Salsinha: Was es wirklich ist und wie Sie es richtig verwenden

Salsinha: Was es wirklich ist und wie Sie es richtig verwenden
Salsinha ist kein Salsa-Dip, sondern die portugiesische Bezeichnung für frischen Koriander (Coriandrum sativum). In Brasilien und Portugal wird das Kraut als ‚salsinha‘ (‚kleine Sauce‘) genannt, weil es roh als Aromageber zu Gerichten gegeben wird. Es hat nichts mit mexikanischer Salsa zu tun. Verwenden Sie es immer frisch für Salate, Fisch oder brasilianische Küche – getrocknet verliert es sein charakteristisches Aroma und ist ungeeignet.

Warum Sie Salsinha nicht mit Salsa verwechseln sollten

Viele Hobbyköche stolpern über den Begriff ‚Salsinha‘ in internationalen Rezepten und denken an Tomaten-Salsa. Die Verwirrung ist verständlich: Der Name klingt nach ‚Salsa‘, doch botanisch handelt es sich um Koriander. Dieser Irrtum führt oft zu missratenen Gerichten – wer statt Koriander eine Tomaten-Chili-Sauce verwendet, zerstört das Aroma brasilianischer Klassiker wie Feijoada. Besonders brasilianische Rezepte nutzen ‚salsinha‘ als Synonym für frischen Koriander, während ‚coentro‘ die portugiesische Standardbezeichnung ist.

Klare Unterscheidung: Salsinha vs. Salsa – Fakten im Vergleich

Merkmal Salsinha (Koriander) Mexikanische Salsa
Botanische Herkunft Kraut der Pflanze Coriandrum sativum Tomaten-basierte Sauce mit Chilis
Nutzung in der Küche Immer roh als Garnitur; verliert Aroma durch Hitze Kann gekocht oder roh serviert werden
Typische Gerichte Brasilianische Feijoada, Fischfilets, Salate Tacos, Nachos, als Dip
Lagerung Nur 2–3 Tage im Kühlschrank mit feuchtem Tuch Mehrere Wochen im Glas haltbar

Wann Salsinha unverzichtbar – und wann Sie es meiden sollten

Salsinha (Koriander) entfaltet sein volles Potenzial nur roh. Verwenden Sie es für:

  • Brasilianische Gerichte: Als finale Garnitur bei Feijoada oder Moqueca (Fisch-Eintopf)
  • Fisch und Meeresfrüchte: Frisch gehackt über gebratenem Lachs oder Garnelen
  • Salate: In Kombination mit Zitronensaft für mediterrane Bowls

Vermeiden Sie Salsinha hingegen bei:

  • Langem Kochen: Ab 60°C zerfällt das Aroma – nie in Suppenbasis oder bei stundenlangem Schmoren einsetzen
  • Genetischer Abneigung: 20% der Deutschen haben eine Gen-Mutation (OR6A2), die Koriander seifig schmecken lässt
  • Getrockneter Form: ‚Koriander‘ im Gewürzregal ist der Samen (Coriander), nicht das Kraut – ungeeignet als Salsinha-Ersatz

So erkennen Sie frischen Koriander – und vermeiden Markttricks

Im Supermarkt wird oft welker Koriander als ‚frisch‘ verkauft. Diese Qualitätsmerkmale helfen:

  • Farbe: Leuchtend grüne, nicht gelbliche Blätter
  • Konsistenz: Feste Stiele ohne braune Flecken
  • Duft: Zitrusartig-frisch, nicht muffig

Achtung vor versteckten Fallen: Billige Anbieter mischen oft Petersilie unter (erkennbar an dunkleren Blättern). Für authentische brasilianische Rezepte kaufen Sie am besten auf Wochenmärkten – dort wird Koriander oft als ‚Salsinha‘ ausgeschildert.

Chili-Corn-Salsa zur visuellen Abgrenzung von Salsinha

Ihre praktische Anleitung für die Küche

Lagern Sie Salsinha richtig: Stellen Sie den Strauß wie Blumen in ein Wasserglas, bedecken Sie ihn mit einem feuchten Tuch und wechseln Sie täglich das Wasser. So bleibt er 5 Tage frisch. Für Rezepte immer erst kurz vor dem Servieren hacken – nie im Voraus zubereiten. Bei Gen-Abneigung ersetzen Sie ihn durch glatte Petersilie mit einer Prise Zitronenschale, um das Aroma anzunähern. Niemals verwenden Sie Salsa-Sauce als Ersatz – das zerstört das Gericht.

Salsa-Macha-Rezept zur Verdeutlichung der Salsa-Vielfalt

Häufige Fehler, die selbst erfahrene Köche machen

Viele denken, Salsinha sei eine mildere Salsa-Variante. Doch der größte Fehler ist das Kochen des Krauts – bereits bei 60°C verdampft das Aromaöl Linalool. Ein weiterer Irrtum: ‚Getrockneter Koriander‘ im Gewürzglas ersetzt frisches Salsinha. Falsch! Das sind die Samen (Coriander), die erst beim Rösten ihr nussiges Aroma entfalten – völlig ungeeignet für brasilianische Gerichte. Und nein: Salsinha hat auch nichts mit ‚Salsa‘-Tänzen zu tun – der Name leitet sich vom portugiesischen ‚salsa‘ (Sauce) ab, weil es wie eine frische Sauce über Gerichte gegeben wird.

Sarah Johnson

Sarah Johnson

Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.