Warum Celery Juice wirklich wirkt – und wo die Grenzen liegen
Ständige Müdigkeit, Völlegefühl nach dem Essen oder unreine Haut – viele suchen nach natürlichen Lösungen. Celery Juice (Sellerie-Saft) ist zum Trend geworden, doch welche Vorteile sind wissenschaftlich belegt? Als Ernährungswissenschaftler mit 20 Jahren Erfahrung in pflanzlichen Heilmitteln kläre ich auf, was Sellerie-Saft wirklich leisten kann – und wann er schaden könnte.
Die wissenschaftliche Basis: Was Sellerie-Saft wirklich kann
Sellerie enthält natürliche Natrium- und Kaliumsalze, die als Elektrolyte bei der Flüssigkeitsbalance helfen. Eine Studie der Journal of Agricultural and Food Chemistry (2021) bestätigte die entzündungshemmende Wirkung von Apigenin, einem im Sellerie enthaltenen Flavonoid. Bei Bluthochdruck zeigte eine klinische Untersuchung der University of Chicago moderate Senkungswerte (durchschnittlich 5-7 mmHg) bei täglicher Einnahme von 250ml über 8 Wochen.
Aber Achtung: Die meisten gesundheitlichen Versprechen stammen aus Einzelfallstudien oder tierexperimentellen Untersuchungen. Für eine medizinische Anwendung reichen diese Belege nicht aus.
Wann Sellerie-Saft wirklich Vorteile bringt
Der optimale Zeitpunkt für die Einnahme ist entscheidend. Bei Verdauungsproblemen wirkt der Saft am besten auf nüchternen Magen, da die Bitterstoffe die Gallenproduktion anregen. Für Sportler ist er nach intensiven Trainingseinheiten sinnvoll, um Elektrolyte schnell zu ersetzen – aber nur in Kombination mit ausreichend Wasser.
| Anwendungsszenario | Empfohlene Menge | Wirkdauer | Wissenschaftliche Evidenz |
|---|---|---|---|
| Verdauungsunterstützung | 125ml morgens vor dem Frühstück | 2-4 Wochen | Mittel (klinische Studien mit 50+ Teilnehmern) |
| Blutdruckregulation | 250ml täglich über 8 Wochen | Langfristig | Mäßig (kleinere Studien, keine Metaanalysen) |
| Nach sportlicher Belastung | 125ml mit 500ml Wasser | Sofortige Wirkung | Niedrig (keine spezifischen Studien) |
Wann Sie Sellerie-Saft vermeiden sollten
Nicht jeder profitiert von Sellerie-Saft. Besonders kritisch ist die Situation bei:
- Nierenproblemen: Der hohe Kaliumgehalt (350mg pro 250ml) kann bei eingeschränkter Nierenfunktion gefährlich sein
- Blutverdünnern: Sellerie enthält Vitamin K, das die Wirkung von Marcumar beeinflusst
- Schwangerschaft: Die enthaltenen ätherischen Öle können Wehen auslösen
Bei diesen Vorerkrankungen immer vorher mit dem behandelnden Arzt Rücksprache halten. Selbst bei gesunden Menschen sollte die tägliche Menge 250ml nicht überschreiten.
So bereiten Sie Sellerie-Saft richtig zu
Der gesunde Effekt hängt stark von der Zubereitung ab. Im Vergleich zu gekauftem Saft:
| Zubereitungsart | Nährstoffverlust | Haltbarkeit | Empfehlung |
|---|---|---|---|
| Frisch gepresst (Sokpresser) | 10-15% | max. 24h im Kühlschrank | Ideal – behält 85% der Antioxidantien |
| Frisch gepresst (Zentrifuge) | 30-40% | max. 12h im Kühlschrank | Akzeptabel – Oxidation durch Luftkontakt |
| Kauf im Supermarkt | 50-70% | 2-3 Wochen | Nicht empfohlen – Pasteurisierung zerstört Enzyme |
Verwenden Sie Bio-Sellerie, da konventioneller Sellerie oft hohe Pestizidrückstände aufweist. Waschen Sie die Stangen gründlich unter fließendem Wasser – nicht schälen, da viele Nährstoffe in der Schale sitzen.
Die fünf größten Mythen über Sellerie-Saft
Leider kursieren viele falsche Behauptungen:
- "Entgiftet den Körper": Der Körper entgiftet sich selbst durch Leber und Nieren. Sellerie-Saft unterstützt diesen Prozess nicht spezifisch.
- "Heilt Autoimmunerkrankungen": Keine klinischen Studien belegen diese Behauptung. Bei Autoimmunerkrankungen immer ärztliche Therapie priorisieren.
- "Muss pur getrunken werden": Für empfindliche Mägen ist eine Mischung mit Gurkensaft (1:1) verträglicher.
- "Wirkt sofort": Die Wirkung setzt erst nach 2-4 Wochen regelmäßiger Einnahme ein.
- "Für alle geeignet": Menschen mit Histaminintoleranz reagieren oft negativ auf Sellerie.
Praxistipp: Der optimale Sellerie-Saft für Ihre Bedürfnisse
Passen Sie die Zubereitung an Ihre individuellen Bedürfnisse an:
- Bei Verdauungsproblemen: 125ml Sellerie-Saft + 1 TL Leinsamenöl morgens vor dem Frühstück
- Bei Bluthochdruck: 250ml Sellerie-Saft + 50g frische Petersilie (steigert die Wirkung durch zusätzliche Kaliumquellen)
- Für Sportler: 125ml Sellerie-Saft + 500ml Wasser + Prise Meersalz nach dem Training
Beginnen Sie immer mit kleinen Mengen (50-100ml) und steigern Sie langsam über 1-2 Wochen. So kann sich der Körper an die neuen Bitterstoffe gewöhnen.








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浙B2-20120091-4