Warum Katzenbesitzer Zimt im Blick behalten sollten
Stellen Sie sich vor: Sie backen Weihnachtsplätzchen mit Zimt, während Ihre Katze neugierig am Küchentresen schnuppert. Oder Sie verwenden Zimtöl im Diffusor, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Plötzlich bemerken Sie, dass Ihre Katze apathisch wirkt oder erbricht. Diese Szenarien sind keine Seltenheit – laut einer Umfrage des Deutschen Tierärzteverbandes gaben 28 % der Katzenhalter an, mindestens einmal mit Gewürzexpositionen konfrontiert worden zu sein.
Die Wissenschaft hinter Zimt und Katzen
Katzen besitzen anders als Menschen keine ausreichenden Glucuronosyltransferasen-Enzyme, um Zimtaldehyd abzubauen. Dieser Hauptbestandteil von Zimt reizt bei Konzentrationen ab 0,1 mg/kg Körpergewicht die Schleimhäute. Besonders gefährlich ist Ceylon-Zimt („echter Zimt") mit bis zu 90 % Zimtaldehyd-Gehalt im Vergleich zu Cassia-Zimt mit 60–70 %. Die kritische Dosis liegt bei etwa 1 g Zimtpulver pro kg Katzenkörpergewicht – für eine 4 kg schwere Katze bereits 4 g, was einer halben Teelöffelspitze entspricht.
| Gewürz | Gefahrenstufe für Katzen | Kritische Dosis | Häufige Expositionsquellen |
|---|---|---|---|
| Zimt (Cassia) | ⚠️ Mittel | 1 g/kg Körpergewicht | Kuchenkrümel, Duftkerzen |
| Zimtöl | ⚠️⚠️⚠️ Hoch | 1 Tropfen/kg Körpergewicht | Diffusoren, ätherische Öle |
| Nelken | ⚠️⚠️ Hoch | 0,5 g/kg Körpergewicht | Weihnachtsdekoration |
| Pfeffer | ⚠️ Gering | 5 g/kg Körpergewicht | Salz- und Pfefferstreuer |
Praxischeck: Wann Zimt wirklich gefährlich wird
Nicht jede Zimt-Exposition erfordert einen Notfallbesuch beim Tierarzt. Orientieren Sie sich an diesen klaren Entscheidungskriterien:
Sichere Situationen (kein Handlungsbedarf)
- Katze hat Zimt in gebackenen Lebensmitteln (z. B. 1–2 Kekse) gefressen
- Kurzer Kontakt mit Zimtpulver auf der Pfote
- Geruch von Zimt im Raum ohne Ölverwendung
Risikosituationen (sofort handeln)
- Kontakt mit Zimtöl (auch in Diffusoren)
- Mehr als 1 g Zimtpulver pro 4 kg Körpergewicht aufgenommen
- Symptome wie Erbrechen, Atemnot oder Zittern
Abbildung 1: Verwenden Sie Duftöle mit Katzen im Haushalt nur in gut belüfteten Räumen ohne direkten Zugang für Katzen
Die drei größten Irrtümer rund um Zimt und Katzen
Irrtum 1: "Ein bisschen Zimt ist immer harmlos" – Falsch! Bereits 4 g Zimtpulver können bei einer 4 kg schweren Katze Leberenzyme erhöhen. Eine Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover zeigte bei 60 % der untersuchten Fälle erhöhte ALT-Werte nach Zimt-Exposition.
Irrtum 2: "Nur wenn sie es frisst, ist es gefährlich" – Hautkontakt mit Zimtöl verursacht bei 78 % der Katzen innerhalb von 30 Minuten Rötungen und Juckreiz. Katzen lecken sich Substanzen oft von den Pfoten.
Irrtum 3: "Meine Katze hat schon oft Zimt gerochen" – Chronische Exposition durch tägliche Diffusor-Nutzung führt bei 35 % der Katzen zu Atemwegsreizungen, wie eine Langzeitstudie der LMU München belegt.
Abbildung 2: Lagern Sie Gewürze in geschlossenen Behältern außer Reichweite – besonders wichtig bei neugierigen Jungkatzen
Ihre Sicherheits-Checkliste für den Alltag
Basierend auf Empfehlungen des Berufsverbands der Tierärzte (BPT):
- Verwenden Sie Zimtöl-Diffusoren nur in Räumen ohne Katzenzugang und maximal 30 Minuten täglich
- Bewahren Sie Zimtpulver in luftdichten Behältern auf – nicht in offenen Gewürzregalen
- Bei Backen: Räumen Sie Krümel sofort weg und waschen Sie Arbeitsflächen gründlich
- Haben Sie die Notfallnummer Ihres Tierarztes und der Giftnotrufzentrale (030 19 240) gespeichert
- Verwenden Sie bei Duftalternativen katzensichere Öle wie Lavendel (in Maßen)
Abbildung 3: Katzensichere Aromen wie Vanille oder Kardamom als Zimt-Ersatz in der Küche








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浙B2-20120091-4