Warum Mixed Herb oft enttäuscht – und wie Sie es richtig nutzen
Viele Hobbyköche stellen fest: Das selbstgemachte Tomatensoß schmeckt trotz Mixed Herb plötzlich nach „Kräuterwaschmittel“. Oder der Sonntagsbraten wirkt künstlich gewürzt. Die Ursache? Unwissenheit über die wahre Natur dieser praktischen Mischung. Mixed Herb ist kein Allheilmittel, sondern ein Spezialist mit klaren Einsatzgrenzen.
Die Wahrheit hinter der Kräuterdose
Im Gegensatz zu landläufiger Annahme gibt es keine standardisierte Rezeptur für Mixed Herb. Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (2023) analysierte 15 Markenprodukte und fand:
| Hersteller | Hauptbestandteile | Problemstellen |
|---|---|---|
| Discounter-Marke | 70% Oregano, 20% Petersilie, 10% Thymian | Dominiert durch bitteres Oregano-Aroma |
| Regionaler Bio-Hersteller | Gleichmäßige Mischung aus 6 Kräutern | Keine künstlichen Zusätze |
| Importprodukt | 40% Maisstärke, 30% Oregano, 30% unbekannte Kräuter | Füllstoffe reduzieren Geschmacksintensität |
Dieser Qualitätsunterschied ist der Hauptgrund, warum manche Gerichte misslingen. Professionelle Köche wie Thomas Schneider (Sternekoch aus München) bestätigen: „Wir mischen selbst, weil vorgefertigte Mischungen selten die Balance für hochwertige Gerichte bieten.“
Wann Mixed Herb wirklich glänzt – und wann es scheitert
Die Entscheidung für oder gegen Mixed Herb hängt vom Gerichtstyp ab. Diese Tabelle zeigt kritische Einsatzszenarien:
| Einsatzszenario | Empfehlung | Begründung |
|---|---|---|
| Tomatensoß für Pasta | ✅ Ja (1 TL pro 500ml) | Robuste Kräuter harmonieren mit Tomaten |
| Fischsuppe mit Seebarsch | ❌ Nein | Starke Kräuter überdecken den feinen Fischgeschmack |
| Lammgulasch | ✅ Ja (1,5 TL pro Portion) | Thymian und Rosmarin unterstreichen das Lamm |
| Hollandaise-Soße | ❌ Nein | Getrocknete Kräuter bilden unästhetische Klumpen |
| Ratatouille | ⚠️ Nur frische Kräuter | Getrocknete Kräuter verlieren Aromen bei langer Garzeit |
Ihr Entscheidungsleitfaden für den Einkauf
Nicht alle Mixed Herb-Produkte sind gleichwertig. Diese 4 Kriterien trennen Profi-Qualität von Billigware:
- Zutatenreinheit: Maximal 5 natürliche Kräuter ohne Zusätze wie „Kräuteraroma“ oder Maisstärke
- Partikelgröße: Gleichmäßig geschnittene Blätter (nicht pulverisiert)
- Duftprobe: Intensiver, frischer Geruch ohne muffige oder staubige Noten
- Farbgebung: Lebhaftes Grün (verblasste Farbe zeigt Alter an)
Eine häufige Marktlücke: Billigprodukte nutzen Oregano als Hauptbestandteil, weil er preiswert ist. Doch in traditionellen mediterranen Mischungen sollte Oregano nie dominieren. Achten Sie auf Kennzeichnungen wie „Mediterrane Kräutermischung“ statt nur „Mixed Herb“.
Die 3 größten Irrtümer – und wie Sie sie vermeiden
Irrtum 1: „Mixed Herb ist ein Ersatz für frische Kräuter“
Falsch. Getrocknete Mischungen haben ein anderes Aromaprofil. Verwenden Sie sie nur in Gerichten mit langer Garzeit wie Eintöpfen. Für Salate oder Fisch bevorzugen Sie frische Kräuter.
Irrtum 2: „Je mehr, desto besser“
Getrocknete Kräuter konzentrieren sich beim Garen. Ab 2 TL pro Gericht entstehen oft bittere Noten. Dosieren Sie lieber sparsam und probieren Sie zwischendurch.
Irrtum 3: „Alle Mischungen sind für alle Gerichte geeignet“
Spezialmischungen wie „Kräuter der Provence“ enthalten Lavendel, der in Tomatengerichten gut passt, aber in Fleischsoßen stört. Prüfen Sie immer die Zutatenliste.
Ihre optimale Anwendung in 3 Schritten
- Wählen Sie die passende Mischung: Für mediterrane Gerichte eine Mischung mit Oregano und Thymian, für deftige Eintöpfe eine mit Majoran und Petersilie
- Dosieren Sie sparsam: Beginnen Sie mit 0,5 TL pro Portion und probieren Sie vor dem Servieren nach
- Zugeben zur richtigen Zeit: Bei Suppen und Eintöpfen in den letzten 10 Minuten, bei Soßen erst nach dem Binden
Für ambitionierte Köche: Mischen Sie selbst mit 2 Teilen Petersilie, 1 Teil Thymian, 1 Teil Oregano und 0,5 Teil Rosmarin. So kontrollieren Sie die Frische und Zusammensetzung.








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