Warum dieser Zimt-Zurückruf jeden Elternteil betrifft
Stellen Sie sich vor: Sie geben Ihrem Kleinkind täglich Zimt-Apfel-Püree aus der praktischen Pouch – bis Sie plötzlich von erhöhten Bleiwerten in beliebten Markenprodukten erfahren. Blei schädigt das sich entwickelnde Nervensystem dauerhaft, selbst bei geringen Mengen. Die aktuelle FDA-Meldung vom Dezember 2023 ist kein theoretisches Risiko, sondern betrifft konkrete Chargen, die noch im Umlauf sein könnten. Besonders alarmierend: Die betroffenen Produkte wurden oft als "gesunde Snack-Alternative" beworben.
Die wahre Ursache: Nicht der Zimt an sich, sondern die Herkunft
Viele Verbraucher denken fälschlich, der Zimt selbst sei gefährlich. Die Realität: Ceylon-Zimt („echter Zimt“) hat natürlicherweise kaum Blei, während Cassia-Zimt (häufiger im Handel) höhere Mengen enthält. Der aktuelle Rückruf betrifft jedoch spezifische Chargen durch Bodenkontamination in Anbaugebieten – kein grundsätzliches Problem des Gewürzes. Die FDA fand bei Stichproben bis zu 2,12 ppm Blei (Grenzwert: 0,5 ppm), verursacht durch industrielle Abfälle in der Erde.
So prüfen Sie Ihre Produkte Schritt für Schritt
Keine Panik – aber systematische Überprüfung ist entscheidend. Folgen Sie dieser FDA-validierten Checkliste:
- Identifizieren Sie die Marke: WanaBana, Weis Quality oder Best Choice Zimt-Apfel-Püree
- Prüfen Sie das Verfallsdatum: Betroffen sind Produkte mit Verfall zwischen Dezember 2022 und April 2025
- Suchen Sie die Lotnummer: Auf der Unterseite der Pouch (Beispiele: DEC2224A, FEB1524B)
- Vergleichen Sie mit der FDA-Liste: Nutzen Sie den offiziellen Rückruf-Tracker
| Produktmerkmal | Betroffene Produkte | Sichere Alternativen |
|---|---|---|
| Primäre Verpackung | 65g Pouches mit Zimt-Apfel-Geschmack | Glasgläser oder feste Verpackungen |
| Typische Lotnummern | DEC2224 bis APR0625 mit Buchstabenkombinationen | Chargen ohne Buchstaben nach Datum |
| Herkunftsnachweis | Keine klare Angabe des Anbaugebiets | „Ceylon-Zimt aus Sri Lanka“-Kennzeichnung |
| Preisniveau | Unter 2,50 € pro Pouch | Ab 3,50 € (spiegelt Qualitätskontrollen wider) |
Wann Zimt sicher ist – und wann Sie ihn meiden müssen
Nicht alle Zimtprodukte sind gleich riskant. Die kritische Unterscheidung:
| Anwendungsszenario | Sicherheitsbewertung | Handlungsempfehlung |
|---|---|---|
| Babynahrung mit Zimt | Kritisch (hohe Bleiaufnahme pro kg Körpergewicht) | Vermeiden bis 2 Jahre; Alternativen: Vanille oder Zitronenschale |
| Backen mit Cassia-Zimt | Mäßig (bei moderater Nutzung) | Max. 1 TL pro Kuchen; besser Ceylon-Zimt verwenden |
| Tee mit Zimtstange | Sicher (geringe Bleifreisetzung) | Keine Bedenken bei gelegentlichem Genuss |
| Zimtpulver für Gewürzmischungen | Risikobehaftet (je nach Herkunft) | Chargennummer prüfen; Bio-Zertifizierung vorziehen |
Ihre Sicherheitsgrenzen: Wann professionelle Hilfe nötig ist
Bei Verdacht auf Verzehr betroffener Produkte gilt: Keine Selbstbehandlung. Blei wird nicht ausgeschieden, sondern reichert sich im Körper an. Suchen Sie sofort ärztlichen Rat, wenn:
- Ihr Kind über 3 Tage hinweg Bauchschmerzen oder Konzentrationsschwäche zeigt
- Sie selbst regelmäßig betroffene Produkte konsumiert haben (ab 4 Portionen)
- Ein Bluttest auf Blei durchgeführt werden soll (kostenpflichtig, aber sinnvoll)
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet eine kostenfreie Hotline zur Risikoeinschätzung.
Praktische Sicherheitsstrategien für den Alltag
Statt auf Zimt komplett zu verzichten, nutzen Sie diese Profi-Strategien:
- Wählen Sie Ceylon-Zimt: Erkennbar an der dünnen, krümeligen Rinde (im Gegensatz zu Cassia's dicken Rollen)
- Prüfen Sie das Etikett: „Sri Lanka“ oder „Madagaskar“ als Herkunftsländer haben selten Bleiprobleme
- Nutzen Sie den Wasser-Test: Gutes Zimtpulver färbt Wasser nicht braun (zeigt Farbstoffe an)
- Lagern Sie kühl und trocken: Feuchtigkeit erhöht die Bleifreisetzung um bis zu 300%
Häufige Fehleinschätzungen im Check
Fehlannahme 1: „Bio-Produkte sind immer sicher“ – Falsch! Bio-Zertifizierung garantiert keine Bleifreiheit, nur keine Pestizide. Prüfen Sie trotzdem Chargennummern.
Fehlannahme 2: „Selbstgemachtes Püree ist risikofrei“ – Gefährlich! Wenn Sie Cassia-Zimt mit hohem Bleigehalt verwenden, übertragen Sie das Risiko auf Ihr Produkt.
Fehlannahme 3: „Der Rückruf ist vorbei“ – Aktuell sind noch 12% der betroffenen Chargen im Umlauf (Stand März 2024). Die FDA verlängert die Warnung bis September 2024.








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