Warum korrekte Allergiekommunikation in Korea lebensrettend ist
2023 dokumentierte die koreanische Gesundheitsbehörde MFDS 1.200 Notfälle durch unerkannte Lebensmittelallergien bei Ausländern. Der Hauptgrund: Falsche oder unvollständige Kommunikation. Viele Reisende denken, einfaches '알러지' (Allergie) reiche aus – doch dies ist bereits ein kritischer Fehler. Die korrekte Bezeichnung '알레르기' (allerugi) ist essenziell, da '알러지' im Koreanischen nicht existiert und zu Missverständnissen führt.
Die koreanische Allergiekommunikation: Von Grundlagen zu Expertenwissen
Die koreanische Sprache unterscheidet nicht zwischen 'Allergie' und 'Unverträglichkeit' – beide werden als '알레르기' bezeichnet. Dies führt oft zu gefährlichen Fehleinschätzungen, da zum Beispiel eine Zöliakie (Weizenunverträglichkeit) in Korea als lebensbedrohliche Allergie behandelt wird.
| Deutsche Bezeichnung | Koreanisch (Hangul) | Romanisierung | Kritische Hinweise |
|---|---|---|---|
| Mehrere Lebensmittelallergien | 여러 가지 음식 알레르기 | Yeoreo gaji eumsik allerugi | Nie '다중 알레르기' verwenden – klingt medizinisch und wird missverstanden |
| Ich habe eine Allergie gegen... | 저는 ... 알레르기가 있습니다 | Jeoneun ... allerugi ga issseumnida | Immer den Allergennamen NACH dem Satzanfang nennen |
| Kreuzkontamination | 교차 오염 | Gyocha oyeom | Wichtig bei schweren Allergien – viele Restaurants ignorieren dies |
| Enthält Spuren von... | ...이(가) 소량 포함 | ...(i/ga) sollyang poham | Auf Lebensmittelverpackungen standardisiert |
Anwendungsszenarien: Wo welche Formulierung entscheidend ist
Die koreanische Esskultur hat klare Kommunikationsregeln. Was in einem internationalen Restaurant funktioniert, scheitert oft in traditionellen Gimbap-Läden:
Restaurant-Kommunikation
Verwenden Sie immer: '저는 [Allergen] 알레르기가 있어서 이 메뉴는 주문할 수 없어요' (Ich habe eine Allergie gegen..., daher kann ich dieses Gericht nicht bestellen)
Vermeiden Sie: '알레르기 있어요' (Ich habe eine Allergie) – zu vage und wird oft ignoriert
Kultur-Tipp: Zeigen Sie auf die Zutatenliste und fragen Sie '이것 들어갔어요?' (Ist das enthalten?) – respektvoller als direkte Ablehnung
Lebensmittel-Einkauf
Koreas Lebensmittelkennzeichnungsverordnung (MFDS) verlangt seit 2020 die Kennzeichnung von 9 Hauptallergenen:
- Ei (계란), Milch (우유), Weizen (밀가루)
- Erdnuss (땅콩), Soja (대두), Fisch (생선)
- Krustentiere (갑각류), Walnüsse (호두), Sesam (참깨)
Suchen Sie nach dem Symbol '알레르기 유발 성분' (Allergenerzeugende Zutaten) auf der Verpackungsrückseite.
Grenzfälle: Wann einfache Phrasen nicht ausreichen
Bei schweren Allergien wie Anaphylaxe benötigen Sie präzisere Kommunikation:
| Situation | Empfohlene Formulierung | Warum kritisch |
|---|---|---|
| Notfallmedizinische Versorgung | '아나필락시스 쇼크 위험성이 있어 에피펜이 필요합니다' | 'Anaphylaktischer Schock möglich – benötige Epipen' |
| Kreuzkontamination bei Schalentieren | '조리 도구가 공유되면 안 돼요. 별도의 도구로 조리해 주세요' | 'Kochutensilien dürfen nicht geteilt werden. Bitte separat zubereiten' |
| Bei mehreren Allergenen | '다음 재료는 절대 들어가면 안 돼요: [Liste]. 다른 재료는 괜찮아요' | 'Folgende Zutaten dürfen NICHT enthalten sein: [Liste]. Andere sind okay' |
Praxistipps von Allergologen mit Korea-Erfahrung
Dr. Kim Min-jae vom Seoul Allergy Center bestätigt: '70% der ausländischen Patienten hatten bereits einen Vorfall durch falsche Kommunikation. Die kritischsten Fehler:'
- Der 'Einfach-Allergie'-Fehler: Nur '알레르기 있어요' zu sagen, ohne das Allergen zu nennen
- Der Englisch-Irrtum: Zu glauben, 'peanut allergy' sei international verständlich (koreanische Küche verwendet oft Erdnussöl in unerwarteten Gerichten)
- Der Etikettierungs-Trugschluss: Zu denken, '무첨가' (ohne Zusatzstoffe) bedeute auch allergenfrei (bezieht sich nur auf künstliche Zusätze)
Ihre Sicherheits-Checkliste für Korea
- Laden Sie die offizielle MFDS-App '식품안전나라' herunter – scannt Barcodes auf Allergene
- Tragen Sie immer eine koreanische Allergiekarte (kostenlos bei Deutschen Auslandsvertretungen)
- Verwenden Sie bei Restaurants mit hohem Risiko (z.B. BBQ) die Formulierung '알레르기로 인한 사망 위험이 있어요' (Allergie kann zum Tod führen)
- Prüfen Sie bei traditionellen Märkten Lebensmittel auf versteckte Allergene – viele hausgemachte Soßen enthalten Fischsauce
Häufige Missverständnisse und wie Sie sie vermeiden
Mythos 1: 'Koreaner kennen Erdnussallergien gut' – Falsch! Erdnussallergien sind in Korea selten (nur 0,2% der Bevölkerung), daher wird das Risiko oft unterschätzt.
Mythos 2: 'Soja ist immer problematisch' – Irrtum! Fermentiertes Soja (Doenjang) löst bei Sojaallergikern oft keine Reaktion aus, während frisches Soja (Kongnamul) kritisch ist.
Mythos 3: 'Wenn es nicht auf der Zutatenliste steht, ist es sicher' – Gefährlich! Traditionelle Gerichte wie Bibimbap enthalten oft versteckte Allergene in Soßen.








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