Warum viele Menschen Sellerie falsch identifizieren
Die Verwirrung um den Begriff "Sellerie" ist weit verbreitet. Viele verwechseln ihn mit Petersilienwurzel, Pastinake oder sogar Koriander – besonders in asiatischen Supermärkten, wo celery oft für chinesischen Sellerie (Apium graveolens var. secalinum) steht. Tatsächlich gibt es drei botanisch unterschiedliche Varianten mit klar definierten Eigenschaften. Dieser Fehler führt häufig zu misslungenen Gerichten, da jede Sorte spezifische Aromen und Texturen liefert.
Die drei Selleriearten im Detail: Botanische Klarheit
Sellerie gehört zur Familie der Doldenblütler und hat eine 3.000-jährige Kulturgeschichte. Ursprünglich als Heilpflanze in mediterranen Regionen genutzt, entwickelte er sich erst im 17. Jahrhundert zum Gemüse. Die entscheidende Unterscheidung liegt in der verwendeten Pflanzenteil:
| Variante | Botanischer Name | Charakteristische Merkmale | Hauptanbaugebiete |
|---|---|---|---|
| Stangensellerie | Apium graveolens var. dulce | Hohe, hohle Stangen mit feinen Rippen; intensives Aroma | Deutschland, Frankreich, Niederlande |
| Knollensellerie | Apium graveolens var. rapaceum | Runde Wurzelknolle (bis 30 cm); mild-nussiger Geschmack | Polen, Spanien, Italien |
| Blattsellerie | Apium graveolens var. secalinum | Dünne Stiele mit aromatischem Grün; zarter Geschmack | Asien, Mittelmeerländer |
Kulinarische Anwendung: Wo Sellerie wirklich glänzt
Sellerie ist kein bloßer Aromaträger, sondern ein Geschmacksverstärker mit spezifischen Einsatzgebieten. Seine natürlichen Glutamatsalze machen ihn zum idealen Begleiter für:
- Suppen und Brühen: Stangensellerie-Stücke geben Basisaromen ab (Mirepoix-Technik)
- Kremige Saucen: Geraspelter Knollensellerie bindet ohne Mehl (ideal für glutenfreie Küche)
- Rohkost: Blattsellerie-Blätter als Salatbasis mit höherem Vitamin-C-Gehalt als Zitronen
Profiköche nutzen Sellerie gezielt zur Geschmackstiefe – nicht als Füllmaterial. In der französischen Küche ist er Teil des mirepoix (Sellerie, Karotte, Zwiebel), während in asiatischen Gerichten Blattsellerie das Aroma von Nudelsuppen prägt.
Einsatzgrenzen: Wann Sellerie die Küche ruinieren kann
Sellerie ist nicht universell einsetzbar. Diese Szenarien sollten Sie vermeiden:
| Einsatzszenario | Warum vermeiden? | Bessere Alternative |
|---|---|---|
| Als Hauptbestandteil in Smoothies | Bitterstoffe dominieren den Geschmack | Gurke oder Fenchel |
| In lang gekochten Fleischbrühen | Verliert Aroma, wird gummiartig | Erst in letzten 30 Minuten zugeben |
| Für Kinderessen (unter 3 Jahren) | Hohes Allergiepotenzial durch Apiumbestandteile | Karotten oder Pastinaken |
Professionelle Kauf- und Lagerungstipps
Qualitativ hochwertiger Sellerie zeigt diese Merkmale:
- Stangensellerie: Feste, saftige Stangen ohne braune Flecken; Blätter sollten frischgrün sein
- Knollensellerie: Glattes, schweres Exemplar ohne Risse; Haut sollte feucht-glänzend sein
- Blattsellerie: Dünnwandige Stiele mit intensivem Duft bei Druck
Vermeiden Sie Supermarkt-Sellerie mit Wasserbeuteln in den Stangen – Zeichen von Überdüngung. Der häufigste Markttrick: Knollensellerie wird mit Wachs überzogen, um Frische vorzutäuschen. Prüfen Sie durch leichten Druck – echte Frische zeigt sich durch feuchte Spuren auf der Haut.
Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden
Viele Hobbyköche begehen diese Fehler:
- Fehler 1: Sellerieblätter wegwerfen – sie enthalten 30% mehr Vitamin C als die Stangen
- Fehler 2: Knollensellerie ohne Entfernen der faserigen Schicht kochen – führt zu zäher Textur
- Fehler 3: Sellerie in warmem Wasser lagern – beschleunigt den Verderb um 40%
Profis lagern Sellerie immer im Gemüsefach bei 0-4°C, eingewickelt in ein feuchtes Tuch. Für langfristige Lagerung schälen und in Zitronenwasser lagern – so bleibt die Knolle bis zu 3 Wochen knackig.








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