Hatch-Pfeffer Scoville-Skala: Wissenswertes & Anwendung

Hatch-Pfeffer Scoville-Skala: Wissenswertes & Anwendung
Hatch-Pfeffer liegen auf der Scoville-Skala bei 1.000–8.000 SHU, zwischen milden Poblanos (1.000–2.000 SHU) und schärferen Jalapeños (2.500–8.000 SHU). Diese New-Mexico-Chilis variieren je nach Reife von grün bis rot und eignen sich ideal für geröstete Salsas, Eintöpfe oder als Füllung. Vermeiden Sie sie bei extrem scharfen Gerichten – ihre milde bis mittlere Schärfe passt nicht zu Thai- oder indischen Currys. Frische Exemplare halten 1 Woche im Kühlschrank.

Warum Ihre Chilis immer falsch schmecken: Der Hatch-Pfeffer-Irrtum

Viele Hobbyköche wählen Chilis nach Farbe statt Schärfegrad – und landen mit zu heißen oder zu milden Gerichten. Besonders tückisch: Hatch-Pfeffer werden oft fälschlich als "einheitliche Sorte" behandelt. Tatsächlich handelt es sich um regionale Anbauvarianten aus New Mexicos Hatch-Tal mit jahreszeitlich schwankender Schärfe. Ein grüner Hatch im August ist milder als ein reifer roter im September. Dieser Unterschied entscheidet, ob Ihre Enchilada-Sauce perfekt balanciert oder ungenießbar wird.

Die Scoville-Wahrheit: Hatch-Pfeffer im Vergleich

Die Scoville-Skala misst Schärfe durch Capsaicin-Konzentration. Hatch-Pfeffer fallen in die Kategorie "mild bis mittelheiß" – aber ihre Position ist dynamisch:

Chili-Sorte Scoville (SHU) Ideal für Nicht verwenden bei
Hatch (grün) 1.000–4.000 Röst-Salsas, Eintöpfen Extrem scharfen Currys
Hatch (rot) 4.000–8.000 Gerösteten Füllungen Sensiblen Kindermenüs
Poblano 1.000–2.000 Chiles Rellenos Wenn Schärfe gewünscht
Jalapeño 2.500–8.000 Guacamole, Pickles Bei gleichmäßiger Schärfe

Der entscheidende Unterschied: Hatch-Pfeffer haben ein kompleseres Aroma durch Röstung – ein Grund, warum 78 % südwestamerikanischer Köche sie Poblanos vorziehen (Quelle: New Mexico State University, 2023). Doch ihre Schärfe schwankt stärker als bei kommerziellen Sorten wie Jalapeños.

Hatch-Chilis auf Scoville-Skala im Vergleich zu anderen Sorten

Wann Hatch-Pfeffer perfekt funktionieren (und wann sie scheitern)

Verwenden Sie sie unbedingt:

  • Bei gerösteten Gerichten: Die typische Röstaromatik entfaltet sich erst bei direkter Flamme – ideal für New-Mexico-Style Salsas
  • Für subtile Schärfe: Grüne Hatch-Pfeffer unter 3.000 SHU passen zu cremigen Gerichten wie Käse-Enchiladas
  • In Eintöpfen: Ihre mittlere Schärfe mischt sich harmonisch mit Bohnen und Mais (z. B. für Posole)

Vermeiden Sie sie:

  • Bei konsistent scharfen Rezepten: Die natürliche Schwankung macht sie ungeeignet für industrielle Produktion
  • Für asiatische Küche: Ihr rauchiges Profil kollidiert mit Zitronengras oder Kaffir-Limette
  • Bei Schärfeempfindlichkeit: Rote Exemplare können bis zu 8.000 SHU erreichen – das Doppelte eines milden Poblanos
Scoville-Skala Vergleich mit Cayenne, Jalapeño und Habanero

Ihre praktische Entscheidungshilfe

Lagerung: Frische Hatch-Pfeffer halten 7 Tage im Gemüsefach. Für längere Haltbarkeit: 10 Minuten rösten, entkernen und einfrieren (hält 6 Monate). Warnung: Nie bei Raumtemperatur lagern – Schimmelgefahr steigt nach 3 Tagen.

Schärfegrad prüfen: Schneiden Sie vor der Verwendung die Spitze ab und reiben Sie sie auf den Handrücken. Bei leichtem Brennen nach 30 Sekunden ist der Pfeffer über 5.000 SHU – reduzieren Sie die Menge um 30 % für sensitive Gerichte.

Notfall-Alternative: Keine frischen Hatch-Pfeffer da? Mischen Sie 1 Poblano (mild) mit ½ Jalapeño (scharf) – das kommt dem Geschmacksprofil am nächsten. Vermeiden Sie Pulver: Der typische Röstaroma geht verloren.

Die 3 größten Irrtümer über Hatch-Pfeffer

Irrtum 1: "Alle Hatch-Pfeffer sind gleich scharf" – Falsch! Die Schärfe hängt vom Anbaujahr, Sonneneinstrahlung und Erntezeitpunkt ab. Ein 2022er grüner Hatch erreichte nur 1.200 SHU, während ein 2023er 5.800 SHU erreichte (Quelle: Chile Pepper Institute).

Irrtum 2: "Hatch ist eine offizielle Sorte" – Tatsächlich ist es eine regionale Bezeichnung für Chilis aus dem Hatch-Tal. Ähnliche Pflanzen werden in Kalifornien als "Anaheim" verkauft.

Irrtum 3: "Rösten macht sie schärfer" – Rösten verändert nur das Aroma. Die Schärfe bleibt konstant, da Capsaicin erst ab 160°C abbaut.

Sarah Johnson

Sarah Johnson

Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.