Warum glauben viele, Sellerie hätte negative Kalorien?
Seit den 1980er-Jahren kursiert die Behauptung, dass bestimmte Lebensmittel wie Sellerie mehr Energie zur Verdauung benötigen, als sie selbst liefern. Diese Idee verbreitete sich durch populäre Diätbücher und soziale Medien. Viele Menschen suchen verzweifelt nach einfachen Lösungen zum Abnehmen und greifen bereitwillig zu solchen vermeintlichen Wundermitteln. Doch was steckt wirklich dahinter?
Die wissenschaftliche Wahrheit über "negative Kalorien"
Der thermische Effekt der Nahrung (TEF) beschreibt den Energieaufwand für Verdauung, Aufnahme und Stoffwechsel von Nahrungsmitteln. Bei Gemüse wie Sellerie liegt dieser bei lediglich 5-10% des Kaloriengehalts. Bei 100 g Sellerie (16 kcal) verbraucht der Körper also maximal 1,6 kcal für die Verdauung – bei weitem nicht genug, um einen negativen Kalorienhaushalt zu erzeugen.
Die American Society for Nutrition bestätigt: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für das Konzept negativ-kalorischer Lebensmittel. Selbst kalorienärmste Lebensmittel wie Gurken oder Sellerie liefern mehr Energie, als ihr Verdauungsprozess verbraucht.
| Häufige Behauptung | Wissenschaftliche Fakten |
|---|---|
| "Sellerie hat negative Kalorien" | Verdauungsenergie beträgt 5-10% des Kaloriengehalts (max. 1,6 kcal bei 100g Sellerie) |
| "Essen Sie Sellerie, um Kalorien zu verbrennen" | Keine Studien belegen Gewichtsverlust durch Sellerie-Konsum allein |
| "Sellerie ersetzt Mahlzeiten effektiv" | Fehlende Proteine und gesunde Fette machen Sellerie als alleinige Mahlzeit ungeeignet |
| "Alle Ernährungswissenschaftler bestätigen negative Kalorien" | Keine seriöse Fachgesellschaft unterstützt diese These |
Wann Sellerie wirklich hilft – und wann nicht
Sellerie hat trotz der falschen "negativ-kalorisches Lebensmittel"-These echte Vorteile:
Verwenden Sie Sellerie, wenn:
- Sie kalorienarme Snacks für zwischen den Mahlzeiten suchen
- Sie Ihren Wasserkonsum durch wasserreiches Gemüse erhöhen möchten
- Sie Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung benötigen
- Sie würzige Aromen ohne zusätzliche Kalorien wollen (Selleriestock als Suppeneinlage)
Vermeiden Sie Sellerie-Konzentration, wenn:
- Sie auf natriumarme Ernährung angewiesen sind (Sellerie enthält natürliches Natrium)
- Sie unter Nierenproblemen leiden (hoher Kaliumgehalt)
- Sie ausschließlich auf ein Lebensmittel zur Gewichtsreduktion setzen
- Sie Medikamente einnehmen, die mit Sellerie wechselwirken können (z.B. blutverdünnende Mittel)
So erkennen Sie hochwertigen Sellerie und lagern ihn richtig
Nicht jeder Sellerie bietet gleichwertige Nährstoffe. Achten Sie beim Kauf auf:
- Frische Indikatoren: Fester, knackiger Stiel ohne braune Stellen; kräftig grüne Blätter bei Bundsellerie
- Lagerung: Im Gemüsefach bis zu 2 Wochen; in feuchtem Tuch gewickelt verlängert die Haltbarkeit
- Gefahrenquellen: Vermeiden Sie Sellerie mit hohlen Stielen (Zeichen von Überreife) oder gelben Blättern
- Saison: In Deutschland ist die beste Qualität von Mai bis Oktober verfügbar
Fünf hartnäckige Mythen über Sellerie – endgültig aufgeklärt
- Mythos: "Sellerie verbrennt Kalorien während der Verdauung"
Fakt: Der Körper gewinnt netto Energie aus Sellerie, auch wenn der Gewinn minimal ist. - Mythos: "Sellerie-Saft hat negative Kalorien"
Fakt: Durch das Entsaften gehen Ballaststoffe verloren, der Kaloriengehalt bleibt ähnlich, aber die Sättigungswirkung sinkt deutlich. - Mythos: "Sellerie ist das kalorienärmste Gemüse"
Fakt: Gurken (15 kcal/100g) und Zucchini (17 kcal/100g) liegen im ähnlichen Bereich – kein nennenswerter Unterschied. - Mythos: "Sellerie enthält keine Kalorien"
Fakt: 100g Sellerie liefern 16 kcal – minimal, aber messbar und physiologisch relevant. - Mythos: "Mehr Sellerie = mehr Gewichtsverlust"
Fakt: Einseitige Ernährung mit Sellerie führt zu Nährstoffmangel und kann den Stoffwechsel verlangsamen.








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4