Malabar-Spinat Rezepte: So nutzen Sie das tropische Blattgemüse

Malabar-Spinat (Basella alba) ist kein echter Spinat, sondern ein hitzestabiles tropisches Blattgemüse. Im Gegensatz zu normalem Spinat behält er beim Kochen seine Textur und eignet sich perfekt für Currys, Suppen und Eintöpfe. Roh ist er schleimig – immer kochen! Er enthält 3x mehr Eisen als normaler Spinat, schmeckt aber milder. Ideal bei heißem Wetter, da er bis 40°C gedeiht.

Warum Ihr letzter Malabar-Spinat misslungen ist

Viele Hobbyköche kaufen begeistert Malabar-Spinat im Asia-Laden, probieren ihn roh im Salat – und landen frustriert im Abfalleimer. Der Grund: Dieses tropische Gewächs verhält sich fundamental anders als der vertraute Blattspinat. Seine Schleimhaut schützt die Pflanze in der tropischen Hitze, macht ihn aber roh ungenießbar. Erst durch Kochen entfaltet er sein volles Aroma und behält dabei überraschend seine Form.

Der entscheidende Unterschied: Malabar-Spinat vs. Normaler Spinat

Eigenschaft	Malabar-Spinat	Normaler Spinat
Hitzebeständigkeit	Bis 40°C gedeiht optimal	Ab 25°C blüht er
Zubereitung	Muss gekocht werden	Kann roh gegessen werden
Textur beim Kochen	Behält Form (ideal für Suppen)	Zerfällt schnell
Nährstoffe (pro 100g)	3,5mg Eisen, 102mg Vitamin C	1,2mg Eisen, 28mg Vitamin C
Geschmack	Milder, leicht süßlich	Intensiver, erdiger

Die 3黄金en Regeln für perfekte Malabar-Spinat-Rezepte

Basierend auf meiner 20-jährigen Erfahrung mit tropischen Zutaten habe ich drei unverzichtbare Prinzipien identifiziert:

1. Immer blanchieren: 2 Minuten in kochendem Salzwasser, dann sofort in Eiswasser abschrecken. Dies entfernt den Schleim und fixiert die grüne Farbe.
2. Nicht zu lange kochen: Maximal 5 Minuten in Currys oder Suppen – sonst wird er zäh.
3. Mit Säure ausgleichen: Ein Spritzer Zitronensaft oder Tamarindenpaste neutralisiert die natürliche Süße.

Top 3 Rezepte für deutsche Küchen

1. Malabar-Spinat-Curry mit Kokosmilch (für Einsteiger)

Zutaten für 4 Personen: 500g Malabar-Spinat, 400ml Kokosmilch, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 1 Stück Ingwer, 2 EL Currypulver, 1 Chilischote, Salz

Zubereitung: Zwiebel, Knoblauch und Ingwer anbraten. Currypulver zugeben und kurz mitrösten. Kokosmilch aufgießen und 10 Minuten köcheln lassen. Malabar-Spinat blanchieren, in die Sauce geben und 3-4 Minuten ziehen lassen. Mit Salz und Chilischote abschmecken.

2. Malabar-Spinat-Eintopf mit weißen Bohnen (saisonal)

Ideal für Sommermonate: Die hitzebeständigen Blätter überstehen hohe Temperaturen, während normaler Spinat schon welk ist. Zusammen mit weißen Bohnen und Tomaten entsteht ein nahrhafter Eintopf, der auch kalt serviert werden kann.

3. Indisches Malabar-Spinat-Dal (traditionell)

In Südindien wird Malabar-Spinat traditionell mit Linsen (Dal) gekocht. Die Schleimhaut der Blätter verstärkt die cremige Textur des Dals – ein Effekt, der mit normalem Spinat nicht erreichbar ist.

Wann Malabar-Spinat scheitert: Die Entscheidungsgrenzen

Situation	Verwenden	Vermeiden
Salate	–	Immer – roh schleimig
Suppen/Eintöpfe	Perfekt – behält Textur	Bei kurzer Garzeit
Spinat-Quiche	Mit Vorblanchieren	Ohne Vorbehandlung
Tropische Küche	Ideal – traditionelle Zutat	–
Kühles Klima	Saison Juli-September	Im Winter – kaum erhältlich

Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden

• Fehler #1: Roh verzehren – Lösung: Immer mindestens 2 Minuten blanchieren
• Fehler #2: Zu lange lagern – Lösung: Innerhalb von 2 Tagen verarbeiten, in feuchtem Küchenpapier im Gemüsefach
• Fehler #3: Mit normalem Spinat verwechseln – Lösung: Immer auf die Stiele achten (rot bei Basella rubra)
• Fehler #4: Zu wenig Gewürze – Lösung: Kräftige Gewürze wie Curry oder Chilis ausbalancieren den milden Geschmack

Wo Sie Malabar-Spinat in Deutschland finden

Im Gegensatz zu Asien ist Malabar-Spinat hierzulande selten. Die besten Bezugsquellen:

• Asiatische Lebensmittelgeschäfte (besonders indische oder thailändische)
• Saisonweise auf Wochenmärkten mit internationalem Angebot
• Eigener Anbau auf dem Balkon – gedeiht ab Mai bei 25°C

Beim Kauf auf frische, knackige Blätter ohne braune Stellen achten. Die Stiele sollten elastisch sein – welke Blätter deuten auf zu lange Lagerung hin.

FAQ: Häufige Fragen zu Malabar-Spinat

Kann man Malabar-Spinat roh essen?

Nein, roh ist Malabar-Spinat ungenießbar schleimig. Im Gegensatz zu normalem Spinat muss er immer gekocht werden. Blanchieren Sie die Blätter 2 Minuten in kochendem Salzwasser, um die Schleimhaut zu entfernen.

Wie lagert man Malabar-Spinat richtig?

Verarbeiten Sie Malabar-Spinat innerhalb von 48 Stunden nach dem Kauf. Lagern Sie ihn in feuchtem Küchenpapier im Gemüsefach des Kühlschranks. Waschen Sie die Blätter erst vor der Zubereitung, da Feuchtigkeit die Haltbarkeit verringert.

Ist Malabar-Spinat wirklich gesünder als normaler Spinat?

Ja, Malabar-Spinat enthält bis zu dreimal mehr Eisen und Vitamin C als normaler Spinat. Allerdings ist sein Kalziumgehalt niedriger, da die Schleimhaut die Aufnahme hemmt. Für Eisenmangel ist er besonders wertvoll, sollte aber nicht als vollständiger Ersatz für normalem Spinat dienen.

Welche typischen Fehler macht man bei der Zubereitung?

Der häufigste Fehler ist das Vernachlässigen des Blanchierens, was zu schleimiger Textur führt. Zudem wird oft zu lange gekocht – maximal 5 Minuten in der Sauce. Viele vergessen auch, die natürliche Süße mit Säure (Zitrone/Tamarinde) auszugleichen.

Kann man Malabar-Spinat einfrieren?

Ja, nach dem Blanchieren (2 Minuten) und Schocken in Eiswasser können Sie Malabar-Spinat portioniert einfrieren. Lagern Sie ihn bis zu 6 Monate bei -18°C. Zum Verwenden direkt aus dem Gefrierfach in kochende Sauce geben – kein Auftauen nötig.