Warum Gochujang anders ist als jede andere Chilipaste
Viele Hobbyköche verwechseln Gochujang mit einfachen Chilisaucen oder nutzen sie nur als Schärzutat. Doch diese koreanische Grundzutat ist ein fermentiertes Geschmacksuniversum. Entstanden vor über 2.000 Jahren in der koreanischen Küche, entwickelt sie durch natürliche Fermentation ihre charakteristische Tiefe. Anders als industriell hergestellte Alternativen enthält echte Gochujang keine künstlichen Aromen – nur drei natürliche Hauptzutaten, die über Monate reifen.
Die unsichtbare Magie: Wie Fermentation den Geschmack prägt
Der Schlüssel liegt in der traditionellen Herstellung: Gemahlene Sojabohnen, klebriger Reis und Chilipulver werden mit Salz vermischt und in Onggi-Töpfen (koreanische Keramik) bei Raumtemperatur gelagert. Über Monate hinweg wandeln Mikroben Stärke in Zucker und Proteine in Aminosäuren um. Dieser Prozess erzeugt:
- Natürliche Süße (ohne Zuckerzusatz)
- Umami-Intensität durch Glutamat
- Runde Schärfe (nicht stechend wie bei frischen Chilis)
Industriell hergestellte Varianten verkürzen diese Phase oft auf Wochen – der Geschmack bleibt flach. Achten Sie auf Angaben wie "traditionell fermentiert" oder "reift 6+ Monate".
| Paste | Schärfegrad (Scoville) | Hauptzutaten | Ideal für | Nicht verwenden bei |
|---|---|---|---|---|
| Gochujang | 1.500–10.000 | Fermentierte Sojabohnen, Reis, Chilipulver | Marinaden, Suppen, Reisgerichten | Rein scharfen Gerichten (z.B. Hot Wings) |
| Sriracha | 1.000–2.200 | Frische Chilis, Knoblauch, Zucker | Dips, asiatische Nudelgerichte | Fermentierten Geschmacksprofilen |
| Harissa | 4.000–10.000 | Trockene Chilis, Knoblauch, Olivenöl | Nordafrikanische Gerichte | Koreanischen Rezepten |
Praxiswissen: Wo Gochujang glänzt (und wo nicht)
Gochujang ist kein Allheilmittel – ihre Stärke liegt in komplexen Geschmackskompositionen. Nutzen Sie sie gezielt:
Perfekte Einsatzszenarien
- Marinaden: 2 EL Gochujang + 1 EL Sesamöl + 1 Knoblauchzehe (ideal für Hähnchen)
- Suppenbasis: 1 TL in Kimchi-Jjigae für tiefe Umami-Note
- Reisgerichte: Unter Bibimbap-Reis gemischt
Kritische Grenzen
- Vermeiden Sie bei rein scharfen Gerichten (z.B. Hot Wings) – die Süße stört
- Nicht erhitzen über 100°C – Aromen zerfallen ab 110°C
- Kein Ersatz für Gochugaru (koreanisches Chilipulver) bei Kimchi
Qualitätscheck: So erkennen Sie authentische Gochujang
Der Markt ist voll mit "Gochujang-Imitationen". Vermeiden Sie diese Fallen:
- Rote Farbe durch Zusatzstoffe: Echte Gochujang hat dunkelrote bis braune Töne (kein Neonrot)
- Zucker als erste Zutat: Traditionell steht Sojabohnenmehl vorne
- Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat: Nur bei industriellen Varianten
Testen Sie die Konsistenz: Echte Gochujang fließt langsam wie Erdnussbutter. Bei Wasserabgabe im Glas handelt es sich um minderwertige Mischungen.
Ihre Handlungsempfehlungen
- Kauf: Wählen Sie Bio-Sorten mit mindestens 6 Monaten Fermentation
- Lagerung: Kühl und dunkel (nach Öffnung max. 6 Monate haltbar)
- Anwendung: Immer mit Flüssigkeit (Wasser, Sojasoße) verdünnen
- Experiment: Probieren Sie sie in Burger-Sauce (1 EL Gochujang + 3 EL Mayonnaise)
Häufige Irrtümer – endlich aufgeklärt
- Irrtum 1: "Gochujang ist nur für Koreaner" – Falsch! Sie passt zu europäischen Gerichten (z.B. als Fondue-Beigabe)
- Irrtum 2: "Je dunkler, desto schärfer" – Die Farbe hängt vom Reisanteil ab, nicht von der Schärfe
- Irrtum 3: "Kann man selbst herstellen" – Ohne traditionelle Onggi-Töpfe gelingt die Fermentation kaum








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