Warum Ihre Bratwurst oft nicht perfekt gelingt
Viele Hobbyköche verlassen sich auf Farbe oder Garzeit – doch das ist riskant. Zu rohe Wurst kann lebensbedrohliche Krankheitserreger enthalten, zu lange gegart wird trocken und verliert Geschmack. Die Lösung liegt nicht in der Uhr, sondern im Thermometer. Die Innentemperatur ist der einzige zuverlässige Indikator für sicheres und saftiges Wurstessen, bestätigt durch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).
Die Wahrheit über Wursttemperaturen: Was wirklich zählt
Garzeitangaben in Rezepten sind irreführend – sie ignorieren entscheidende Faktoren wie Wurstdurchmesser, Herdtyp oder Anfangstemperatur. Nur die Kerntemperatur garantiert Sicherheit: Bei Hackfleischprodukten wie Bratwurst müssen 70°C erreicht werden, um Erreger abzutöten. Dieser Wert basiert auf Studien des Deutschen Lebensmittelbuches, nicht auf Küchenmythen. Selbst wenn die Wurst außen braun ist, kann das Innere unter 60°C liegen – ein idealer Nährboden für Bakterien.
| Wursttyp | Mindest-Temperatur | Kritische Risiken bei Unterschreitung |
|---|---|---|
| Schweine-/Rinderbratwurst | 70°C | Salmonellen, Yersinien (bis zu 7 Tage nach Verzehr Erkrankung) |
| Geflügelwurst | 74°C | Höheres Campylobacter-Risiko (Geflügel ist häufiger kontaminiert) |
| Wildwurst | 70°C | Toxoplasmose-Gefahr (besonders kritisch für Schwangere) |
| Vegetarische Wurst | 74°C | Bakterien durch Zusatzstoffe (z.B. Sojaprotein) |
Wann Sie unbedingt messen MÜSSEN – und wann nicht
Unbedingt messen: Bei selbstgemachten Würsten, Hackfleischprodukten oder wenn Sicherheit priorisiert wird (z.B. bei Kindern/Schwangeren). Das BfR warnt: Selbst in Bio-Wurst kann Salmonellen vorkommen – Herkunft schützt nicht vor Erregern.
Kann geschätzt werden: Bei vorgegarten Würsten wie Currywurst (nur erwärmen auf 65°C) oder Brühwürsten wie Lyoner (bereits gekocht). Aber Achtung: Optische Prüfung ("wenn der Saft klar ist") ist bei Geflügelwurst unzuverlässig – hier immer messen!
Ihre präzise Messanleitung für perfekte Wurst
1. Wählen Sie das richtige Thermometer: Digitale Sofortanzeiger (ab 15€) sind genauer als analoge. Vermeiden Sie Billigmodelle unter 10€ – Studien der Stiftung Warentest zeigen bei 40% Messabweichungen über 5°C.
2. Positionieren Sie korrekt: Stechen Sie senkrecht ins dickste Stück, nicht in Fettadern oder nahe Knochen. Bei langen Würsten messen Sie mittig, nicht am Ende.
3. Warten Sie 15 Sekunden: Bis sich die Anzeige stabilisiert. Bei digitalen Thermometern piept es oft bei Stabilität.
4. Ruhezeit nicht vergessen: Nehmen Sie die Wurst 3-5 Minuten vor Ende der Garzeit heraus – die Temperatur steigt durch Nachgaren um 3-5°C.
5 tödliche Fehler, die selbst Profis machen
- "Die Wurst ist durch, wenn sie nicht mehr rosa ist": Bei Schwein kann Myoglobin bis 75°C rot bleiben – Farbe ist kein Indikator.
- Zu häufiges Messen: Jeder Stich lässt Saft entweichen. Maximal 2x messen pro Wurst.
- Falsche Kalibrierung: Tauchen Sie das Thermometer vor Gebrauch 1 Minute in Eiswasser – es muss 0°C anzeigen.
- Ignorieren der Ruhezeit: Ohne Nachgaren erreicht die Wurst nie die Sicherheitstemperatur.
- Thermometer im Wasserbad: Beim Sous-vide reicht die Badtemperatur nicht – messen Sie immer das Produkt!
Ihre Garantie für perfekte Wurst: Die 3-Schritt-Regel
1. Vorbereiten: Wurst 20 Minuten vor dem Garen aus dem Kühlschrank nehmen (gleichmäßigeres Garen).
2. Messen: Bei Erreichen von 65°C (Schwein) / 70°C (Geflügel) das Thermometer einsetzen.
3. Abschließen: Bei 68°C (Schwein) / 72°C (Geflügel) vom Herd nehmen – Nachgaren bringt Sicherheitstemperatur.








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