Tomatenmark Ersatz: Die richtige Alternative für jede Küche
By Sarah Johnson
Tomatenmark ist eine konzentrierte Tomatenbasis mit intensivem Geschmack und dickflüssiger Konsistenz. Als Ersatz eignen sich Tomatensoße (reduziert), passierte Tomaten (eingekocht) oder getrocknete Tomaten (eingeweicht). Für kleine Mengen funktioniert auch Tomatenketchup (ohne Zuckerzugabe). Wichtig: Jeder Ersatz hat spezifische Anwendungsgrenzen je nach Rezept.
Stellen Sie sich vor: Mitten beim Kochen merken Sie, dass das Tomatenmark leer ist. Die Soße braucht dringend diese Grundlage, aber der Supermarkt ist schon geschlossen. Was tun? Viele greifen intuitiv zu Tomatensoße oder Ketchup – doch nicht jede Alternative funktioniert in jedem Rezept. Die falsche Wahl kann Geschmack und Konsistenz ruinieren.
Tomatenmark ist kein einfacher Tomatenersatz. Es entsteht durch mehrfaches Einkochen von Tomaten zu einer dickflüssigen Paste mit ca. 24-30% Feststoffanteil. Dieser hohe Konzentrationsgrad gibt ihm seine einzigartigen Eigenschaften:
Fähigkeit, beim Schmoren komplexe Aromen zu entwickeln
Ein guter Ersatz muss mindestens zwei dieser Eigenschaften abdecken – je nach Rezeptanforderung.
Produkt
Feststoffgehalt
Geschmacksprofil
Konsistenz
Eignung für Soßen
Eignung für Schmorgerichte
Eignung für Pizza
Original Tomatenmark
24-30%
Intensiv, leicht karamellisiert
Dickflüssig, streichfähig
★★★★★
★★★★★
★★★★★
Tomatensoße reduziert
12-18% (nach Reduktion)
Milder, fruchtiger
Mittelviskos
★★★★☆
★★★☆☆
★★★☆☆
Passierte Tomaten eingekocht
15-22% (nach Reduktion)
Natürlich, frisch
Mittelviskos
★★★★☆
★★★☆☆
★★★☆☆
Getrocknete Tomaten
40-50% (eingeweicht)
Intensiv, süßlich
Dickflüssig nach Pürieren
★★★☆☆
★★★★☆
★★★★★
Tomatenketchup
25-30%
Süß-sauer, gewürzt
Dickflüssig
★★☆☆☆
★☆☆☆☆
★★☆☆☆
Frische Tomaten gekocht
8-12% (nach Reduktion)
Leicht, frisch
Wässrig
★★☆☆☆
★☆☆☆☆
★☆☆☆☆
Nach diesem Vergleich wird klar: Nicht jede Alternative ist für alle Anwendungen geeignet. Die Wahl hängt vom Rezepttyp ab.
Anwendungsempfehlungen nach Kochszenario
Kochszenario
Empfohlener Ersatz
Verhältnis
Wann vermeiden
Italienische Tomatensoße (z.B. für Pasta)
Passierte Tomaten eingekocht
1:1 nach Reduktion
Tomatenketchup (zu süß)
Schmorgerichte (z.B. Chili con Carne)
Getrocknete Tomaten
1 EL getrocknete Tomaten = 2 EL Tomatenmark
Frische Tomaten (zu wässrig)
Pizza-Soße
Tomatensoße reduziert ODER getrocknete Tomaten
1:1 nach Reduktion
Tomatenketchup (zu süß)
Currygerichte
Tomatenketchup (ohne Zucker)
1:1
Getrocknete Tomaten (zu intensiv)
Marinaden
Tomatensoße reduziert
1:1 nach Reduktion
Tomatenketchup (zu süß)
Praxistipp: Bei der Reduktion von Tomatensoße oder passierten Tomaten immer bei mittlerer Hitze einkochen, bis sich die Menge halbiert hat. Rühren Sie regelmäßig, um Anbrennen zu vermeiden.
Häufige Fehler beim Tomatenmark-Ersatz
Zu viel Flüssigkeit: Viele verwenden Tomatensoße ohne Reduktion, was die Soße verwässert. Lösung: Immer reduzieren, bis dickflüssig.
Ungenügende Geschmacksintensität: Frische Tomaten liefern nicht die Tiefe von Tomatenmark. Lösung: Mit etwas Zucker karamellisieren oder getrocknete Tomaten verwenden.
Zuckerzusatz durch Ketchup: Tomatenketchup enthält oft bis zu 25% Zucker. Lösung: Nur in süß-sauren Gerichten verwenden oder Zucker reduzieren.
Falsche Verwendung von Tomatensoße: Nicht jede Tomatensoße eignet sich als Basis. Lösung: Immer auf "ohne Zuckerzusatz" achten.
Unzureichende Reduktionszeit: Zu schnelles Einkochen bei hoher Hitze verbrennt die Tomaten. Lösung: Geduldig bei mittlerer Hitze reduzieren.
Professionelle Empfehlung
Für die meisten europäischen Gerichte (Soßen, Schmorgerichte) ist reduzierte Tomatensoße die beste Alternative. Kochen Sie 200ml Tomatensoße 10-15 Minuten ein, bis sie die Konsistenz von Tomatenmark erreicht. Für mediterrane Gerichte eignen sich getrocknete Tomaten besser – 3-4 Stück in heißem Wasser einweichen und pürieren.
Bei orientalischen oder süß-sauren Gerichten kann Tomatenketchup (ohne Zuckerzugabe im Rezept) verwendet werden, aber nie für klassische italienische Gerichte.
Abschließend: Der richtige Tomatenmark-Ersatz hängt vom Rezept ab. Mit diesen praxiserprobten Lösungen gelingt jede Soße – auch ohne Originalprodukt. Probieren Sie die Alternativen aus und finden Sie Ihre persönliche Lieblingsvariante!
Sarah Johnson
Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.