Warum Sellerie kein Kraut ist – sondern ein vielseitiges Gemüse
Viele Hobbyköche zweifeln: Ist Sellerie wirklich ein Gemüse oder eher ein Gewürz? Die Antwort liegt in der Botanik: Apium graveolens zählt zur Familie der Doldenblütler und wird in drei Varianten angebaut – Staudensellerie (die klassischen Stangen), Knollensellerie und Blattsellerie. Im Gegensatz zu Kräutern wie Petersilie oder Dill bildet Sellerie essbare, faserige Stiele mit charakteristischem Aroma, das sowohl herb als auch leicht salzig schmeckt.
Die Nährstoff-Revolution: Warum Sellerie mehr als nur Wassergehalt bietet
Sellerie wird oft als "kalorienfreies Füllmaterial" abgetan – eine Fehleinschätzung! Sein hoher Wassergehalt (95 %) macht ihn zwar ideal für Diätpläne, doch die Nährstoffdichte überrascht:
| Nährstoff | Sellerie (100g) | Gurke (100g) | Spargel (100g) |
|---|---|---|---|
| Kalorien | 16 kcal | 15 kcal | 20 kcal |
| Kalium | 300 mg | 147 mg | 202 mg |
| Vitamin K | 29,6 µg | 16,4 µg | 36 µg |
| Ballaststoffe | 1,6 g | 0,5 g | 2,1 g |
Im Vergleich zu Gurken liefert Sellerie doppelt so viel Kalium – wichtig für die Herzfunktion. Gegenüber Spargel punktet er mit besserer Lagerfähigkeit und universellerer Einsatzmöglichkeit in der Küche.
Wann Sellerie rettet – und wann er ruinieren kann
Nicht jedes Rezept profitiert von Sellerie. Diese Entscheidungshilfe klärt:
Immer verwenden bei:
- Suppen und Brühen: Die Stangen geben tiefe Aromen ab (immer mit Schale kochen!)
- Rohkost-Platten: Knackige Textur kombiniert mit Dipps wie Hummus
- Entsaften: Mildert den Geschmack von grünem Gemüse wie Grünkohl
Vermeiden bei:
- Feinen Saucen: Fasern stören die Konsistenz (hier besser Knollensellerie)
- Kinderportionen: Bitterstoffe können bei Kleinkindern unerwünschte Reaktionen auslösen
- Langem Schmoren: Verliert Aroma und wird gummiartig
Profis erkennen: So wählen Sie perfekten Sellerie aus
Im Supermarkt entscheidet sich die Qualität bereits beim Kauf. Diese Merkmale sind entscheidend:
- Farbe: Hellgrüne bis weiße Stangen ohne gelbe oder braune Flecken
- Festigkeit: Stangen sollten beim Biegen knacken – welke Exemplare sind bereits dehydriert
- Blätter: Frische Sellerie hat dunkelgrüne, stechend duftende Blätter (nicht abgeschnitten kaufen!)
- Gewicht: Schwere Stangen = hoher Wassergehalt = bessere Frische
Achtung bei Billigangeboten: Vorgewaschene, verpackte Selleriestangen haben oft bereits 30 % ihres Aromas verloren. Kaufen Sie immer lose Ware mit Blättern.
Ihre praktische Verwertungsanleitung
Sellerie richtig lagern und verarbeiten:
- Lagerung: Im Gemüsefach bei 0-4°C, niemals in Plastiktüten. Besser: In ein feuchtes Tuch gewickelt
- Vorbereitung: Fäden mit einem Sparschäler entfernen – besonders bei dicken Stangen
- Verwertung: Blätter trocknen für selbstgemachtes Suppengrün, Stangen für Smoothies nutzen
Die 3 größten Sellerie-Irrtümer – endlich aufgeklärt
Mythos 1: "Sellerie ist kalorienfrei" – Falsch! 100g liefern 16 kcal, was bei Massenverwendung relevant wird.
Mythos 2: "Sellerie wirkt harntreibend" – Richtig, aber nur in extremen Mengen (ab 500g roh).
Mythos 3: "Knollensellerie ist dasselbe wie Staudensellerie" – Botanisch verwandt, aber unterschiedliche Sorten mit eigenem Geschmacksprofil.








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