Warum sich die Mühe lohnt: Die versteckten Nachteile von Fertigprodukten
Viele kommerzielle Tomatenpürees enthalten unerkannt Zuckerzusätze (durchschnittlich 3-5g/100g) und Stabilisatoren wie Maisstärke. Bei hausgemachtem Püree kontrollieren Sie die Zutaten vollständig – besonders wichtig für Babynahrung oder bei histaminärer Intoleranz. Der Geschmacksunterschied ist besonders in langsam geschmorten Gerichten wie Ragù oder Ratatouille spürbar.
Die entscheidende Wahl: Welche Tomaten wirklich zählen
Nicht alle Tomaten eignen sich gleichermaßen. Fleischige Sorten wie San Marzano oder Roma haben weniger Kerne und Wasseranteil, was ein konzentrierteres Aroma ergibt. Vermeiden Sie wässrige Cocktailtomaten – ihr hoher Flüssigkeitsgehalt erfordert stundenlanges Einkochen.
| Tomatensorte | Verhältnis Fruchtfleisch:Wasser | Ideal für | Nicht geeignet für |
|---|---|---|---|
| San Marzano DOP | 85:15 | Tomatensoße, Pizza | Sofortige Verwendung (lange Kochzeit nötig) |
| Roma | 75:25 | Allzweck-Püree | Rohe Anwendung |
| Cocktailtomaten | 50:50 | Salate | Püree (zu viel Wasser) |
Schritt-für-Schritt: Die Profi-Methode ohne Geschmacksverlust
- Blanchieren: Tomaten mit Kreuzschnitt 60 Sekunden in kochendes Wasser, sofort in Eiswasser abkühlen
- Häuten: Die Haut löst sich problemlos ab – kein Geschmacksverlust durch Schälen
- Entkernen: Halbieren, Kerne mit Teelöffel entfernen (verhindert Bitterstoffe)
- Pürieren: Mit 1 TL Zitronensaft (verhindert Oxidation) bei niedriger Stufe mixen
- Passieren: Durch feines Sieb streichen – niemals im Mixer zerkleinern (führt zu faserigem Ergebnis)
Wann Sie auf hausgemachtes Püree verzichten sollten
Vermeiden Sie hausgemachtes Püree in folgenden Situationen:
- Bei dringendem Bedarf: Die Herstellung benötigt mindestens 2 Stunden (inkl. Abkühlen)
- Für Mayonnaise-ähnliche Konsistenzen: Fertigprodukte enthalten Emulgatoren für stabilere Bindung
- Bei histaminärer Empfindlichkeit: Selbstgemachtes hat höheren Histamingehalt als industriell pasteurisiertes
Qualitätscheck: So erkennen Sie perfektes Püree
Ein hochwertiges hausgemachtes Püree zeigt diese Merkmale:
- Konsistenz: Lässt sich mit dem Löffelrücken glatt streichen, tropft aber nicht
- Farbe: Tiefes Rot ohne Gelbstich (zeigt ausreichende Reife)
- Geschmack: Süß-säuerliches Gleichgewicht ohne metallischen Beigeschmack
Warnsignale: Wassertröpfchen auf der Oberfläche (zu hoher Flüssigkeitsgehalt) oder braune Verfärbungen (Überkochen).
Die 3 häufigsten Fehler und wie Sie sie vermeiden
- Zu feines Passieren: Verwenden Sie kein Mulltuch – es zieht Aromen ab. Ein Edelstahlsieb mit 1mm Maschenweite ist optimal.
- Falsche Aufbewahrung: Im Kühlschrank hält sich Püree nur 3 Tage. Für längere Haltbarkeit portionsweise in Eiswürfelformen einfrieren.
- Unterlassen der Säuerung: 1 TL Zitronensaft pro 500g verhindert nicht nur Oxidation, sondern verstärkt auch das Aroma durch bessere Geschmacksstofffreisetzung.
Professionelle Anwendungstipps
Für intensiveres Aroma: 2 EL hausgemachtes Püree mit 1 EL Tomatenmark 5 Minuten anrösten, bevor Sie Flüssigkeit zugeben. Bei Suppen immer erst am Ende zugeben – längeres Kochen macht das Püree wässrig. Für Babynahrung zusätzlich durch ein feineres Sieb (0,5mm) passieren, um alle Fasern zu entfernen.








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