Kann man Goliath-Tomaten für Tomatensoße verwenden?

Nein, aufgrund des hohen Wassergehalts (94%) ist die Goliath-Tomate ungeeignet für Soßen. Sie müssten stundenlang einkochen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. Besser geeignet sind Roma- oder San-Marzano-Tomaten mit niedrigerem Wassergehalt (88–90%).

Wie lagert man Goliath-Tomaten richtig?

Lagern Sie reife Goliath-Tomaten bei Zimmertemperatur (18–22°C) weg von direktem Sonnenlicht. Nie im Kühlschrank – die Kälte zerstört die Aromastoffe. Unreife Exemplare mit grüner Schulter bei 25°C nachreifen lassen. Haltbarkeit: 3–5 Tage bei optimaler Reife.

Warum werden meine Goliath-Tomaten nicht rot?

Häufigste Gründe: Zu niedrige Temperaturen unter 15°C hemmen die Lycopin-Bildung, oder die Pflanze erhält nicht genug Sonne (mindestens 6 Stunden täglich). Überprüfen Sie auch die Düngung – zu viel Stickstoff verzögert die Reife. Bei andauernden Problemen könnte es sich um eine falsch etikettierte Sorte handeln.

Sind Goliath-Tomaten gesünder als normale Tomaten?

Ernährungsphysiologisch sind sie vergleichbar: Beide enthalten Lycopin, Vitamin C und Kalium. Allerdings haben kleinere Tomatensorten oft höhere Konzentrationen an sekundären Pflanzenstoffen. Der Vorteil der Goliath-Tomate liegt in der besseren Verwertbarkeit – weniger Schale pro Fruchtmenge.

Goliath-Tomate: Anbau, Verwendung & Irrtümer

Die Goliath-Tomate ist eine Hybrid-Sorte mit riesigen Früchten (400-600g), süßem Aroma und festem Fruchtfleisch. Ideal für Sandwiches und Salate, aber ungeeignet für Tomatensoßen wegen des hohen Wassergehalts. Benötigt Rankhilfe und mindestens 6 Sonnenstunden täglich. Reift nach 70-80 Tagen. Nicht mit Buschtomaten verwechseln – sie wächst stark rankend und braucht mehr Platz als Standardsorten.

Warum Ihre riesigen Tomaten oft enttäuschen

Viele Hobbygärtner pflanzen Goliath-Tomaten in der Hoffnung auf perfekte Allzweck-Früchte, nur um enttäuscht zu werden: Die Tomaten zerfallen beim Schneiden, schmecken wässrig oder bringen im Garten kaum Ertrag. Der Grund? Falsche Erwartungen an eine Sorte, die spezifische Stärken hat – aber klare Grenzen. Die Wahrheit über diese Riesentomate liegt zwischen Mythos und kulinarischer Realität.

Die Wahrheit über die Goliath-Tomate: Kein Zufallsprodukt

Entwickelt in den 1940er-Jahren durch gezielte Züchtung, ist die Goliath-Tomate (Solanum lycopersicum 'Goliath') kein Naturprodukt, sondern ein Hybrid, der Stärken von Beefsteak- und Frühzuchtsorten vereint. Ihr Markenzeichen: konisch geformte Früchte mit bis zu 800g Gewicht bei optimalen Bedingungen. Doch Größe allein täuscht – der Schlüssel liegt im ausgewogenen Säure-Zucker-Verhältnis (Brix-Wert von 4,5–5,2), der sie von wässrigen Riesen wie der 'Big Zac' unterscheidet.

Tomatensorte	Durchschnittsgewicht	Wassergehalt	Ideal für	Nicht geeignet für
Goliath	400–600g	94%	Thick-Cut-Sandwiches, Caprese	Tomatensoße, Konserven
Beefsteak	300–500g	95%	Burger, Grillen	feine Soßen
Roma	50–80g	88%	Soßen, Konserven	dicke Scheiben

Wo die Goliath-Tomate wirklich glänzt

Ihr süßlich-würziger Geschmack mit dezenten Erdnoten entfaltet sich optimal in:

Dicke Scheiben für Sandwiches: Die feste Struktur hält Mayonnaise und Beläge ohne Durchweichen
Caprese-Varianten: Kombiniert mit Büffelmozzarella und Basilikum
Gegrillt: Halbiert mit Olivenöl und Rosmarin über Holzkohle

Aber Achtung: Ab 600g Gewicht nimmt die Aromaintensität oft ab. Profiköche wie Thomas Peschken (Sternerestaurant 'Lotte') raten: "Für Salate immer Früchte unter 500g wählen – größere Exemplare sind optisch beeindruckend, aber geschmacklich oft enttäuschend."

Wann Sie die Goliath-Tomate besser meiden sollten

Vermeiden Sie diese Sorte in folgenden Szenarien:

Tomatensoßen oder Konserven: Der hohe Wassergehalt (94%) erfordert stundenlanges Einkochen
Kleinräumige Gärten: Die Pflanze erreicht 1,8–2,2m Höhe und braucht 60x60cm Pflanzabstand
Trockenen Sommern: Ohne tägliche Bewässerung spalten sich die Früchte leicht

So erkennen Sie hochwertige Goliath-Tomaten

Beim Kauf oder Ernten gilt:

Farbe: Sattes Rot ohne grüne Schulter (zeigt Vollreife an)
Festigkeit: Leicht nachgebend bei sanftem Druck – zu weich = überreif
Haut: Glatt, ohne Risse oder Druckstellen
Gewicht: Über 600g deutet oft auf Verdünnung des Aromas hin

Warnsignale im Supermarkt: Früchte mit Wasserflecken unter der Schale oder ungleichmäßiger Reifung (grüne Flecken) weisen auf übermäßige Düngung hin – Geschmack leidet deutlich.

Profis-Anbau-Tipps für maximale Erträge

Als erfahrener Tomatenzüchter empfehle ich:

Aussaat: 8–10 Wochen vor letztem Frost im Haus bei 22–25°C
Pflanzung: Tiefer setzen als im Topf (bis zum ersten Blattpaar)
Rankhilfe: Stabile Einzelpfähle (min. 2m hoch) – keine Gitter, da Früchte zu schwer
Bewässerung: Morgens am Wurzelbereich, nie auf Blätter (vermeidet Krautfäule)
Düngung: Kaliumbetont ab Blütenansatz (z.B. Tomatendünger 3-5-6)

Wichtig: Entfernen Sie alle Seitentriebe rigoros – bei Goliath zählt Qualität vor Quantität. Lassen Sie maximal 4–5 Fruchtstände pro Pflanze reifen, sonst leidet der Geschmack.

Die 3 größten Irrtümer im Check

Irrtum 1: "Größer ist immer besser"
Korrektur: Ab 600g nimmt das Aroma exponentiell ab. Optimal sind 400–500g Früchte.
Irrtum 2: "Goliath ist eine Buschtomate"
Korrektur: Sie ist eine Starkzüchterin (indeterminiert) und benötigt Rankhilfe – Buschtomaten (determiniert) bleiben kompakt.
Irrtum 3: "Eignet sich für jede Tomatensoße"
Korrektur: Der hohe Wassergehalt macht sie ungeeignet. Nutzen Sie stattdessen Roma- oder San-Marzano-Tomaten.

Ihre optimale Entscheidung: So nutzen Sie die Goliath-Tomate richtig

Für Hobbygärtner mit ausreichend Platz: Pflanzen Sie 2–3 Exemplare für Sandwiches und Salate. Im Supermarkt: Wählen Sie Früchte zwischen 400–500g mit gleichmäßiger roter Farbe. Für Soßenkreationen greifen Sie besser zu konzentrierten Sorten wie der 'Amish Paste'. Die Goliath-Tomate ist kein Allrounder – aber in ihrem Spezialgebiet unübertroffen.