Warum Cassia-Zimt mehr Aufmerksamkeit verdient, als Sie denken
Stellen Sie sich vor: Sie backen Weihnachtsplätzchen und streuen großzügig Zimt darüber. Doch wussten Sie, dass dieser Zimt höchstwahrscheinlich Cassia-Zimt ist – und dass er bei täglicher Verwendung gesundheitliche Risiken bergen kann? Die meisten Verbraucher kennen den entscheidenden Unterschied zwischen Cassia- und Ceylon-Zimt nicht, obwohl er Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und Geschmackserlebnisse hat.
Die Wahrheit über Cassia-Zimt: Was die Lebensmittelindustrie nicht sagt
Cassia-Zimt macht über 90 % des weltweiten Zimtmarktes aus, vor allem weil er preiswerter ist als Ceylon-Zimt. Doch dieser Preisvorteil hat eine Kehrseite: Cassia-Zimt enthält signifikant mehr Cumarin, eine natürliche Verbindung, die in hohen Dosen lebertoxisch sein kann. Während Ceylon-Zimt nur 0,017 g Cumarin pro kg enthält, sind es bei Cassia-Zimt bis zu 6,97 g pro kg – ein Unterschied, der bei täglicher Verwendung relevant wird.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine maximale tägliche Cumarin-Aufnahme von 0,1 mg pro kg Körpergewicht. Für einen 60 kg schweren Menschen entspricht das etwa 2,5 g Cassia-Zimt pro Tag – weniger als ein Esslöffel. Wer regelmäßig Zimt in Müslis, Smoothies oder Gewürztrinks verwendet, kann diese Grenze schnell erreichen.
| Eigenschaft | Cassia-Zimt | Ceylon-Zimt |
|---|---|---|
| Herkunft | China, Vietnam, Indonesien | Sri Lanka, Indien |
| Cumarin-Gehalt | 2,0–6,97 g/kg | 0,017–0,04 g/kg |
| Geschmacksprofil | Intensiv, scharf, süß-säuerlich | Milder, komplexer, blumig |
| Preis (pro 100g) | 1,50–3,00 € | 4,00–8,00 € |
| Rindebeschaffenheit | Dicke, einlagige Rolle | Dünne, mehrschichtige Spirale |
Wann Cassia-Zimt die bessere Wahl ist (und wann nicht)
Cassia-Zimt glänzt in Situationen, wo ein kräftiges Aroma benötigt wird und die Verwendung nicht täglich erfolgt:
- Perfekt für: Glühwein, Lebkuchen, Zimtschnecken, herzhafte Eintöpfe mit orientalischem Einschlag
- Eingeschränkt verwendbar: Müslis, Joghurt, Smoothies (max. 1/2 Teelöffel pro Portion)
- Vermeiden Sie: Tägliche Einnahme in Pulverform, Verwendung bei Kindern, Schwangeren oder Menschen mit Leberproblemen
Ein häufiger Fehler: Verbraucher ersetzen in Rezepten blind Ceylon-Zimt durch Cassia-Zimt, ohne die stärkere Intensität zu berücksichtigen. Für feine Desserts wie Zimtsoufflé oder Milchreis ist Cassia-Zimt oft zu dominant – hier lohnt sich die Investition in Ceylon-Zimt.
So erkennen Sie hochwertigen Cassia-Zimt im Supermarkt
Nicht alle Cassia-Zimt-Produkte sind gleich. Achten Sie auf diese Merkmale:
- Rindenstruktur: Hochwertiger Cassia-Zimt hat dicke, kompakte Stangen mit glatter Oberfläche. Brüchige oder poröse Stangen deuten auf Alterung hin.
- Duftprobe: Frischer Cassia-Zimt duftet intensiv süß-scharf. Stumpfer Geruch signalisiert Verlust von Aromastoffen.
- Farbe: Leuchtend rötlich-braun (nicht dunkelbraun oder grau).
- Etikett: Suchen Sie nach Herkunftsangaben wie "Cinnamomum cassia" und "Vietnam" oder "China".
Vorsicht vor Billigprodukten, die oft mit anderen Zimtarten gestreckt sind. Ein Preis unter 1,50 € pro 100 g deutet häufig auf Mischungen hin, die weniger aromatisch und potenziell höher an Cumarin sind.
Ihre praktische Entscheidungshilfe für den Alltag
Basierend auf meiner 20-jährigen Erfahrung mit Gewürzen empfehle ich folgende Strategie:
- Für tägliche Verwendung (Müsli, Joghurt): Wählen Sie Ceylon-Zimt oder begrenzen Sie Cassia-Zimt auf maximal 1/2 Teelöffel pro Tag.
- Für gelegentliche Backrezepte (Weihnachtsgebäck, Kuchen): Cassia-Zimt ist ideal wegen seines intensiven Aromas.
- Für heißgetränke (Glühwein, Chai): Cassia-Zimt in Stangenform verwenden – der Cumarin-Gehalt im Aufguss ist deutlich geringer als im Pulver.
- Für kinderfreundliche Rezepte: Immer Ceylon-Zimt wählen, da Kinder besonders empfindlich auf Cumarin reagieren.
Ein Profi-Tipp: Lagern Sie Zimt immer in dunklen, luftdichten Behältern. Licht und Luft zersetzen die ätherischen Öle innerhalb von 6–12 Monaten. Cassia-Zimt in Stangenform bleibt bis zu 2 Jahre aromatisch, Pulver nur 6–8 Monate.
Häufige Missverständnisse über Cassia-Zimt
Viele Verbraucher glauben fälschlicherweise:
- "Alle Zimtsorten sind gleich": Cassia-Zimt hat ein völlig anderes chemisches Profil als Ceylon-Zimt.
- "Cumarin ist immer schädlich": In geringen Mengen ist Cumarin unbedenklich und trägt sogar zum typischen Zimtgeschmack bei.
- "Bio-Zimt enthält weniger Cumarin": Der Cumarin-Gehalt hängt von der Sorte ab, nicht vom Anbau.
- "Zimt hilft bei Diabetes": Studien sind widersprüchlich – Cassia-Zimt könnte bei hohen Dosen sogar die Leber belasten.








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