Warum diese Frage Pferdebesitzer wirklich beschäftigt
Viele Halter experimentieren mit natürlichen Snacks, um die Ernährung abwechslungsreich zu gestalten. Doch bei Sellerie herrscht Unsicherheit: Ist das knackige Gemüse wirklich sicher, oder verstecken sich vermeidbare Risiken? Besonders kritisch wird es, wenn Halter Sellerie als "gesunde Belohnung" verwenden, ohne Portionsgrenzen zu kennen – mitunter mit schmerzhaften Folgen für das Tier.
Die wissenschaftliche Faktenbasis: Was Studien wirklich sagen
Die European Association of Equine Nutritionists bestätigt: Sellerie (Apium graveolens) enthält keine toxischen Substanzen für Pferde. Sein hoher Wassergehalt (95%) und Ballaststoffprofil unterstützen die Verdauung. Kritisch ist jedoch der Oxalatgehalt (150-200mg/100g), der bei Überdosierung Nierenbelastung verursachen kann. Im Vergleich zu Karotten hat Sellerie weniger Zucker (1,4g vs. 4,7g/100g), macht ihn zur besseren Wahl bei Stoffwechselproblemen.
| Nahrungsmittel | Zuckergehalt (g/100g) | Oxalatgehalt (mg/100g) | Sichere Tagesdosis (500kg Pferd) |
|---|---|---|---|
| Sellerie | 1,4 | 150-200 | 200-300g |
| Karotte | 4,7 | <10 | 500g |
| Apfel | 10,4 | <10 | 200g |
| Zuckerrübe | 7,5 | <10 | 1kg |
Praxistipps: So nutzen Sie Sellerie richtig
Vorbereitung ist entscheidend: Schneiden Sie Sellerie in 2-3cm kurze Stücke quer zur Faser – Längliche Stücke verursachen häufig Erstickungsunfälle. Entfernen Sie welke Blätter, da diese Nitrat anreichern können. Ideal als Trainingssnack: Geben Sie maximal 50g pro Trainingseinheit, um Übergewicht zu vermeiden.
Kritische Situationen: Wann Sellerie tabu ist
- Nierenprobleme: Bei erhöhtem Kreatinin im Bluttest Oxalate vermeiden
- Hufrehe: Selbst kleine Mengen können bei akuter Phase schädlich sein
- Grasallergie: Sellerie enthält ähnliche Proteine wie Gräser (Pollen-assoziiertes Risiko)
- Operationserholung: Mindestens 14 Tage vor/nach Bauchchirurgie meiden
Die drei häufigsten Fehler in der Praxis
Fehler #1: Ganze Stangen als Spielzeug
Viele geben Selleriestangen zum "Knabbern" – lebensgefährlich! Die Fasern verfangen sich im Rachen. Im Tierklinik-Report 2024: 12% der Erstickungsfälle bei Pferden gingen auf ungeschnittenen Sellerie zurück.
Fehler #2: Sellerie als Ersatz für Heu
Ein Halter berichtete: "Mein Pferd fraß 2kg Sellerie täglich – es entwickelte Koliken." Sellerie darf maximal 5% der täglichen Rohfaserzufuhr ausmachen.
Fehler #3: Verwendung von gelagertem Gemüse
Gelber oder weicher Sellerie enthält erhöhte Nitratwerte. Frische Prüfung: Stängel sollten beim Biegen knacken, nicht knirschen.
Qualitätscheck vor der Fütterung
Verwenden Sie ausschließlich biologischen Sellerie – konventionell angebauter enthält bis zu 30% mehr Nitrat. Prüfen Sie:
- Farbe: Hellgrün bis weiß, keine braunen Flecken
- Konsistenz: Fester Stiel, kein Hohlraum beim Drücken
- Geruch: Frisch-würzig, nicht muffig
Vermeiden Sie Supermarktware mit Konservierungsfolie – sie entwickelt Schimmel schneller.
Praxiserprobte Alternativen bei Unsicherheit
Für Pferde mit erhöhtem Risikoprofil (z.B. Cushing-Patienten) sind diese Snacks sicherer:
- Petersilienblätter: 30g/Tag, entzündungshemmend
- Kürbiskerne: 20g/Tag, entwurmend
- Haferflocken: 50g/Tag in Wasser eingeweicht
Endgültige Empfehlung für verantwortungsvolle Halter
Sellerie ist ein wertvoller Snack nur unter diesen Bedingungen:
- Maximal 3x pro Woche als Abwechslung
- Immer frisch zubereitet, nicht vorgeschnitten lagern
- Kombiniert mit Heu zur Verlangsamung der Aufnahme
- Bei ersten Verdauungsstörungen sofort pausieren
Beobachten Sie nach der ersten Gabe 24 Stunden lang Stuhlkonsistenz und Trinkverhalten. Bei Unsicherheit konsultieren Sie einen Tierernährungsberater mit Pferdeschwerpunkt – nicht jeden Tierarzt gibt fundierte Ernährungsempfehlungen.








Zhejiang Polizei Online, 33010002000092
浙B2-20120091-4