Plum-Tomate: So nutzen Sie die Soßentomate richtig
By Sarah Johnson
Die Plum-Tomate (auch Italiatomate oder Zubereitungstomate genannt) ist eine längliche Tomatensorte mit festem Fruchtfleisch und geringem Wassergehalt. Sie eignet sich ideal zum Kochen, besonders für Tomatensoßen, da sie beim Schmoren nicht zu sehr zerfällt. Im Vergleich zu runden Salattomaten hat sie weniger Kerne und mehr Fruchtfleisch, was zu intensiverem Geschmack führt.
Warum Ihre Tomatensoße nie richtig gelingt – und was Plum-Tomaten anders machen
Sie kennen das: Nach stundenlangem Reduzieren bleibt Ihre Tomatensoße trotzdem zu wässrig, verliert ihren Geschmack oder bekommt eine unappetitliche Konsistenz. Der Hauptgrund? Die falsche Tomatensorte. Während runde Salattomaten bis zu 95 % Wasser enthalten, haben Plum-Tomaten nur 85-88 % – ein entscheidender Unterschied für gelungene Soßen.
Die Wissenschaft hinter der perfekten Soßentomate
Plum-Tomaten (botanisch Solanum lycopersicum var. cerasiforme) zeichnen sich durch drei Schlüsseleigenschaften aus:
Geringerer Wassergehalt: 12-15 % weniger Flüssigkeit als Salattomaten
Dichteres Fruchtfleisch: Bis zu 30 % mehr feste Substanz pro Frucht
Geringere Samenanzahl: Nur 2-3 Samenkammern statt 4-6 bei Standardtomaten
Diese Eigenschaften resultieren aus einer speziellen Züchtungslinie, die ursprünglich für die Konservenindustrie entwickelt wurde. Die Sorte 'Roma VF' dominiert heute 78 % des kommerziellen Soßenanbaus in Südeuropa.
Eigenschaft
Plum-Tomate
Runde Salattomate
Wassergehalt
85-88 %
94-96 %
Kochzeit für Soßen
25-35 Minuten
60-90 Minuten
Samenkammern
2-3
4-6
Lycopin-Gehalt
18-22 mg/100g
12-15 mg/100g
Lagerfähigkeit
10-14 Tage
5-7 Tage
Wann Sie Plum-Tomaten unbedingt verwenden sollten (und wann nicht)
Plum-Tomaten sind nicht für jeden Anlass geeignet. Hier die klaren Entscheidungskriterien:
Einsatzszenario
Empfehlung
Begründung
Tomatensoßen & Ragù
Unbedingt verwenden
Geringer Wassergehalt erlaubt schnelles Reduzieren ohne Geschmacksverlust
Frischer Tomatensalat
Vermeiden
Zu festes Fruchtfleisch, weniger saftig als Salattomaten
Tomatenkonserven
Ideal
Bessere Konsistenz nach dem Einkochen, weniger Schimmelgefahr
Bruschetta
Situativ
Nur wenn festere Konsistenz gewünscht, ansonsten bevorzugt Cocktailtomaten
Tomatensuppe
Empfehlenswert
Erlaubt cremigere Konsistenz ohne Mehlschwitze
So erkennen Sie hochwertige Plum-Tomaten im Supermarkt
Leider werden oft unreife oder falsche Sorten als "Italiatomaten" verkauft. Achten Sie auf diese Merkmale:
Färbung: Sattes, gleichmäßiges Rot ohne grüne Schulter (außer bei Sorten wie 'San Marzano')
Form: Klare ovale Form mit leicht spitzem Ende, nicht rundlich
Festigkeit: Leicht nachgebend bei sanftem Druck, aber keine Dellen
Gewicht: Fühlt sich schwerer an als gleichgroße Salattomaten
Vermeiden Sie Tomaten mit Rissen oder Wasserflecken – beides deutet auf übermäßiges Bewässern hin, was den Geschmack mindert. Im Durchschnitt enthalten minderwertige Exemplare 23 % weniger Lycopin als qualitativ hochwertige Plum-Tomaten.
Ihre praktische Anleitung für den perfekten Einsatz
Für Tomatensoßen: Verwenden Sie 1 kg Plum-Tomaten für 500 ml fertige Soße. Kein Entkernen nötig – die geringe Samenanzahl macht das überflüssig. Bei Verwendung von Dosenware wählen Sie stets "Passata di Pomodoro" statt Tomatenstückchen.
Für Konserven: Blanchieren Sie die Tomaten 30 Sekunden in kochendem Wasser, um die Schale leichter abziehen zu können. Dies reduziert die Schimmelgefahr während der Lagerung um bis zu 40 %.
Für Backrezepte: Bei Pizza oder Tartes halbieren und entkernen Sie die Tomaten, um zu viel Feuchtigkeit zu vermeiden. Die dichte Struktur hält dem Backprozess besser stand.
Häufige Fehler, die selbst erfahrene Hobbyköche machen
Der Entkern-Irrtum: Viele entfernen die Kerne, obwohl Plum-Tomaten kaum Kerne haben. Dies entfernt wertvolles Fruchtfleisch und reduziert den Geschmack.
Die falsche Lagerung: Im Kühlschrank verlieren sie bis zu 60 % ihres Aromas. Lagern Sie sie bei Zimmertemperatur bis zur Verwendung.
Das Überkochen: Mehr als 40 Minuten Kochzeit zerstört das Lycopin. Stoppen Sie beim ersten sanften Blubbern.
Sarah Johnson
Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.