Warum die Wahl des richtigen Sesams oft zur Herausforderung wird
Wer schon einmal vor dem Sesam-Regal im Supermarkt stand, kennt das Dilemma: Sollte man den weißen oder schwarzen Sesam nehmen? Viele Verbraucher wählen willkürlich, ohne die praktischen Konsequenzen zu kennen. Einige denken, es handele sich nur um unterschiedliche Verarbeitungsstufen desselben Samens – ein weit verbreiteter Irrtum, der zu suboptimalen kulinarischen Ergebnissen führen kann.
Die entscheidenden Unterschiede: Was wirklich zählt
Beide Sesamsorten stammen von derselben Pflanze (Sesamum indicum), weisen aber genetische Varianten auf. Der entscheidende Unterschied liegt nicht im Verarbeitungsprozess, sondern in der natürlichen Pigmentierung der Schale.
| Kriterium | Weißer Sesam | Schwarzer Sesam |
|---|---|---|
| Aussehen | Hellbeige bis weiß, Schale entfernt | Tief schwarz, Schale intact |
| Geschmack | Mild, nussig, dezenter | Intensiv, erdiger, komplexer |
| Nährwerte pro 100g | 573 kcal, 17g Protein, 50g Fett, 974mg Calcium | 573 kcal, 18g Protein, 50g Fett, 1460mg Calcium |
| Antioxidantien | Mäßig | Sehr hoch (durch Anthocyane in der Schale) |
| Hauptanwendungen | Sesamöl (geruchsneutral), Backwaren, westliche Küche | Asiatische Küche, dunkle Pasten, traditionelle Medizin |
Praktische Anwendung: Wann welcher Sesam die bessere Wahl ist
Die Wahl zwischen schwarzem und weißem Sesam sollte nie willkürlich erfolgen. Jede Sorte hat ihre spezifischen Stärken und Einschränkungen:
Verwenden Sie weißen Sesam, wenn:
- Sie ein neutrales Sesamöl für hohe Temperaturen benötigen (weißer Sesam wird zur Herstellung von geruchs- und geschmacksneutralem Öl verwendet)
- Sie Backwaren mit dezenter Sesamnote kreieren möchten (Brötchen, Brot)
- Die optische Erscheinung wichtig ist (weißer Sesam färbt Speisen nicht)
- Sie Sesamsauce für europäische Gerichte zubereiten (z.B. für Salatdressings)
Verwenden Sie schwarzen Sesam, wenn:
- Sie authentische asiatische Gerichte zubereiten (z.B. japanische Goma Dressing oder chinesische Sesampaste)
- Sie eine intensivere, komplexere Geschmacksnote wünschen
- Sie die höheren Antioxidantien-Werte nutzen möchten
- Sie traditionelle Heilrezepte nachvollziehen (schwarzer Sesam wird in der TCM häufig verwendet)
Vermeiden Sie schwarzen Sesam, wenn:
- Sie ein helles Gericht zubereiten, das nicht dunkel verfärbt werden soll
- Sie eine milde Sesamnote benötigen (schwarzer Sesam kann bei falscher Dosierung dominant wirken)
- Sie Sesamöl für hohe Temperaturen benötigen (schwarzer Sesam hat einen niedrigeren Rauchpunkt)
Qualitätsmerkmale erkennen: So vermeiden Sie minderwertige Produkte
Nicht alle Sesamsamen auf dem Markt bieten gleiche Qualität. Achten Sie auf folgende Merkmale:
Bei weißem Sesam:
- Echte Qualität zeigt ein gleichmäßiges Hellbeige ohne gelbliche oder graue Verfärbungen
- Muffiger Geruch deutet auf alte Lagerung oder Feuchtigkeit hin
- Vermeiden Sie Produkte mit sichtbaren Schalenresten (zeigt unvollständige Verarbeitung an)
Bei schwarzem Sesam:
- Die schwarze Farbe sollte intensiv und gleichmäßig sein, nicht matt oder aschfahl
- Hochwertiger schwarzer Sesam knirscht beim Zerdrücken zwischen den Fingern
- Vermeiden Sie Produkte mit weißen Flecken (zeigt unreife Samen an)
Praktische Entscheidungshilfe für den Alltag
Basierend auf jahrelanger Erfahrung mit Sesam in verschiedenen Küchen empfehle ich folgende Entscheidungsregeln:
- Für europäische Backwaren und neutrale Öle: Immer weißen Sesam wählen
- Für asiatische Gerichte: Schwarzer Sesam ist authentischer, kann aber durch weißen Sesam + etwas Sojasauce ersetzt werden
- Für gesundheitliche Zwecke: Schwarzer Sesam bietet mehr Vorteile, muss aber frisch gemahlen werden (Antioxidantien oxidieren schnell)
- Für Einsteiger: Beginnen Sie mit weißem Sesam und probieren Sie schwarzen Sesam in kleinen Mengen aus
Häufige Irrtümer über Sesamsamen – was wirklich stimmt
Einige weit verbreitete Annahmen über Sesam sind schlichtweg falsch:
- Irrtum: Schwarzer Sesam ist weißer Sesam mit intakter Schale.
Fakt: Es handelt sich um genetisch unterschiedliche Sorten. Schwarzer Sesam hat von Natur aus eine dunkle Schale. - Irrtum: Schwarzer Sesam ist immer gesünder.
Fakt: Schwarzer Sesam hat mehr Calcium und Antioxidantien, aber weißer Sesam enthält mehr Zink und ist besser verträglich für manche Menschen. - Irrtum: Beide Sorten können 1:1 austauschen.
Fakt: Der Geschmacksunterschied ist signifikant. Ein Austausch verändert das Gericht deutlich. - Irrtum: Sesam muss immer geröstet werden.
Fakt: Schwarzer Sesam schmeckt oft roh besser, während weißer Sesam durch Rösten sein Aroma entfaltet.








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