kann bei empfindlichen Menschen Magenbeschwerden auslösen. Qualitätscheck: Blätter sollten knackig sein, Stiele maximal 2 cm lang. Vermeiden Sie Supermarkt-Spinat für Rohkost – oft zu lange gelagert, enthält erhöhte Nitratwerte. Ideal kombinieren mit Zitronensaft: Die Säure erhöht die Bioverfügbarkeit von Eisen um 40 %.
5. In Suppen und Eintöpfen (für aromatische Tiefe)
Hier gilt die Regel: Erst am Ende zugeben. Spinat in kochende Suppe wirft bis zu 50 % seiner Nährstoffe ins Wasser. Bester Zeitpunkt: Bei 85 °C Temperatur zugeben und 90 Sekunden ziehen lassen. Für cremige Suppen Spinat vor dem Pürieren kurz in Gemüsebrühe blanchieren – das mildert die Oxalsäure ohne Geschmacksverlust. Vermeiden Sie Milchprodukte bei der Zubereitung: Kalzium bindet die Oxalsäure, macht sie aber ungenießbar seifig.
| Zubereitungsmethode | Nährstoffverlust | Oxalsäure-Reduktion | Ideal für | Zu vermeiden bei |
|---|---|---|---|---|
| Schnelles Anbraten | 20–30 % | 40–50 % | Intensiver Geschmack, schnelle Gerichte | Empfindlichen Nährstoffen wie Vitamin C |
| Dämpfen bei 95 °C | 10–15 % | 20–30 % | Maximale Nährstoffaufnahme | Knuspriger Textur |
| Blanchieren mit Eisbad | 25–35 % | 60–70 % | Einfrieren, Salate | Zeitdruck (benötigt 5 Minuten) |
| Roh verzehren | 0 % | 0 % | Baby-Spinat, frische Salate | Älterem Spinat, hohem Oxalsäuregehalt |
| In Suppen kochen | 40–50 % | 30–40 % | Herzhafte Eintöpfe | Nährstoffmaximierung |
Entscheidungshilfe: Wann welche Methode wirklich zählt
Verwenden Sie Dämpfen bei: Schwangerschaft (hoher Folsäurebedarf), Diäten mit Nährstofffokus, oder wenn Spinat Hauptbestandteil ist. Aber vermeiden Sie es bei knusprigen Gerichten wie Spinatsalaten – das feuchte Ergebnis wird matschig.
Wählen Sie Anbraten bei: Italienischen Gerichten (z.B. mit Ricotta), schnellen Wok-Gerichten, oder bei älterem Spinat mit hohem Oxalsäuregehalt. Nicht geeignet bei niedriger Hitze – unter 180 °C entsteht Wasser, das den Geschmack verwässert.
Blanchieren ist Pflicht bei: Einfrieren, Salaten mit reifem Spinat, oder wenn Oxalsäure reduziert werden muss. Schlagen Sie es aus bei Zeitmangel – der Prozess benötigt mindestens 5 Minuten inklusive Abschrecken.
Häufige Fehler und wie Profis sie vermeiden
- „Spinat muss immer gewaschen werden“ – Falsch! Bei kurzem Anbraten von Bio-Spinat genügt Abklopfen. Übermäßiges Waschen löst wasserlösliche Nährstoffe aus. Nur bei Dämpfen oder Blanchieren gründlich waschen.
- „Je länger gekocht, desto gesünder“ – Gefährlich! Ab 4 Minuten bei 100 °C sinkt der Luteingehalt um 60 %. Nutzen Sie statt dessen die 3-Minuten-Regel für Dampfgarer.
- „Alle Spinatsorten gleich zubereiten“ – Kritisch! Winter-Spinat enthält bis zu 50 % mehr Oxalsäure als Sommer-Spinat. Prüfen Sie das Etikett: Winterhardy-Sorten immer blanchieren, Baby Spinach kann roh gegessen werden.








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