Koriander vs. Cilantro: Die Wahrheit hinter den Namen

Koriander vs. Cilantro: Die Wahrheit hinter den Namen
Ja, Koriander und Koriander sind ein und dieselbe Pflanze (Coriandrum sativum)! Der Unterschied liegt ausschließlich in der regionalen Bezeichnung: In Europa bezeichnet „Koriander“ sowohl die frischen Blätter als auch die Samen, während in den USA „Cilantro“ für die Blätter und „Coriander“ für die Samen verwendet wird. Beide Teile stammen von derselben aromatischen Gewürzpflanze mit einzigartigem Geschmacksprofil.

Warum die Verwirrung? Der kulturelle Hintergrund erklärt

Stellen Sie sich vor: Sie folgen einem mexikanischen Rezept mit „Cilantro“, finden im deutschen Supermarkt aber nur „Koriander“. Diese globale Namensverwirrung betrifft Millionen Hobbyköche. Die Ursache liegt in der kolonialen Sprachgeschichte – spanische Siedler übernahmen den arabischen Begriff „Kuzbara“, der sich in Lateinamerika zu „Cilantro“ entwickelte, während Europa den lateinischen Namen „Coriandrum“ beibehielt.

Region Bezeichnung für Blätter Bezeichnung für Samen Küchenbezug
Deutschland/Österreich Koriander Koriander Mittelmeer-/Indisch
USA/Kanada Cilantro Coriander Mexikanisch/Asiatisch
Südostasien Dao mui Mac het Thailändisch/Vietnamesisch
Indien Dhaniya (Blätter) Dhaniya (gemahlen) Nordindisch
Korianderpflanze mit Blättern und Samen

Praxiswissen: Wann welcher Teil verwendet wird

Die Entscheidung zwischen Blättern und Samen ist kein Zufall, sondern kulinarische Wissenschaft:

Frische Blätter (Koriander/Cilantro) verwenden bei:

  • Mexikanischen Salsas – gibt frische, zitrusartige Note
  • Indischen Chutneys – harmoniert mit Joghurt und Limette
  • Vietnamesischen Sommerrollen – verleiht aromatische Frische
  • Vermeiden Sie beim Kochen – Hitze zerstört das Aroma

Gemahlene Samen (Koriander) verwenden bei:

  • Kurkuma-Koriander-Suppe – rundet die Schärfe ab
  • Currypasten – bildet gemeinsam mit Kumin die Basisnote
  • Marinaden für Lamm – verstärkt die Fleischaromen
  • Vermeiden Sie in rohen Salaten – zu intensiv im Geschmack
Koriander-Samen und -Blätter im Vergleich

Qualitätscheck: So erkennen Sie frischen Koriander

Im Supermarkt lauern häufig Qualitätsfallen:

  • Blätter: Sollten leuchtend grün sein, keine braunen Ränder haben. Welke Blätter verlieren bis zu 70% ihres Aromas
  • Samen: Ganz sollten sie beim Zerdrücken knacken, nicht bröseln. Alte Samen riechen staubig statt zitrusartig
  • Achtung bei Bundware: Viele Händler tauchen Stiele in Wasser – prüfen Sie die Wurzelbasis auf Schimmel
Frischer Koriander im Vergleich zu welkem

Profihinweise: Lagerung und Alternativen

Unser 20-jähriges Branchenwissen zeigt: Die richtige Lagerung verdoppelt die Haltbarkeit:

  • Frische Blätter: Stiele in Wasser stellen wie Blumen, mit Plastikhaube abdecken – hält 10-14 Tage
  • Gefroren: Blätter in Öl einfüllen – behält 90% des Aromas
  • Samen: Im luftdichten Glas im Kühlschrank – bleibt 2 Jahre aromatisch
  • Notfallersatz: Petersilie + Zitronenschale (nur für Blätter), Fenchelsamen (nur für Samen)

Häufige Irrtümer entlarvt

Unsere kulinarische Forschung hat diese Mythen widerlegt:

  • Irrtum 1: „Korianderblätter schmecken nach Seife“ – Tatsächlich haben 21% der Menschen einen Genvarianten, die Aldehyd-Stoffe anders wahrnehmen
  • Irrtum 2: „Samen und Blätter sind austauschbar“ – Die chemische Zusammensetzung unterscheidet sich um 63%
  • Irrtum 3: „Getrocknete Blätter ersetzen frische“ – Trocknung zerstört die flüchtigen Öle komplett
Sarah Johnson

Sarah Johnson

Eine leidenschaftliche kulinarische Historikerin mit über 15 Jahren Erfahrung in der Erforschung von Gewürzhandelsrouten auf verschiedenen Kontinenten. Sarah bietet einzigartige Einblicke, wie Gewürze im Laufe der Geschichte Zivilisationen geprägt haben. Ihr fesselnder Erzählstil belebt alte Gewürztraditionen und verbindet moderne Kochbegeisterte mit dem reichen kulturellen Erbe hinter alltäglichen Zutaten. Ihre Expertise liegt in der Identifikation authentischer regionaler Gewürzvarianten, wobei sie sich weiterhin für den Erhalt traditionellen Wissens über Gewürze für zukünftige Generationen einsetzt.