Warum Ihr Top-Sirloin-Steak oft trocken wird – und wie Sie es vermeiden
Die meisten Hobbyköche machen denselben Fehler: Sie behandeln Top-Sirloin wie ein Ribeye-Steak. Doch dieser magerere Schnitt aus der Hüfte verträgt keine lange Garzeit. Studien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zeigen: Bei über 60°C Kerntemperatur verliert Top-Sirloin über 30% seiner Feuchtigkeit – deutlich mehr als fettreichere Schnitte. Die Lösung? Präzise Temperaturkontrolle und die richtige Ruhephase.
Top-Sirloin verstehen: Der unterschätzte Allrounder
Top-Sirloin (auch London Broil genannt) stammt aus dem hinteren Teil der Hüfte. Im Gegensatz zum Filet hat es deutlich mehr Muskelfasern, entwickelt dafür aber intensiveres Röstaroma. Sein Geheimnis: Die feine Marmorierung verteilt sich gleichmäßiger als beim Ribeye, sodass es auch bei mittlerem Gargrad saftig bleibt – wenn man die richtige Technik anwendet.
Schritt-für-Schritt: Die 5-Phasen-Methode
- Vorbereitung (1 Stunde vorher): Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen, trocken tupfen, mit Meersalz (1,5% des Gewichts) würzen
- Pfannenvorbereitung: Gusseisen-Pfanne 5 Min. bei höchster Stufe erhitzen – idealerweise bis Rauchpunkt von Rapsöl (250°C)
- Anbraten: 2,5 cm dickes Steak 2:30 Min. (erste Seite) / 2:00 Min. (zweite Seite) bei konstanter Hitze
- Butterfinish: In letzten 60 Sekunden Thymian, Knoblauch und Butter zugeben, Steak damit übergießen
- Ruhephase: Auf Gitter 7 Min. ruhen lassen – Kerntemperatur steigt dabei um 5°C
| Gargrad | Kerntemperatur | Zeit pro Seite* (2,5 cm) | Farbe im Schnitt |
|---|---|---|---|
| Rare | 52°C | 2:00 / 1:30 | Tiefrot, kalt |
| Medium-rare | 54-57°C | 2:30 / 2:00 | Rosa, warm |
| Medium | 60°C | 3:00 / 2:30 | Hellrosa |
*Bei 250°C Pfannentemperatur – Zeit reduziert sich um 25% bei Gusseisen im Vergleich zu Edelstahl
Wann Top-Sirloin die beste Wahl ist (und wann nicht)
Top-Sirloin überzeugt bei schnellen Anbratmethoden, scheitert aber bei falschem Einsatz:
- Verwenden Sie es: Für schnelle Abendessen unter 20 Minuten, bei begrenztem Budget (30% günstiger als Ribeye), wenn mageres Fleisch gewünscht
- Vermeiden Sie es: Für Sous-Vide (besser Filet), bei dicken Steaks über 3,5 cm (dann T-Bone wählen), für langsame Schmoren
Qualitätscheck: So erkennen Sie gutes Top-Sirloin
Im Supermarkt gilt: Gleichmäßige, feine Marmorierung ist entscheidend. Vermeiden Sie Steaks mit:
- Gelblicher Fettablagerung (Zeichen von Alterung)
- Trockenen Rändern (schlechte Lagerung)
- Zu dicken Fettrand (>1 cm – wird beim Braten ungenießbar)
Der Deutsche Metzger-Verband empfiehlt: Frisches Top-Sirloin hat sattes Purpurrot und fühlt sich elastisch an. Bei Vakuumverpackung sollte keine Flüssigkeit im Beutel stehen – das deutet auf wiederholt Einfrieren hin.
3 Profi-Tipps, die keiner kennt
1. Die Salz-Revolution
Salzen Sie nicht erst vor dem Braten, sondern 45 Minuten vorher. Das Salz zieht Wasser aus dem Fleisch, das anschließend wieder einzieht – Ergebnis: 15% saftigeres Steak (nach Tests der Universität Hohenheim).
2. Die Pfannen-Temperatur-Falle
Testen Sie die Hitze mit einem Wassertröpfchen: Bei richtiger Temperatur tanzt es auf der Pfanne. Zu heiß? Fleisch verbrennt außen, bleibt innen roh. Zu kalt? Es schwitzt aus und wird zäh.
3. Die Ruhephase-Optimierung
Legen Sie das Steak nicht auf einen Teller, sondern auf ein Gitter. So entweicht keine Feuchtigkeit nach unten – bis zu 20% mehr Saftigkeit bleiben erhalten.
Häufige Fehler und wie Sie sie vermeiden
- Zu häufiges Wenden: Maximal einmal umdrehen – jedes Wenden unterbricht die Krustenbildung
- Falsches Öl: Verwenden Sie kein Olivenöl (Rauchpunkt zu niedrig), sondern Rapsöl oder Avocadoöl
- Zu dicke Steaks: Für Top-Sirloin ideal: 2-2,5 cm. Dickere Schnitte werden innen grau bevor die Kruste perfekt ist








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