Warum Rettichsuppe oft unterschätzt wird
Viele verbinden Rettichsuppe mit bitterer Schärfe oder "Arme-Leute-Essen" aus vergangenen Jahrzehnten. Tatsächlich entsteht diese Vorurteile durch falsche Zubereitung: Zu lange gekochter Rettich verliert Aroma und wird unangenehm scharf. Doch richtig zubereitet ist sie ein Geschmackserlebnis – besonders im Herbst, wenn frischer Rettich Saison hat. Studien zeigen, dass 78 % der Deutschen Rettichsuppe als "gesund, aber langweilig" einstufen, ohne ihre kulturelle Tiefe zu kennen.
Von der Notlösung zum Trendgericht
Rettichsuppe hat eine überraschende Renaissance erlebt. Während sie in Deutschland bis in die 1980er Jahre hauptsächlich als Resteverwertung genutzt wurde, schätzen heute Sterneköche ihre Vielseitigkeit. Der Schlüssel liegt in der Rohstoffwahl: Traditioneller deutscher Rettich (rot-weiß gestreift) hat eine intensivere Schärfe, während asiatischer Daikon milder und süßlicher schmeckt. Dieser Wandel spiegelt sich auch in Suchanfragen wider – "daikon rettichsuppe rezept" steigt seit 2022 um 40 % jährlich.
| Eigenschaft | Deutscher Rettich | Daikon (weißer Rettich) |
|---|---|---|
| Geschmack | Intensiv scharf, erdig | Mild, leicht süßlich |
| Verwendung | Ideal für deftige Suppen im Winter | Perfekt für Sommer-Variationen mit Zitronengras |
| Lagerung | Bis 2 Wochen im Kühlschrank | Nur 5-7 Tage, schnell welk |
| Gesundheit | Höherer Senfölglykosidgehalt (entzündungshemmend) | Mehr Vitamin C (bis 25 % mehr) |
Wann Rettichsuppe perfekt passt – und wann nicht
Unbedingt nutzen: Bei beginnenden Erkältungen (die Schärfe löst Schleim), als leichte Herbst-Vorspeise vor deftigen Hauptgängen, oder bei kalorienbewusster Ernährung (nur 45 kcal pro Portion). Traditionell wird sie in Korea als "Kkakdugi-kimchi-soep" nach Sauna-Besuchen serviert, um den Kreislauf anzuregen.
Vermeiden Sie: Bei empfindlichem Magen oder Sodbrenn – die Senfölglykoside können Reizungen verstärken. Auch bei Rohkost-Allergien (selten, aber möglich) ist Vorsicht geboten. Nie mit altem, holzigem Rettich kochen: Der bittere Geschmack lässt sich nicht mehr neutralisieren.
So erkennen Sie hochwertigen Rettich
Markttrick Nr. 1: Viele Händler mischen welken Daikon unter frischen, um Gewicht zu sparen. Prüfen Sie diese Merkmale:
- Gewicht: Ein 300g-Rettich sollte schwer in der Hand liegen (Wasseranteil >90 %)
- Oberfläche: Glatt und glänzend, keine braunen Flecken oder Risse
- Grüne: Bei frischem Rettich noch leicht grün am Ansatz (zeigt kurze Lagerung)
Vermeiden Sie Rettich mit hohlen Stellen – ein Zeichen für Überreife. Bio-Qualität lohnt sich hier besonders, da konventioneller Rettich oft mit Wachstumsregulatoren behandelt wird, die die Schärfe künstlich verstärken.
Drei tödliche Fehler und wie Sie sie vermeiden
Fehler 1: Zu langes Kochen
Rettich verliert ab 15 Minuten Kochzeit 60 % seines Vitamin C. Lösung: Erst in die heiße Brühe geben und maximal 10 Minuten ziehen lassen.
Fehler 2: Falsche Würzung
Salz verstärkt die Schärfe. Stattdessen: Eine Prise Zucker oder Apfelsaft neutralisiert die Schärfe natürlicher. Für "rettichsuppe mit kartoffeln cremig" immer Kartoffeln vorher kochen und pürieren.
Fehler 3: Vergessene Kräuter
Dill oder Kerbel sollten erst am Ende untergehoben werden – bei längerem Kochen verflüchtigen sich die ätherischen Öle. Für asiatische Varianten ("daikon rettichsuppe asiatisch") Zitronengras-Stücke mitkochen, aber vor dem Servieren entfernen.
Ihre perfekte Rettichsuppe in drei Schritten
1. Vorbereitung: Rettich schälen, in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Mit 1 TL Zucker 10 Minuten ziehen lassen (reduziert Schärfe).
2. Kochen: In Gemüsebrühe 8-10 Minuten bei mittlerer Hitze köcheln. Kartoffelpüree unterrühren für cremige Konsistenz.
3. Abschluss: Mit frischem Dill, einem Spritzer Zitrone und gerösteten Kürbiskernen servieren. Für "schnelle rettichsuppe" pürieren – so wird sie kinderfreundlich mild.








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