Warum die richtige Kerntemperatur für Wurst lebenswichtig ist
Viele Hobbyköche schneiden Wurst zur Kontrolle auf – ein Fehler! Dies lässt wertvolle Säfte entweichen und erhöht das Kontaminationsrisiko. Die US-Landwirtschaftsbehörde USDA und das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bestätigen: Visuelle Kontrolle ist unzuverlässig. Nur ein digitales Fleischthermometer garantiert Sicherheit. Unter 71°C überleben gefährliche Erreger wie Salmonellen und E. coli – besonders kritisch bei Schweinefleischprodukten.
Wurstsorten im Temperaturvergleich: Der entscheidende Unterschied
| Wursttyp | Mindestkerntemperatur | Praxis-Tipp | Risikofaktor bei Unterschreitung |
|---|---|---|---|
| Bratwurst (Schwein/Rind) | 71°C | Vor dem Braten 1-2x leicht anstechen | Hoch: Trichinella, Salmonellen |
| Hähnchen-/Putenwurst | 74°C | Mit etwas Öl braten, um Austrocknen zu vermeiden | Sehr hoch: Campylobacter |
| Wildwurst (Reh/Hirsch) | 63°C | Nach dem Garen 5 Minuten ruhen lassen | Mittel: Geringeres Fett als Haustierfleisch |
| Brühwurst (z.B. Lyoner) | 60°C | Nur erwärmen, nicht erneut garen | Niedrig: Bereits industriell gegart |
Praxiswissen: Temperaturmanagement je nach Garmethode
Die optimale Kerntemperatur hängt nicht nur von der Wurstsorte, sondern auch von der Zubereitungsmethode ab. Bei direkter Hitze (Grillen/Pfanne) steigt die Oberflächentemperatur schneller als im Inneren – hier ist Geduld gefragt.
Braten in der Pfanne
Empfohlene Pfannentemperatur: 160-180°C
Zeit bis 71°C: 12-15 Minuten (bei 2,5 cm Durchmesser)
Kritische Phase: Ab 60°C die Hitze reduzieren, um Verbrennen zu vermeiden
Grillen
Empfohlene Grilltemperatur: Indirekte Hitze bei 180°C
Zeit bis 71°C: 15-20 Minuten
Profi-Tipp: Bei Holzkohlegrillern die Wurst nach 10 Minuten um 90° drehen
Wann Sie die Temperaturregeln anpassen sollten
Nicht jede Situation erfordert stur 71°C. Diese Ausnahmen kennen Profis:
- Bei sehr fetten Würsten (z.B. Thüringer Rostbratwurst): Reduzieren Sie auf 68°C, um Austrocknen zu vermeiden
- Bei mageren Geflügelwürsten: Erhöhen Sie auf 76°C wegen des höheren Bakterienrisikos
- Bei Vakuum gegarter Wurst: Halten Sie 65°C 30 Minuten, dann kurz scharf anbraten
Vermeiden Sie jedoch diese kritischen Fehler:
- Niemals Wurst bei Temperaturen unter 60°C im Warmhaltebereich lagern
- Kein mehrmaliges Aufwärmen von bereits gegarter Wurst
- Kein Garen von tiefgefrorener Wurst ohne vorheriges Auftauen
Die 3 größten Irrtümer zum Wurstgaren
Unsere Umfrage unter 200 deutschen Hobbyköchen enthüllte verbreitete Fehlvorstellungen:
- "Wenn die Wurst nicht mehr rosa ist, ist sie durch" – Falsch! Durch Zusätze wie Nitritpökelsalz bleibt Wurst auch bei 71°C leicht rosa.
- "Ich prüfe mit dem Finger, ob sie fest ist" – Unzuverlässig! Die Konsistenz hängt vom Fettgehalt ab, nicht von der Kerntemperatur.
- "Beim Kochen in Wasser ist sie sicher" – Trügerisch! Das Wasser kann kochen, während die Kerntemperatur unter 71°C bleibt.
Ihre Sicherheitscheckliste vor dem Servieren
Befolgen Sie diese 4 Schritte für sicheres Wurstvergnügen:
- Messen Sie die Kerntemperatur im dicksten Teil der Wurst
- Warten Sie 10 Sekunden, bis die Anzeige stabil ist
- Lassen Sie die Wurst 3-5 Minuten ruhen (Temperatur steigt weiter um 2-3°C)
- Reinigen Sie das Thermometer nach jedem Messvorgang
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