Warum Sellerie-Vitamine oft falsch verstanden werden
Viele glauben, Sellerie sei eine Vitamin-A-Quelle – doch das ist ein hartnäckiger Irrtum. Tatsächlich enthält 100 g Sellerie lediglich 22 µg Beta-Carotin (Vorstufe von Vitamin A), während Karotten 8.285 µg liefern. Diese Verwechslung entstand durch die Ähnlichkeit zu Pastinaken. Der wahre Nährstoffstar im Sellerie: Vitamin K, essentiell für die Blutgerinnung und Knochengesundheit.
Vitamin-Vergleich: Sellerie im Kontext
| Nährstoff | Sellerie (100g) | Karotte (100g) | Spinat (100g) | Brokkoli (100g) |
|---|---|---|---|---|
| Vitamin K | 30 µg (25% Tagesbedarf) | 13,2 µg | 483 µg (403%) | 101,6 µg (85%) |
| Vitamin C | 3 mg (4%) | 5,9 mg (7%) | 28 mg (37%) | 89 mg (111%) |
| Beta-Carotin | 22 µg | 8.285 µg | 5.626 µg | 780 µg |
| Vitamin B6 | 0,07 mg (5%) | 0,14 mg (10%) | 0,2 mg (14%) | 0,2 mg (14%) |
Quelle: Bundeslebensmittelschlüssel (BLS), Version 3.04
Wann Sellerie besonders sinnvoll ist
Sellerie punktet in drei spezifischen Szenarien:
- Bei Bluthochdruck: Der hohe Kaliumgehalt (260 mg/100g) hilft, den Blutdruck zu regulieren. Studien zeigen, dass 250 g Sellerie täglich den systolischen Wert um 5-10 mmHg senken kann.
- Nach Operationen: Vitamin K unterstützt die Blutgerinnung – besonders relevant nach chirurgischen Eingriffen (außer bei Antikoagulanzien-Einnahme).
- Bei Diäten: Mit nur 16 kcal/100g und hohem Wassergehalt schafft er Sättigung ohne Kalorien – ideal für Gewichtsmanagement.
Kritische Situationen: Wann Sellerie tabu ist
Sellerie hat klare Grenzen, die viele nicht kennen:
Vermeiden Sie Sellerie bei:
- Antikoagulanzien-Einnahme (z.B. Marcumar®): Vitamin K neutralisiert die Wirkung – bereits 100 g Sellerie können die Gerinnungswerte beeinflussen
- Celery-Syndrom: Bei Allergie gegen Sellerie (häufig bei Pollenallergikern) kann es zu anaphylaktischen Schocks kommen
- Niereninsuffizienz Grad III: Der hohe Natriumgehalt (80 mg/100g) belastet geschwächte Nieren
Qualitätscheck: So erkennen Sie nährstoffreichen Sellerie
Markttrick Nr. 1: Blassgrüne Stangen haben bis zu 30 % weniger Vitamin C als frisch-grüne. Achten Sie auf:
- Frische: Knackiges Geräusch beim Biegen der Stange
- Färbung: Intensiv grüne Blattansätze = höhere Nährstoffdichte
- Lagerung: Sellerie aus Tiefkühltruhen hat bis zu 50 % weniger Vitamin C als frischer
Übrigens: Die oft weggeworfenen Blätter enthalten das 3-fache an Vitamin C wie die Stangen – nutzen Sie sie für Pesto oder Smoothies.
Häufige Fehler in der Praxis
Drei kritische Missverständnisse:
- "Sellerie ist kalorienfrei": Falsch – 100 g haben 16 kcal. Der Mythos entstand durch falsche Kalorienberechnung (negativer Energieverbrauch durch Kauen).
- "Gekochter Sellerie ist nahrhafter": Vitamin C zerfällt ab 60°C – roh verzehrt bleiben 90 % der Nährstoffe erhalten.
- "Sellerie senkt den Cholesterinspiegel": Keine wissenschaftliche Evidenz – dies wird fälschlich mit Artischocken verwechselt.
Ihre optimale Sellerie-Strategie
Für maximale Vitaminaufnahme:
- Zubereitung: Immer roh oder kurz gedünstet (max. 3 Minuten bei 70°C)
- Kombination: Mit Zitronensaft beträufeln – die Ascorbinsäure schützt Vitamin C
- Menge: 150 g täglich für ausreichend Vitamin K ohne Wechselwirkungen








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