Zimt gesundheitsschädlich? Fakten zu Arten, Dosierung und Risiken

Zimt ist für die meisten Menschen in Maßen gesund, aber nicht alle Sorten sind gleich. Cassia-Zimt (der häufigste Typ) enthält Cumarin, das bei Überdosierung die Leber schädigen kann. Die sichere Tagesdosis liegt bei etwa 1 Teelöffel (2-3 g). Ceylon-Zimt hat 90 % weniger Cumarin und ist risikoärmer. Menschen mit Leberproblemen oder auf blutverdünnenden Medikamenten sollten Cassia-Zimt meiden. Für gesunde Erwachsene ist moderater Konsum unbedenklich und bietet sogar gesundheitliche Vorteile.

Warum viele Menschen Zimt für gefährlich halten

Die Sorge um Zimt als "gesundheitsschädlich" entstand durch Berichte über Leberschäden bei übermäßigem Konsum. Tatsächlich gibt es jedoch entscheidende Unterschiede zwischen den beiden Haupttypen: Cassia-Zimt (auch chinesischer Zimt) macht 90 % des europäischen Marktes aus, während Ceylon-Zimt seltener und teurer ist. Die meisten Warnungen beziehen sich ausschließlich auf Cassia-Zimt aufgrund seines hohen Cumarin-Gehalts – einer natürlichen Verbindung, die in großen Mengen die Leber belasten kann.

Der entscheidende Unterschied: Ceylon- vs. Cassia-Zimt

Die Verwirrung um Zimts Sicherheit entsteht durch die fehlende Unterscheidung zwischen den beiden Haupttypen. Cassia-Zimt enthält bis zu 60 Mal mehr Cumarin als Ceylon-Zimt. Dieser Unterschied hat direkte Auswirkungen auf Sicherheit und Anwendung:

Eigenschaft	Ceylon-Zimt („echter Zimt“)	Cassia-Zimt („chinesischer Zimt“)
Cumarin-Gehalt	0,017–0,114 g/kg	2,15–6,97 g/kg
Geschmack	fein, süßlich, komplex	scharf, intensiv, bitter
Verfügbarkeit	seltener, teurer (ab 15 €/100g)	Standard im Supermarkt (ab 3 €/100g)
Sichere Tagesdosis	Keine strenge Obergrenze	Max. 0,1 mg/kg Körpergewicht
Erkennungsmerkmal	Mehrlagige, papierdünne Rinde	Eine feste, dicke Röhre

Wann Zimt unbedenklich ist – und wann Vorsicht geboten

Die Sicherheit von Zimt hängt von Typ, Menge und individueller Verfassung ab. Hier die klare Entscheidungshilfe für verschiedene Situationen:

Sicherer Konsum (beide Typen)

• Gesunde Erwachsene mit moderater Dosis (Cassia: max. 1 TL/Tag)
• Kochen mit Zimt in herkömmlichen Mengen (z.B. für Apfelstrudel)
• Ceylon-Zimt als tägliche Gewürzzugabe ohne Mengenbegrenzung

Vorsicht geboten (besonders bei Cassia)

• Menschen mit Lebererkrankungen oder -schwäche
• Schwangere und Stillende (max. halbe Tagesdosis)
• Personen auf blutverdünnenden Medikamenten (Cumarin verstärkt Wirkung)
• Kinder unter 12 Jahren (Körpergewichtsproportional weniger)

Vermeiden Sie completely

• Cassia-Zimt in Pulverform als Nahrungsergänzungsmittel
• Täglicher Konsum von mehr als 1,5 g Cassia-Zimt über Monate
• Zimt-Wasser-Diäten mit extrem hohen Dosen

Ihre persönliche Sicherheitsgrenze berechnen

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine maximale tägliche Cumarin-Aufnahme von 0,1 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Für Cassia-Zimt bedeutet das:

• 60 kg Person: Max. 0,6 mg Cumarin = ca. 1 Teelöffel (2,5 g) Cassia-Zimt
• 80 kg Person: Max. 0,8 mg Cumarin = ca. 1,3 Teelöffel (3,3 g) Cassia-Zimt

Ceylon-Zimt enthält so wenig Cumarin, dass Sie davon bis zu 15-mal mehr konsumieren können, ohne die Grenze zu überschreiten. Achten Sie beim Kauf auf die Bezeichnung – viele Supermärkte verkaufen Cassia-Zimt als „Zimt“ ohne Typangabe.

Praxistipps für sicheren Zimtgenuss

Basierend auf aktuellen Lebensmittelrichtlinien und klinischen Studien:

1. Erkennen Sie Ceylon-Zimt an der feinen, wellenförmigen Rinde – Cassia bildet eine feste Röhre
2. Verwenden Sie Cassia-Zimt nur sporadisch in Backwaren, nicht täglich als Gewürz
3. Mischen Sie Zimt immer mit anderen Gewürzen – das reduziert die benötigte Menge
4. Lagern Sie Zimt dunkel und kühl; gemahlener Zimt verliert nach 6 Monaten Aroma und Wirkstoffe
5. Vermeiden Sie Zimt in Kapseln oder Pulvern ohne Typangabe – hier ist das Risiko am höchsten

Häufige Irrtümer über Zimt – richtiggestellt

Irrtum 1: „Zimt senkt immer den Blutzucker" – Studien zeigen nur bei Typ-2-Diabetikern in Kombination mit Medikamenten eine Wirkung. Bei Gesunden hat Zimt keinen signifikanten Effekt.

Irrtum 2: „Bio-Zimt ist sicherer" – Bio-Zertifizierung sagt nichts über den Cumarin-Gehalt aus. Cassia-Bio-Zimt enthält genauso viel Cumarin wie konventioneller.

Irrtum 3: „Zimt ist giftig" – Nur bei extremen Überdosierungen (mehr als 10 g Cassia-Zimt täglich über Wochen) besteht Risiko. Normale Küchenmengen sind unbedenklich.

Ist Zimt schlecht für die Leber?

Nur Cassia-Zimt in hohen Dosen kann bei empfindlichen Personen die Leber belasten. Die sichere Tagesdosis für Cassia-Zimt liegt bei etwa 1 Teelöffel (2-3 g). Ceylon-Zimt enthält 90 % weniger Cumarin und gilt als risikoarm. Menschen mit bestehenden Lebererkrankungen sollten Cassia-Zimt meiden.

Wie viel Zimt darf man täglich essen?

Für Cassia-Zimt: Maximal 0,1 mg Cumarin pro kg Körpergewicht (ca. 1 Teelöffel/Tag für 60 kg Person). Ceylon-Zimt kann bedenkenlos bis zu 15-mal häufiger verwendet werden. Bei normalem Backen und Kochen (z.B. für Kuchen) sind beide Typen in üblichen Mengen sicher.

Welcher Zimt ist gesünder: Ceylon oder Cassia?

Ceylon-Zimt ist aufgrund des deutlich niedrigeren Cumarin-Gehalts (0,017–0,114 g/kg vs. 2,15–6,97 g/kg bei Cassia) gesünder für den täglichen Gebrauch. Beide Typen haben ähnliche antioxidative Eigenschaften, aber Cassia birgt bei regelmäßigem Konsum Risiken durch Cumarin.

Wie erkenne ich Ceylon-Zimt im Supermarkt?

Ceylon-Zimt hat eine feine, wellenförmige Rinde aus mehreren Schichten (wie Papier gerollt), während Cassia-Zimt eine dicke, feste Röhre bildet. Auf der Verpackung sollte 'Ceylon-Zimt', 'Cinnamomum verum' oder 'echter Zimt' stehen. Preislich liegt Ceylon-Zimt meist über 15 €/100g, während Cassia ab 3 €/100g erhältlich ist.