Warum diese Verwirrung entsteht
Die meisten Menschen denken, Kurkumin und Kurkuma seien austauschbar – ein gefährlicher Irrtum. Wenn Sie im Supermarkt "Kurkuma" kaufen, erhalten Sie das gesamte Gewürz mit allen natürlichen Bestandteilen. "Kurkumin" hingegen bezieht sich ausschließlich auf das gelbe Pigment, das erst ab einer Konzentration von mindestens 95% als Extrakt gilt. Dieser Unterschied ist entscheidend für gesundheitliche Anwendungen: Eine Studie der Universität Mainz (2023) zeigte, dass normales Kurkuma-Pulver zu wenig Kurkumin enthält, um therapeutische Effekte zu erzielen.
Kurkuma vs. Kurkumin: Der entscheidende Vergleich
| Kriterium | Kurkuma (Gewürz) | Kurkumin (Extrakt) |
|---|---|---|
| Zusammensetzung | Gesamtes Pflanzenmaterial mit 3-5% Curcuminoiden | Mindestens 95% reines Kurkumin |
| Verwendung | Kochen, allgemeine Gesundheitsvorsorge | Medizinische Anwendungen bei Entzündungen |
| Bioverfügbarkeit | Sehr gering (unter 1%) ohne Fettzusatz | Optimiert durch Piperin (schwarzer Pfeffer) |
| Preis pro Gramm | 0,10–0,30 € | 1,50–3,00 € |
| Lagerstabilität | 6–12 Monate (verliert Farbe/Wirkung) | 24+ Monate bei richtiger Lagerung |
Wann Sie welches Produkt verwenden sollten
Für den täglichen Gebrauch in der Küche: Wählen Sie immer echtes Kurkuma-Pulver. Es enthält nicht nur Kurkumin, sondern auch andere wertvolle Curcuminoide wie Demethoxycurcumin, die synergistisch wirken. Besonders gut eignet es sich für Curry-Gerichte mit Kokosmilch oder goldene Milch – die Fettsäuren erhöhen die Bioverfügbarkeit um das 7-fache.
Für gesundheitliche Ziele: Bei chronischen Entzündungen oder Arthrose sind Kurkumin-Extrakte notwendig. Achten Sie auf Zertifizierungen wie "BCM-95®" oder "Meriva®", die eine 29-fach höhere Bioverfügbarkeit garantieren. Ein typischer therapeutischer Dosisbereich liegt bei 500–1000 mg täglich – unmöglich mit reinem Kurkuma-Pulver zu erreichen.
Wann Sie beide meiden sollten
Bei Blutverdünnern: Kurkumin verstärkt die Wirkung von Medikamenten wie Marcumar. Abklären mit dem Arzt bei Einnahme von >200 mg/Tag.
Bei Gallensteinen: Kurkuma regt die Gallenproduktion an – bei bestehenden Steinen Risiko einer Kolik.
Während der Schwangerschaft: Hohe Kurkumin-Dosen (>1g/Tag) könnten wehenfördernd wirken. Normales Gewürz in Lebensmitteln ist unbedenklich.
So erkennen Sie Qualitätsprodukte
Bei Kurkuma-Pulver: Prüfen Sie das Etikett auf "Curcuma longa" (nicht Curcuma domestica) und einen Curcumin-Gehalt von mindestens 3%. Echtes Pulver löst sich nicht vollständig in Wasser – ein Test auf einem weißen Teller zeigt gelbe Flecken.
Bei Kurkumin-Extrakten: Achten Sie auf die Angabe "95% Curcuminoids" und eine Kombination mit Piperin (mindestens 5 mg pro Dosis). Vermeiden Sie Produkte mit "Curcuma extract" ohne Konzentrationsangabe – oft nur verdünntes Pulver.
Häufige Missverständnisse entlarvt
Irrtum 1: "Kurkuma aus dem Supermarkt wirkt genauso wie Kurkumin-Extrakte" – Falsch! Für therapeutische Effekte benötigen Sie mindestens 500 mg reines Kurkumin täglich. Das entspricht über 50 g Kurkuma-Pulver – mehr als eine halbe Tasse!
Irrtum 2: "Je gelber desto besser" – Nicht wahr. Übermäßige Gelbfärbung kann auf künstliche Zusätze wie Tartrazin hindeuten. Natürliche Kurkuma-Pulver haben einen warmen Ockerton.
Irrtum 3: "Kurkumin ist wasserlöslich" – Kurkumin ist fettlöslich. Ohne Fettzusatz (Olivenöl, Kokosmilch) oder Piperin wird über 90% ungenutzt ausgeschieden.








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4