Warum die meisten Katzenbesitzer die Futtermenge falsch berechnen
Viele Katzenhalter folgen blind den Angaben auf der Futtermittelpackung – doch diese beziehen sich oft auf das aktuelle Gewicht, nicht auf das Idealgewicht. Übergewichtige Katzen erhalten so weiterhin zu viel Futter, während aktive Jungkatzen unterversorgt bleiben. Laut einer Studie der Tierärztlichen Hochschule Hannover leiden bereits 40% der Hauskatzen in Deutschland unter Übergewicht, verursacht durch falsche Fütterung.
Die biologische Grundlage: Warum Nass- und Trockenfutter unterschiedlich dosiert werden müssen
Katzen sind obligate Karnivoren mit spezifischen Bedürfnissen: Ihr Körper benötigt tierisches Eiweiß und Taurin, während ihr Durstgefühl schwach ausgeprägt ist. Nassfutter deckt 70-80% des Flüssigkeitsbedarfs, Trockenfutter nur 5-10%. Bei ausschließlicher Trockenfutter-Fütterung trinken viele Katzen nicht ausreichend – ein Risikofaktor für Harnwegserkrankungen.
Praxistaugliche Berechnung: So ermitteln Sie die exakte Futtermenge
Verwenden Sie diese dreistufige Methode:
- Idealgewicht festlegen: Wiegen Sie Ihre Katze und fragen Sie Ihren Tierarzt nach dem Zielgewicht (bei Übergewicht)
- Tagesbedarf berechnen: Idealgewicht (kg) × 250-300 kcal (aktivere Katzen benötigen bis zu 350 kcal)
- Aufteilen: Bei 60:40-Mischung: 60% der Kalorien als Nassfutter, 40% als Trockenfutter
| Katzen-Gewicht | Gesamtkalorien/Tag | Nassfutter (60%) | Trockenfutter (40%) |
|---|---|---|---|
| 3 kg | 750-900 kcal | 180-220g (90-110 kcal/100g) | 25-30g (350-400 kcal/100g) |
| 4 kg | 1000-1200 kcal | 240-290g | 33-40g |
| 5 kg | 1250-1500 kcal | 300-360g | 42-50g |
Wann Sie Nass- oder Trockenfutter bevorzugen sollten
Die optimale Mischung hängt vom Gesundheitszustand ab:
| Situation | Empfohlene Mischung | Begründung |
|---|---|---|
| Harnwegsprobleme | 80% Nassfutter | Erhöhter Flüssigkeitszufuhr verhindert Kristallbildung |
| Übergewicht | 50% Nassfutter + 30% Trockenfutter | Niedrigere Kaloriendichte bei sättigendem Volumen |
| Senior-Katzen (>10 Jahre) | 70% Nassfutter | Bessere Verdaulichkeit bei reduzierter Nierenfunktion |
| Gesunde Jungkatzen | 50:50-Mischung | Balancierte Energiezufuhr für Wachstum |
Drei Qualitätsfallen bei Katzenfutter – wie Sie sie erkennen
Bei der Auswahl von Nass- und Trockenfutter sollten Sie diese Warnsignale beachten:
- Vage Zutatenbezeichnungen: "Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" statt konkreter Angaben wie "Hühnchenfilet"
- Hoher Getreideanteil: Katzen können Getreide schlecht verdauen – ideal sind max. 5% in Trockenfutter
- Fehlendes Taurin: Unverzichtbar für die Herzfunktion – muss in Nassfutter zusätzlich zugesetzt sein
Prüfen Sie das Etikett: Hochwertiges Nassfutter listet tierisches Eiweiß als erste Zutat, enthält keine künstlichen Konservierungsstoffe und weist das FEDIAF-Qualitätssiegel auf.
Ihre praktische Entscheidungshilfe
Für die meisten Hauskatzen empfehle ich diese Standardregeln:
- Portionieren Sie Nassfutter zweimal täglich, Trockenfutter stets verfügbar
- Reduzieren Sie die Menge schrittweise bei Gewichtsabnahme
- Führen Sie ein Futtertagebuch mit Gewichtsverlauf
- Verwenden Sie einen Futtermengen-Rechner für wie viel trockenfutter pro tag füttern
Die fünf häufigsten Fehler und wie Sie sie vermeiden
- Freifutter-System: Führt bei 68% der Stubentiger zu Übergewicht – portionieren Sie stattdessen
- Ignorieren des Idealgewichts: Berechnen Sie immer auf Basis des gesunden Zielgewichts
- Gleiche Menge für alle Katzen: Mehrkatzenhaushalte benötigen individuelle Portionen
- Zu schnelle Umstellung: Wechseln Sie Nass- und Trockenfutter-Mischung über 7 Tage
- Wasser vernachlässigen: Stellen Sie zusätzliches Wasser bereit, besonders bei Trockenfutter








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