Warum Ihr letztes Ajika-Rezept nicht überzeugte
Viele deutsche Kochbücher und Blogs verfälschen das traditionelle georgische Ajika durch Zugabe von Tomatenmark oder Olivenöl. Das Ergebnis? Eine matschige Konsistenz und verfälschter Geschmack. Authentisches Ajika ist eine trockene Gewürzmischung oder Paste ohne Flüssigkeitszusätze. Der Schlüssel liegt in der Balance zwischen scharfem Ajika-Pfeffer, bitterem Walnussaroma und frischen Kräutern.
Ajika verstehen: Mehr als nur eine scharfe Paste
Ajika (georgisch: აჯიკა) stammt aus der Schwarzmeerregion Georgiens und hat zwei Hauptvarianten:
- Rotes Ajika: Mit scharfen Chilis, für kräftige Gerichte
- Grünes Ajika: Mit Petersilie, Dill und Koriander, für leichtere Speisen
Im georgischen Alltag ist Ajika kein "Rezept", sondern eine Grundzutat – wie Salz in Deutschland. Jede Familie hat ihre eigene Version, die oft geheime Zutaten enthält.
| Ajika-Typ | Hauptzutaten | Verwendung | Lagerdauer |
|---|---|---|---|
| Traditionelles rotes Ajika | Chilis, Knoblauch, Walnüsse, Koriander, Salz | Fleisch, Eintöpfe, Brot | 12 Monate (kühl) |
| Grünes Ajika | Petersilie, Dill, Knoblauch, Walnüsse, Salz | Fisch, Gemüse, Joghurtsoßen | 6 Monate (kühl) |
| Kommerzielle Version (DE) | Tomatenmark, Öl, Konservierungsstoffe | Begrenzt (meist nur als Dip) | 6-12 Monate (ungeöffnet) |
Authentisches Ajika Rezept (für 250g)
Zutaten:
- 100g frische rote Chilis (ohne Kerne, z.B. Serrano)
- 8 Knoblauchzehen
- 100g geschälte Walnüsse
- 30g frischer Koriander
- 20g frischer Dill
- 15g Salz (meersalz bevorzugt)
- 5g Schwarzkümmel (optional, traditionell)
Zubereitung:
- Chilis waschen, entkernen und fein hacken
- Knoblauch schälen und grob hacken
- Alle Zutaten in einer Küchenmaschine zu einer groben Paste verarbeiten
- In sterilisierte Gläser füllen, mit Olivenöl bedecken (nur für Lagerung)
- 2-3 Wochen bei Raumtemperatur ziehen lassen
- Anschließend kühl lagern
Wann Ajika perfekt passt (und wann nicht)
Ajika ist kein Allzweck-Gewürz. Die georgische Küche nutzt es gezielt:
Perfekte Anwendungen
- Zu gebratenem Lamm oder Rindfleisch (rotes Ajika)
- Als Basis für georgische Suppen wie Chatschapuri
- Mit Joghurt vermischt als Dip zu frischem Brot
- Zu gegrilltem Fisch (grünes Ajika)
Vermeiden Sie Ajika bei
- Delikaten Fischsorten wie Seelachs
- Süßen oder cremigen Saucen
- Kindergerichten (zu scharf)
- Langsam gegarten Gerichten (Geschmack verflüchtigt sich)
Qualitätscheck: So erkennen Sie authentisches Ajika
Im Handel häufige Fälschungen:
- Rote Flagge: Tomatenmark – Traditionelles Ajika enthält keine Tomaten
- Rote Flagge: Öl als Hauptbestandteil – Nur als Schutzschicht bei Lagerung
- Rote Flagge: Konservierungsstoffe – Authentisches Ajika hält durch Salz
Qualitätsmerkmale für selbstgemachtes Ajika:
- Homogene, aber nicht flüssige Konsistenz
- Deutlich sichtbare Walnussstücke
- Intensiver, aber nicht chemischer Geruch
- Nach 3 Wochen: Tieferes, ausgereiftes Aroma
Lagerung: So bleibt Ajika lange frisch
Viele machen den Fehler, Ajika sofort zu verwenden. Für optimale Geschmacksentfaltung benötigt es 2-3 Wochen Ruhezeit:
- Kurzfristig (1-2 Monate): Im Kühlschrank mit Öl bedeckt
- Mittelfristig (6 Monate): In sterilisierten Gläsern ohne Öl
- Langfristig (12+ Monate): Eingefroren in Portionsdosen
Wichtig: Nach jedem Gebrauch mit frischem Öl bedecken, um Schimmelbildung zu verhindern.
Häufige Fehler bei der Ajika-Zubereitung
Aus 20 Jahren Erfahrung mit georgischer Küche die häufigsten Fehler:
- Zu fein gemahlene Walnüsse (verklebt die Paste)
- Zu viel Öl bereits bei der Zubereitung (verdünnt den Geschmack)
- Verwendung von gerösteten Walnüssen (bitteres Aroma)
- Zu wenig Salz (führt zu schnellem Verderb)
- Nicht ausreichend ziehen lassen (roher Knoblauchgeschmack)








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